Insider-Einblicke in den Schweizer Bundesrat 2024. Löhne, Luxus und Laster der Bundesräte. Wer sind die heimlichen Strippenzieher? Von Departementen bis zum Bundespräsidenten – alle Fakten zur weltweit einzigartigen Regierungsform. Jetzt die brisanten Fakten entdecken!
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In der Schweiz regieren weder Könige noch Präsidenten, sondern sieben gleichberechtigte Bundesräte. Dieses weltweit einzigartige System sorgt für Stabilität - aber auch für Zündstoff. Tauchen wir ein in die faszinierende Welt der Schweizer Exekutive!
Gestützt auf Artikel 174ff. der Bundesverfassung von 1848 besteht der Bundesrat aus sieben Mitgliedern, die den Amtstitel «Bundesrat» beziehungsweise «Bundesrätin» tragen: «Der Bundesrat ist die oberste leitende und vollziehende Behörde des Bundes.» Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Bundesräte ihrer Funktion entsprechend aber oft auch als «Minister» bezeichnet.
Spannend: Mit drei Frauen und vier Männern ist der Bundesrat 2024 fast paritätisch besetzt.
Doch die Parteienlandschaft bleibt umstritten: Rechtsparteien (FDP+SVP) besetzen 57% der Sitze, obwohl sie nur 41,8% Wähleranteil haben (Nationalratswahlen 2023).
Ein demokratisches Ungleichgewicht? [Quelle: Bundesamt für Statistik].
Halten Sie sich fest! Ein Bundesrat verdient fürstlich:
Zum Vergleich: Der Durchschnitts-Schweizer verdient 86'016 CHF pro Jahr. Bundesräte kassieren also das 5,5-fache! [Quelle: Bundesamt für Statistik]
Brisant: Trotz Kritik an den "fürstlichen" Gehältern wurde 2023 eine erneute Erhöhung um 2,5% beschlossen. Begründung: Inflationsausgleich. [Quelle: Bundesrat]
Oft übersehen, aber immens wichtig: der Bundeskanzler der Schweiz.
Wie schon unser Ländernachbar Deutschland mit Angela Merkel (damals) und Olaf Scholz (heute) kennt auch die Schweiz einen Bundeskanzler.
Anders als in Deutschland ist der Bundeskanzler à la Schweizer Prägung aber nicht etwa der Regierungschef des Landes – dieses Amt gibt es hierzulande nicht.
Hierarchisch betrachtet ist der Bundeskanzler "lediglich" der Stabschef der Schweizerischen Bundeskanzlei (BK), die den ihm übergeordneten Ministern zuarbeitet. Aktuell hat dieses Amt Viktor Rossi inne.
Fun Fact: Der Bundeskanzler wird oft als «achter Bundesrat» bezeichnet, obwohl er formal kein Regierungsmitglied ist.
Gibt es in der Schweiz einen Bundespräsidenten? Kurze Antwort: Ja, den gibt es. Aber nicht so wie man denkt.
Zwar gibt es hierzulande das Amt eines auf internationaler Ebene als eine Art Gastgeber fungierenden Bundespräsidenten. Staatsoberhaupt ist in der Schweiz aber nicht der oder die «BundespräsidentIn», sondern stets das Kollegialorgan «Bundesrat», das nicht nur Staatsoberhaupt ist, sondern vor allem als oberste Exekutive fungiert.
Jährlich rotierend übernimmt ein Bundesrat das Amt des Bundespräsidenten. Im Amtsjahr 2024 ist es Viola Amherd.
Kurios: Der Bundespräsident hat kaum mehr Macht als die anderen Bundesräte - ein Unikum in der Welt der Staatsoberhäupter!
Jeder Bundesrat ist gleichzeitig Regierungsmitglied und Departementsvorsteher:
Spannend: Diese Doppelrolle erfordert ein hohes Mass an Flexibilität und Kompetenz.
Die Aufgabenverteilung im Bundesrat ist klar geregelt:
Interessant: Trotz klarer Zuständigkeiten gibt es oft Überschneidungen, die intensive Abstimmung erfordern.
In der Schweiz gilt das Kollegialitätsprinzip – alle Bundesräte sind einander gleichgestellt. Der Gesamtbundesrat trifft daher alle wichtigen Entscheidungen auf Bundesebene stets gemeinsam.
Selbst wenn ein Departements-Chef eigentlich gegen einen Beschluss ist, muss er den Entscheid des Gesamtbundesrates nach aussen hin vertreten.
Das Kollegialitätsprinzip steht nämlich über dem Departementsprinzip. Daher ist die Parteien-Zusammensetzung im Bundesrat entscheidend. Obwohl die beiden Rechtsparteien FDP+SVP nur 40,7% der Wähleranteile haben, besetzen sie 57,14% aller Bundesratssitze.
Die Schweiz kennt kein einzelnes Staatsoberhaupt. Stattdessen fungiert der gesamte Bundesrat als kollektives Staatsoberhaupt.
Ist dieses System in Zeiten globaler Krisen noch zeitgemäss?
Die Schweiz hat offiziell keine Hauptstadt, sondern nur eine "Bundesstadt" - Bern.
Einzigartig: Die Schweiz ist der einzige Staat weltweit ohne offizielle Hauptstadt!
Das imposante Bundeshaus in Bern ist mehr als nur Arbeitsplatz. Es ist Symbol der Schweizer Demokratie und Touristenmagnet zugleich:
Insider-Tipp: An der Bundeshaus-Fassade beim bislang prominent leer gebliebenen Giebelfeld befindet sich seit wenigen Jahren ein gigantisches Mosaik aus 246 schimmernden Kacheln – genau so viele, wie das Parlament Sitze hat. Das Mosaik erinnert an die erste Nationalrätin of Color, Tilo Frey (FDP) [Quelle: Republik.ch], mit ihr zog 1971 erstmals eine schwarze Frau in den Nationalrat [Quelle: srf.ch].
James Bond lässt grüssen! Auch Schweizer Bundesräte geniessen Top-Schutz:
Aufreger: 2023 wurden drei neue Elektro-Limousinen angeschafft. Steuerverschwendung oder notwendige Investition? [Quelle: Blick]
Jeden Mittwoch tagt der Bundesrat im Geheimen. Ein Blick hinter die Kulissen:
Enthüllung: Ex-Bundesrat Christoph Blocher, selber kein Kind von Traurigkeit, einer der gerne medienwirksam den hemdsärmeligen Polteri gibt, packte 2023 aus: «Es ging manchmal zu wie im Kindergarten.» Wie viel Streit verträgt die Konkordanz? Christoph Blocher auf jeden Fall wurde nach vier Jahren abgewählt.
Autor: INFO Schweiz - Redaktion