Alarmierende Prognosen zur CH-Bevölkerung: Bis 2040 fehlen der überalterten Schweiz 431000 Personen im Arbeitsmarkt


Sind wir bald «10 Millionen Einwohner» oder steht die Schweiz vor einem demografischen Abgrund? Alarmierende Bevölkerungsprognosen zeichnen ein düsteres Bild: bis 2040 fehlen der überalterten Schweiz rund 431'000 Personen im Arbeitsmarkt. Das bedroht den Wohlstand, die Renten- und Sozialsysteme, das Gesundheitswesen und den sozialen Frieden des Landes.

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Ist das Land der Innovation und des Reichtums, das zwischen schneebedeckten Gipfeln und kristallklaren Seen thront, unaufhaltsam auf einen stillen Sturm zugesegelt? Die Geburtenraten sinken, während die Glocken für die Alterspyramide schrill läuten. Wie steht es wirklich um die Schweiz – steht sie am Rand einer demografischen Klippe?

Es geht um nichts Geringeres als die Zukunft eines Landes, das zu wissen scheint, wie man Schokolade und Uhren perfektioniert, aber jetzt vor einer seiner grössten Herausforderungen steht: dem Überleben seiner eigenen Bevölkerung.

Inhalte:

 

 

 

Die Landkarte des Lebens
Alarmierende Bevölkerungsprognosen in der Schweiz



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In der Schweiz klingt ein stilles Alarmzeichen, dessen Echo in den weiten Tälern der Alpen widerhallt. Es ist der Ruf einer demografischen Herausforderung, die sich langsam aber sicher bemerkbar macht. In einer Welt, die sich rasend schnell verändert, steht die Schweiz vor einer schleichenden Herausforderung, die das Potenzial hat, die Grundfesten ihrer Gesellschaft zu erschüttern.

Die Rede ist vom demografischen Wandel. Ähnlich wie in Japan (die japanische Bevölkerung ist innert Jahresfrist um 800'000 Personen zurückgegangen) oder Südkorea (mit der niedrigsten Fertilitätsrate von 198 Ländern), wo die Bevölkerungszahlen mit den ältesten Bevölkerungen der Welt besorgniserregende Tendenzen zeigen, könnte auch die Schweiz in nicht allzu ferner Zukunft mit einem Bevölkerungsrückgang konfrontiert sein. Dieses Phänomen wird oft als «demografischer Winter» bezeichnet und beschreibt den Zustand, in dem die Geburtenrate dauerhaft unter der Sterberate liegt. In Japan und Südkorea hat dies folgenreiche Konsequenzen.

Gerade in Japan, das traditionell viele mittelständische Unternehmen hat, fehlt jetzt schon das Personal. Wenn der Anteil der Erwerbsbevölkerung weiter schrumpft, bedeutet das immer weniger Steuereinnahmen für den Staat – und somit für die Infrastruktur, das Gesundheitswesen, die Altersvorsorge und den Sozialstaat.


  Das hat wiederum Einfluss auf die Gesamtgesellschaft:
 

  • Infrastruktur wird zurückgebaut und Investitionen für Unternehmen rechnen sich nicht mehr.

  • Allein im Zeitraum zwischen 2002 und 2020 mussten über 8'500 Schulen schliessen.

  • Mehr als 1'000 Kilometer Buslinien werden jedes Jahr gestrichen.

  • Ganze Landstriche sterben aus, Millionen Häuser stehen leer und verfallen. [Quelle]

  • Die Reallöhne in Japan stagnieren. Von der Rentenlücke ganz zu schweigen.


Das Land hat vergleichsweise strenge Einwanderungsregeln. Nun aber lockert die Regierung sie nach und nach, um den Mangel an Arbeitskräften auszugleichen. Wenn selbst die restriktiven Japaner einsehen, dass sie ausländische Arbeitskräfte benötigen, haben die Folgen des Bevölkerungsschwundes ein Ausmass existenzieller Tragweite angenommen. Dasselbe gilt für Südkorea: «Das Rentensystem ist in Gefahr, Kindergärten und Schulen müssen schliessen, und den Universitäten fehlen Studenten. Die Rekrutenzahl geht zurück, Kinderärzte und Frauenärzte geben ihre Praxen auf. Dörfer verschwinden und auf dem Land sucht man vergebens nach Arbeitskräften», fasst es die «Neue Zürcher Zeitung» zusammen. Um dem entgegenzuwirken erwägt Südkorea sogar, die wöchentliche Höchstarbeitszeit auf 69 Stunden zu erhöhen. Nicht wirklich erstrebenswert.

Doch was bedeutet das konkret für die Schweiz?

Betrachtet man die neuesten Bevölkerungszahlen, entdeckt man eine schwindende Geburtenrate, die in leisen Tönen eine bedeutsame Frage spielt: Stirbt die Schweiz aus? Laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) ist die Geburtenrate in den letzten Jahren gesunken. Ein stetiger Rückgang der Geburtenrate könnte langfristig zu einer schrumpfenden und alternden Bevölkerung führen.


 Wissenswert: 

Während die durchschnittliche Geburtenrate in der Schweiz mit etwa 1,5 Kindern pro Frau zwar über dem europäischen Durchschnitt liegt (1970 lag sie noch bei 2,1 Kindern pro Frau), ist sie dennoch weit entfernt von der sogenannten Ersatzrate von 2,1 pro Frau, die notwendig wäre, um die Bevölkerungszahl stabil zu halten.


Mit einer Geburtenrate, die unter dem zur Bevölkerungserhaltung nötigen Niveau liegt, steuert die Schweiz langsam aber stetig auf eine Zukunft zu, in der die Glocken für eine alternde Bevölkerung läuten.

 

 

 

Was niedrige Geburtenraten bedeuten
Arbeit, Wohlstand & Sozialsysteme in Gefahr



Was bedeutet das für ein Land, das weltweit für seine hohe Lebensqualität, innovative Wirtschaft und stabile Politik bekannt ist? Die Antworten sind vielschichtig und komplex. Eine sinkende Geburtenrate führt nicht nur zu einer abnehmenden Bevölkerungszahl, sondern auch zu einem steigenden Medianalter. Dies hat weitreichende Konsequenzen für alle Aspekte des sozialen Lebens, von der Struktur der Arbeitskräfte bis hin zur Nachfrage nach Bildung und der Gestaltung von Städten und Gemeinden.

Eine Geburtenrate, die unter der Ersatzrate liegt, ist mehr als eine statistische Fussnote. Sie ist ein Vorzeichen für veränderte Schulhöfe, leere Klassenzimmer und ein Mangel an jungen Talenten, die das Rückgrat der schweizerischen Innovation und des Wirtschaftswachstums bilden sollten. Die Auswirkungen sind weitreichend: von der Belastung der Sozialsysteme bis hin zu einer potenziellen Stagnation des Arbeitsmarktes. Der Luxus einer stabilen, wohlhabenden Wirtschaft, wie ihn die Schweiz seit Jahren geniesst, könnte dadurch ins Wanken geraten.

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Die schrumpfende junge Generation könnte bedeuten, dass weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, was die Wirtschaftsleistung des Landes in einem heute unvorstellbaren Ausmass beeinträchtigen würde. Die Schweiz ist bekannt für ihre hohe Lebensqualität und ihren Wohlstand, doch diese würden durch diese grundlegende veränderte Altersstruktur gefährdet sein. Eine alternde Bevölkerung führt auch zu steigenden Ausgaben im Gesundheitswesen und bei den Renten, was die sozialen Sicherungssysteme unter Druck setzt – und somit den sozialen Frieden gefährdet.

 

 

 

Alterspyramide auf dem Kopf
Die Sozialsysteme im Würgegriff



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Die Realität: Die Schweizer Bevölkerung wird älter und älter. Und die Aussichten sind düster. Im Jahr 2020 lag die Zahl der 65-Jährigen zum ersten Mal in der Geschichte der Schweiz höher als jene der 20-Jährigen. Das Problem: Wenn mehr Menschen in Rente gehen als in den Arbeitsmarkt eintreten, zeichnet sich ein Bild, das Experten als "umgekehrte Alterspyramide" beschreiben. Die Schweiz, ein Land, das für seine hervorragende Gesundheitsversorgung und seine soliden Rentensysteme bekannt ist, könnte sich mit einer finanziellen Zerreissprobe konfrontiert sehen. Die Jungen, die die Renten der Älteren finanzieren sollten, werden weniger, während die Älteren, die die Renten beanspruchen, mehr werden. Dies ist eine Rechnung, die ohne strategische Anpassungen nicht aufgeht. Den demografischen Berechnungen der Economiesuisse zufolge fehlen der Schweiz bis 2040 rund 431'000 Personen im Arbeitsmarkt. Das sind gute acht Prozent der gesamten, heute erwerbstätigen Bevölkerung des Landes.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, könnte die Schweiz verschiedene Wege beschreiten. Investitionen in Familienförderung und Kinderbetreuung könnten die Geburtenrate steigern. Eine andere Strategie könnte darin bestehen, die Immigration zu fördern, um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken. Zudem ist die Förderung der Erwerbstätigkeit von Frauen durch flexiblere Arbeitsmodelle und bessere Gleichstellungspolitik ein denkbarer Ansatz.

 

 

 

Die Wirtschaft vor einem Paradigmenwechsel
Politische und gesellschaftliche Anpassungen: Strategien für die Zukunft



Wirtschaftlich gesehen steht die Schweiz vor einem Paradoxon. Einerseits profitiert sie von einem hoch qualifizierten Arbeitsmarkt und einer robusten Wirtschaft, andererseits könnte der Mangel an jungen Arbeitskräften zu einem Hindernis für Wachstum und Innovation werden. Unternehmen könnten sich gezwungen sehen, ihre Strategien zu überdenken, sei es durch Automatisierung, Förderung von Teilzeitarbeit oder durch die Anwerbung internationaler Talente. Das sieht auch der Schweizer Wirtschaftsdachverband Economiesuisse so: «Die demografische Entwicklung bedroht den Schweizer Wohl­stand. Weil die Erwerbs­bevölkerung nur leicht zunimmt, wird sich der Arbeitskräfte­mangel in den nächsten Jahren verschärfen. (...) Zudem werden Spitäler und Pflegeheime durch die grössere Zahl von Alten stärker belastet, was den Arbeitskräfte­mangel zusätzlich verschärft.»

Auch die Grossbank UBS warnt laut «Republik»: «Gemäss unseren Berechnungen werden in der Schweiz bis 2030 rund 250’000 Arbeits­kräfte fehlen. Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage bis dann um rund 440’000 Arbeitskräfte steigt, das Angebot aber nur um 190’000», so Alessandro Bee (Ökonom bei der UBS). Die Schweiz muss also attraktivere Bedingungen schaffen. Sie hat immerhin in der Familienpolitik bereits einige fortschrittliche Schritte unternommen, doch die Frage bleibt, ob diese ausreichen, um die Geburtenrate signifikant zu erhöhen. Angebote wie Elternzeit, subventionierte Kinderbetreuung und finanzielle Anreize für Familien könnten weiter ausgebaut werden, um potenziellen Eltern die Angst vor finanziellen Einbussen oder Karrierenachteilen zu nehmen. Weitaus realistischer ist es, das Problem der fehlenden Arbeitskräfte durch die Zuwanderung aufzufangen – insbesondere aus Drittstaaten und Afrika (siehe unten).


  Die Wahrheit hinter den Schlagzeilen:

 

 

 

Der Silberstreif am Horizont
Kann nur Migration & Integration die Schweiz retten?



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Inmitten der Herausforderungen gibt es auch Chancen. Die Schweiz hat die Möglichkeit, sich als Pionierland für innovative Lösungen im Umgang mit dem demografischen Wandel zu positionieren. Die Integration von Migranten aus Drittstaaten und die Schaffung integrativer Arbeitsmärkte könnten dazu beitragen, die Lücken zu schliessen, die eine alternde Bevölkerung hinterlässt.

Das Problem: Diese Lücken sind weder innerhalb der Schweiz noch durch die Zuwanderung aus EU/EFTA-Staaten zu schliessen. Denn nicht nur die Schweiz, auch beinahe alle anderen Staaten in Europa sehen sich mit demselben demografischen Problem einer alternden und schrumpfenden Bevölkerung konfrontiert.

Der Ausweg: Arbeitskräfte aus Drittstaaten ausserhalb der EU. Andere Staaten sind da notgedrungen bereits weitsichtiger und werben inzwischen aktiv um Arbeitskräfte ausserhalb Europas. So zum Beispiel Ländernachbar Deutschland, das in Kenia und in Brasilien «grosses Potenzial für die Fachkräftemigration in vielen Bereichen unserer Wirtschaft» sieht und vor Ort intensiv nach ausgebildeten Fachkräften sucht. Deutschland steht mit diesem Lösungsansatz keineswegs alleine da. Auch Grossbritannien setzt vermehrt auf Arbeitsmigration aus Drittstaaten – besonders aus Afrika.

Mittlerweile locken zahlreiche EU-Staaten sogar eigens mit Steuererleichterungen hochqualifizierte Arbeitskräfte aus Drittstaaten ins eigene Land. Die Niederlande beispielsweise gewährt hochqualifizerten ausländischen Arbeitnehmern, dass «30 Prozent ihres Arbeitseinkommens steuerfrei gezahlt werden» [Quelle].

Auch die Schweiz werde «bald in viel grösserem Ausmass auf Arbeitskräfte aus Dritt­staaten angewiesen sein als heute», konstatiert Gianni D’Amato, Professor und Direktor des schweizerischen Forums für Migrations- und Bevölkerungs­studien an der Universität Neuenburg, gegenüber der «Republik».


  Ausländer bringen Wohlstand:

  • Rekord-Ausländeranteil CH & EU
    Ausländeranteile in 31 Ländern im Vergleich


    Die Schweiz ist weltweit unbestritten eines der Länder mit einem der höchsten Anteile an Migranten, der über 25 Prozent liegt. Diese Zahl unterstreicht die Tatsache, dass unser Land schon immer ein Magnet für Menschen aus der ganzen Welt war, die hierher gekommen sind, um zu leben, zu arbeiten oder zu studieren. Die Schweiz ist eine Nation, deren Wirtschaft auf eine aussergewöhnlich hohe Globalisierung aufgebaut ist. Ein erheblicher Teil unseres Wohlstands ist auf die Beteiligung von Migrantinnen und Migranten zurückzuführen, insbesondere solchen aus Südeuropa. Auch manche Schweizer Spitäler würden ohne Zuwanderung und Grenzgänger gar nicht mehr betrieben werden können, zahlreiche Kliniken müssten schliessen. Diese Tatsache sollte nicht übersehen werden, denn die Migration hat wesentlich dazu beigetragen, dass unser Land zu einem der wohlhabendsten der Welt geworden ist ...


Ein weiterer Aspekt, der durch den demografischen Wandel berührt wird, ist das Gesundheits- und Pflegesystem. Ein älter werdendes Volk benötigt mehr gesundheitliche Betreuung, was wiederum die öffentlichen und privaten Gesundheitsausgaben in die Höhe treibt. Hier ist es entscheidend, Präventionsprogramme zu stärken und die medizinische Versorgung zu optimieren, um die Lebensqualität der älteren Generation zu sichern und gleichzeitig die Kosten zu kontrollieren.

Schliesslich darf die Rolle der Technologie und Digitalisierung nicht unterschätzt werden. Die Schweiz könnte durch die Förderung von Technologien, die älteren Menschen helfen, länger unabhängig und aktiv zu bleiben, einen sozialen und wirtschaftlichen Mehrwert schaffen. Digitale Plattformen, die Dienstleistungen für Senioren zugänglicher machen, könnten ebenfalls ein Schlüssel sein, um die Lebensqualität zu verbessern und gleichzeitig die sozialen Systeme zu entlasten.


  Explosive Daten:

 

 

 

Ein Weckruf für die Schweiz
Stirbt die Schweiz aus?



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"Stirbt die Schweiz aus?" mag als provokante Frage erscheinen, doch sie ist ein Weckruf. Es ist ein Aufruf, jetzt zu handeln, um die Weichen für eine prosperierende Zukunft zu stellen. Mit einer ausgewogenen Kombination aus Politik, Wirtschaft, Technologie und gesellschaftlichem Engagement kann die Schweiz diese Herausforderung meistern und ein Modell für andere Nationen werden, die vor ähnlichen demografischen Entwicklungen stehen.

Dieser Artikel soll den Anfang eines wichtigen Dialogs markieren und die Leser dazu anregen, über die Zukunft der Schweiz nachzudenken. Denn nur durch das Zusammenwirken aller Sektoren der Gesellschaft kann der Trend umgekehrt und die Zukunft gesichert werden. Es ist Zeit, zu handeln, zu innovieren und zu integrieren – für die Schweiz von morgen.

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Autor: INFO Schweiz - Redaktion

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(Last updated: 15.01.2024, 10:06)