China: Die Bevölkerung schrumpft – Demografischer Wandel stürzt Supermacht in die Krise


Chinas Bevölkerungswende: ein Alarmsignal? Die Bevölkerung von China schrumpft weiter. Eine Supermacht im Umbruch im Kampf mit dem demografischen Wandel.

In den letzten Jahrzehnten hat sich China als eine globale Supermacht etabliert, angetrieben durch seine riesige und dynamische Bevölkerung. Doch neueste Zahlen deuten auf eine bedrohliche Wendung hin: Chinas Bevölkerung schrumpft. Dieser Artikel beleuchtet die tieferliegenden Ursachen und möglichen Folgen dieses Phänomens.

Inhalte:

 

 

Bevölkerung im freien Fall
Der Trend in China setzt sich fort



Nach Angaben des chinesischen Statistikamts erlebte China Ende 2023 einen signifikanten Bevölkerungsrückgang. Mit über 2,08 Millionen weniger Menschen als im Vorjahr, was die chinesische Gesamtbevölkerung auf 1,4097 Milliarden reduzierte, steht die Volksrepublik vor einem demografischen Dilemma, das sich zunehmend verschärft.

Schon 2022 war erstmals ein Rückgang von etwa 850'000 Menschen verzeichnet worden, ein Trend, der sich nun im letzten Jahr weiter und deutlich verstärkt hat. Diese Zahlen sind umso bemerkenswerter, wenn man sie im Kontext der chinesischen Geschichte betrachtet, die seit Jahrzehnten durch stetiges Bevölkerungswachstum geprägt war. Der letzte Bevölkerungsrückgang liegt nämlich weit zurück in den Jahren 1960 und 1961. Ist dieses Bevölkerungstief die unumkehrbare demografische Wende?

 

Geburtenrate auf historischem Tiefpunkt
Niedrigster Stand seit über sieben Jahrzehnten


Die Geburtenrate in China fiel bereits 2022 mit lediglich 1,24 Kindern pro Frau auf den niedrigsten Stand seit über sieben Jahrzehnten und verzeichnete 2023 mit 6,39 Geburten pro 1'000 Personen einen weiteren Tiefpunkt. Im letzten Jahr kamen in China insgesamt 9,02 Millionen Babys zur Welt. Gleichzeitig stieg aber die Zahl der Todesfälle auf 11,1 Millionen, was die Sterberate auf 7,87 pro 1'000 Personen erhöhte – die höchste seit 1969.


  Der nächste Schocker wartet:

  • Alarmierende Prognosen
    zur Schweizer Bevölkerung


    Bis 2040 fehlen der überalterten Schweiz rund 431'000 Personen im Arbeitsmarkt. Das bedroht den Wohlstand, die Renten- und Sozialsysteme, das Gesundheitswesen und den sozialen Frieden des Landes ...


 

Indiens Überholmanöver:
China als bevölkerungsreichstes Land abgelöst


China, das lange als das bevölkerungsreichste Land der Welt galt, wurde im Jahr 2023 vom geopolitischen Rivalen Indien überholt, dessen Bevölkerung unaufhörlich weiter wächst und mittlerweile bereits die 1,4 Milliarden-Marke überschritten hat. Eine Trendwende ist nicht in Sicht. Ein durchschnittlicher Inder ist inzwischen rund 10 Jahre jünger als ein durchschnittlicher Chinese. Laut dem letzten UN-Bericht unter dem Titel «8 Milliarden Menschen, unendliche Möglichkeiten», der im April 2023 veröffentlicht wurde, gilt Indien inzwischen offiziell als das bevölkerungsreichste Land der Welt.

 

 

Chinas demografische Krise
Frühere Vorhersagen überholt



Experten sind der Meinung, dass Chinas Bevölkerungsrückgang etwa 9 bis 10 Jahre früher eintritt als von chinesischen Beamten und den Vereinten Nationen vorhergesagt wurde. Demograf Yi Fuxian von der University of Wisconsin-Madison argumentiert, dass Chinas demografische Krise «viel schwerwiegender» ist als bisher angenommen und dass die tatsächliche Bevölkerungsabnahme bereits seit 2018 stattfindet.

 

Auswirkungen
auf Wirtschaft und Gesellschaft


Der Rückgang der Geburtenrate und die Überalterung der Bevölkerung werden wahrscheinlich zu einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums führen. Zudem wird die Belastung des Sozialversicherungssystems zunehmen, da die Anzahl der älteren Menschen steigt. Die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur haben auch Auswirkungen auf die Urbanisierung, wobei sich der Trend zur Verstädterung in China weiter fortsetzt.


  Mehr als nur die Spitze des Eisbergs:

 

 

Roboter als Lösung?
Chinas Weg in die Automatisierung



Diese Zahlen sind besonders bemerkenswert, da China ein Wirtschaftswachstum von 5,2 Prozent erzielt hat, sich jedoch mit mehreren Herausforderungen konfrontiert sieht, darunter eine Krise im Immobilienmarkt und eine sinkende Verbrauchernachfrage. Angesichts des Bevölkerungsrückgangs und des Mangels an Arbeitskräften verstärkt China seine Investitionen in die Robotik. Im Jahr 2022 installierte das Land die Hälfte aller weltweit eingesetzten Industrieroboter. Mit 392 Robotern pro 10'000 Arbeitnehmer im verarbeitenden Gewerbe nimmt China weltweit den fünften Platz ein, hinter Südkorea, Singapur, Deutschland und Japan.


Quellen & weiterführende Infos:

  • China reports a population decline for the first time in decades – Euronews
  • China’s population falls by 2.08 million to 1.4097 billion in 2023 as births tumble, adding to demographic concerns – South China Morning Post

 

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Autor: INFO Schweiz - Redaktion

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(Last updated: 17.01.2024, 12:02)