Mikroplastik in jedem Mineralwasser!

Ist unser Mineralwasser mit Mikroplastik belastet? Ob aus Plastikflaschen oder Glasflaschen, eine Studie kommt zum deutlichen Ergebnis: Ja. Doch die Hersteller- und Produktnamen werden verheimlicht.

Mikroplastik verseucht nicht nur die Flüsse und Ozeane, ein Forscherteam aus Münster hat es jetzt sogar im Mineralwasser nachgewiesen. Das «Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe» (CVUA-MEL) untersucht seit Ende 2015 Mikroplastik in Kosmetik und Lebensmitteln. Das Ergebnis hat selbst die Forscher überrascht: Jedes der untersuchten Mineralwasser ist laut Studie mit Mikroplastik-Partikeln verunreinigt. Das Verbraucherministerium von Nordrhein-Westfalen hält die Namen der Hersteller und Marken zurück. Warum?

Getränkeflasche

 

Das Testergebnis der Studie:

In der Studie wurden insgesamt 38 Sorten Mineralwasser mithilfe der sogenannten «Raman-Mikrospektroskopie» getestet. Darunter 22 Wasser aus Mehrweg- und Einwegflaschen aus PET, drei Getränkekartons und neun verschiedene Glasflaschen.

«Dabei wurde in allen Verpackungsarten Mikroplastik im kleinen (50-500 µm) und sehr kleinen (1-50 µm) Grössenbereich gefunden. Ca. 80 % aller identifizierten Partikel gehörten dem kleinsten untersuchten Grössenbereich von 5-20 µm an.» Wasser aus PET-Mehrwegflaschen (Plastikflaschen) war dabei besonders hoch belastet, um ein Vielfaches höher als Einwegflaschen. «Neben den bisher bekannten Mikroplastik-Quellen […] zeigen die Ergebnisse, dass Kunststoffverpackungen ebenfalls Mikroplastikpartikel emittieren können, die direkt vom Verbraucher aufgenommen werden», so die Forscher. Überraschenderweise ist auch Wasser aus Glasflaschen und Tetra Paks belastet.


Lindt startet Nutella-Killer – ohne Palmöl!

Der Schweizer Schoggikonzern Lindt lanciert mit «Hazelnut Cream» einen eigenen Brotaufstrich - und anders als Nutella ganz ohne Palmöl ...


 

Auswirkungen auf den Mensch:

«Die erste Studie zu Mikroplastik in Mineralwasser zeigt, dass uns das Thema direkter betrifft, als bisher angenommen», kommen die Wissenschaftler zum Schluss.


Im Jahr 2010 fanden schätzungsweise zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen Plastikmüll ihren Weg in unsere Ozeane, ohne geeignete Gegenmassnahmen könnte sich die Plastikmenge bis 2025 sogar verzehnfachen. «Einmal ins Meer gelangt, akkumulieren die Kunststoffe in der marinen Umwelt und sind so mittlerweile zu einem globalen Umweltproblem geworden.»
 


Es ist noch immer unklar, welche Auswirkungen Plastikpartikel in unserem Körper haben. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) versucht zu beschwichtigen: «[Es wird] kein gesundheitsschädliches Risiko für den Verbraucher angenommen.»

Auf Nachfrage von Foodwatch werden die konkreten Ergebnisse der Studie wegen eines laufenden Promotionsverfahrens nicht veröffentlicht. Foodwatch kritisiert: «Das nordrhein-westfälische Verbraucherministerium stellt Wirtschaftsinteressen über Verbraucherinteressen.» Foodwatch fordert daher die Herausgabe der Testergebnisse, um die Verbraucherinnen und Verbraucher ausreichend aufzuklären.

Generell ist Wasser insbesondere aus Plastikflaschen zu vermeiden: «Stiftung Warentest holte auch in diesem Jahr Mineralwasser ins Testlabor. Oft enthalten sie weniger Mineralstoffe als vielerorts das Leitungswasser, auch fand das Verbrauchermagazin beim Test Rückstände von Pflanzenschutzmitteln sowie Uran und Keime, die Immungeschwächten gefährlich werden können.» (Siehe Artikel: Mit teurem Mineralwasser stimmt etwas nicht)


SNB treibt Klimaerwärmung 4-6 Grad voran - durch Aktien

Die Nationalbank (SNB) treibt durch die Wahl ihrer Aktien-Anlagen die globale Erderwärmung um 4 bis 6 Grad voran. Mit folgenschweren Konsequenzen für die Umwelt ...


Zur Studie:
•  Studie des CVUA zu Mikroplastik in Mineralwasser (Studie)

Weiterführende Informationen:
Mikroplastik im Mineralwasser (ARD)
Laboruntersuchung: Mikroplastik in jedem Mineralwasser (Utopia)
Forscher finden Mikroplastik in jedem Mineralwasser (Geo)

Vielleicht interessiert Dich auch:


Lokal. Regional. National. CH - www.ConvivaPlus.ch Autor: Schweiz - Redaktion

Die Schweiz kompakt - ConvivaPlus.ch
Lokales, regionales und nationales Wissen.

 

(Last updated: 26.07.2018, 16:52)