So viel Lohn verdient 2023 ein Schweizer Bundesrat während und nach der Amtszeit.
Alle Löhne der sieben Bundesräte:
Hier gibt es eine detaillierte Lohn-Auflistung aller Annehmlichkeiten der sieben Schweizer Bundesräte inklusive Lohn, Zulagen, Autos, Chauffeure, SBB-GA, Wohnung, Handys, diverse Extrawürste & eine lebenslange Rente nach freiwilligem Rücktritt, nach der Amtszeit oder bei Abwahl aus der Regierung ...
Inhalte:
Ein gewählter Bundesrat verdient in der Schweiz ...
• 498'275 (2023)
• 486'854 Fr. (2022)
(inkl. 30'000.- Zulagen)
• 41'522 Fr. (2023)
• 40'571 Fr. (2022)
• 1'365 Fr. (2023)
• 1'333 Fr. (2022)
• 56.88 Fr. (2023)
• 55.57 Fr. (2022)
• 0.95 Fr. (2023)
• 0.93 Fr (2022)
Eine Bundesratskarriere zahlt sich also finanziell aus - auch im internationalen Vergleich (siehe die Löhne der Staatspräsidenten weiter unten).
Land |
Regierungschef |
Jahres-Lohn |
Singapur | Lee Hsien Loong | 2'110'900 Franken |
Schweiz | 7 Bundesräte | 498'275 Franken |
USA | Joe Biden | 385'820 Franken |
Deutschland | Olaf Scholz | 363'600 Franken |
Deutschland | Angela Merkel | 353'201 Franken |
Österreich | Sebastian Kurz | 287'896 Franken |
Grossbritannien | Boris Johnson | 191'900 Franken |
Frankreich | Emmanuel Macron | 183'496 Franken |
Russland | Wladimir Putin | 181'800 Franken |
Italien | Mario Draghi | 111'100 Franken (verzichtet auf sein Gehalt aus Solidarität) |
Türkei | Recep Tayyip Erdogan | 109'080 Franken |
China | Xi Jinping | 21'210 Franken |
Uruguay | José Mujica (ehemals) | 11'689 Franken |
* Offizielle Quellen - Wechselkurs 1 Euro = 1.01 CHF
Zu den zusätzlichen Leistungen der Regierungsmitglieder zählen unter anderem - wie es sich für einen Bundesrat gehört - nebst GA-Abo 1. Klasse auf Lebenszeit eine kostenlose Medieninfrastruktur bestehend aus IT, Computer, Mobiltelefon, Festnetz, TV, Radio. Alle Details aufgelistet im folgenden Überblick.
Die Gebühren für Radio und TV bezahlen die Mitglieder des Gesamtbundesrates nach wie vor selber - wie gewöhnliche Bürger auch.
Den Bundesräten werden trotz der weitläufigen Meinung keine Wohnungen und Unterkünfte bereitgestellt (abgesehen von Ausnahmen). Sie sind in der Wahl ihres Wohnorts frei.
In der Regel mieten Bundesräte eine Zweitwohnung in Bundeshaus-Nähe (Stadt Bern und Umgebung). Aus gutem Grund. Das Regelwerk für Bundesräte und Bundeskanzler (Aide Mémoire) verlangt nämlich, dass sie «in kurzer Zeit den Amtssitz erreichen können». Die Wohnsitze und Büros der Bundesräte werden vom Bund speziell gesichert.
Die Wohnungsmiete müssen die obersten sieben Räte selber berappen. Der Bund ist aber bei der Wohnungssuche innerhalb der Bundesstadt Bern gerne mit Rat und Tat behilflich. Alt-Bundesrätin Doris Leuthard wohnte beispielsweise in ihrer Dependance in der Stadt Bern an einer noblen Adresse in der unteren Berner Altstadt. Ein historisches Haus, das sich im Besitz der Eidgenossenschaft befindet und das der Bund zudem für Repräsentationszwecke nutzt.
«Die Mietpreise sind marktorientiert, wobei für das Objekt von Bundesrätin Leuthard Sicherheitsauflagen bestehen, die die Nutzung einschränken», erklärte BBL-Sprecherin Michèle Stofer vom Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL), das für die Betreuung der rund 2600 zivilen Bundesimmobilien im BBL-Portfolio - in der Schweiz und weltweit - zuständig ist, gegenüber dem «Blick». «Die Wohnung ist nicht auf dem freien Markt verfügbar, da die Immobilie hauptsächlich durch die Landesregierung genutzt wird.» Abgesehen von CVP-Bundeskanzler Walter Turnherr wohnen keine weiteren Bundesräte in Bundesimmobilien.
Direkt nach der Bundesratswahl erhalten die Bundesräte eine entsprechende Kommunikationsausrüstung. Dazu zählt unter anderem ein abhörsicheres Smartphone. Die Kosten für die Telekommunikation der Bundesräte (Festnetz, Handy, Computer, Internet) übernimmt der Bund.
Die Bundesräte erhalten auf Lebenszeit ein eigenes Generalabonnement (GA) der SBB in der 1. Klasse, ein GA für die Schweizer Seilbahnen und kommen in den Genuss von weiteren Dienstleistungen.
Mobilität wird bei Bundesräten gross geschrieben. Jedes der sieben Regierungsmitglieder verfügt deshalb über eine eigene Fahrzeugflotte inklusive Chauffeur für Dienstreisen und für private Fahrten. Nachfolgend ein Überblick.
Die beiden Autos, bestehend aus einem Repräsentationswagen und einem Dienstfahrzeug, stehen den amtierenden Bundesräten selbstverständlich rund um die Uhr zur Verfügung. Unter den Staatskarosserien finden sich Fahrzeuge der Typs Mercedes S-Klasse Diesel und Tesla S Elektroauto. Auch die Innenaustattung der Limousinen ist nicht ohne. Medienberichten zufolge hat sich einer der Amtsträger angeblich eine Soundanlage für schätzungsweise 15'000 Franken in seinen Dienstwagen einbauen lassen.
Das Dienstfahrzeug kann der Bundesrat selber auswählen, sowohl was die Automarke angeht als auch die Ausführung und das Modell. Die Bundesräte entscheiden sich erfahrungsgemäss für einen Mercedes der S-Klasse Diesel oder für einen Tesla wie Alt-Bundesrätin Doris Leuthard. Genauere Angaben zu den Fuhrpark-Modellen erfahren Sie über den Link weiter unten.
Ein Bundesrat kann das Dienstauto sowohl im Dienst unterwegs für die Schweiz wie auch privat für sich nutzen, z.B. innerhalb der Schweiz oder für Privatreisen ins Ausland. Für die private Nutzung wird pro Monat 0,8 Prozent des Neupreises verrechnet. Für solche Fahrten ins Ausland muss ein Bundesrat jedoch selber für die Kosten der Fahrerin bzw. des Fahrers aufkommen, was aber laut Bund praktisch nie vorkommt.
Des weiteren ist die Nutzung der Dienstfahrzeuge (inklusive Chauffeur) auch der Ehefrau oder dem Ehemann der Bundesräte erlaubt.
Die Flotte der Regierungsfahrzeuge wird vom Bund stets auf dem neusten Stand gehalten. Alle 4 Jahre dürfen die bundesrätlichen Dienstautos ab einem Kilometerstand von 100'000 Kilometer ausgewechselt und durch eine neue Karosserie ersetzt werden. Gemäss Bund und laut Angaben des VBS beläuft sich die durchschnittliche Einsatzdauer dieser Fahrzeuge auf 10-15 Jahre. Spätestens ab einem Kilometerstand von 350'000 km werden die Autos aus der Flotte ausrangiert.
Obschon die Dienstfahrzeuge von den Bundesräten ausgewählt werden, bleibt der Bund Inhaber der Autos. Ein abtretendes Regierungsmitglied hat aber die Möglichkeit dem Bund den Wagen abzukaufen.
Details zu den Autos ...
Bundesrat Fahrzeuge:
Die Limousinen + Staatskarossen
Für Dienstreisen samt Delegation stehen dem Gesamtbundesrat drei Helikopter und fünf Jets des Lufttransportdienstes (LTDB) zur Verfügung. 2017 war die Bundesratsflotte des Service de transport aérien de la Conféderation 824 Stunden in der Luft.
Dies hat Kosten in der Höhe von 7,5 Millionen Franken verursacht. Mehr als ein Drittel aller Flugstunden gehen auf das Konto eines einzigen Bundesrates. Eine Flugstunde im Bundesrat-Helikopter kostet durchschnittlich um die 9'100 Franken. Rückblende: Im Jahr 2014 flog einer der Bundesräte alleine für über 500'000 Franken Helikopter. Ein neuer Kostenrekord.
Details zur Flieger-Flotte ...
5 Bundesratsjets
3 Bundesrat-Helikopter
Abgewählte Bundesräte erhalten nach ihren Dienstjahren weiterhin 50% ihres Einkommens als amtierende Departementsvorsteher.
Anders als die gewöhnlichen Arbeitnehmer hat der Bundesrat nebst seinem vergleichsweise hohen Salär auch eine bis an Lebensende gesicherte hohe Rente.
Jeder Bundesrat hat ein Anrecht auf grosszügige Rentenzahlungen bis an sein Lebensende. Nicht etwa, weil er aufgrund seines hohen Alters in Pension ginge, sondern vielmehr direkt nach dem Rücktritt oder nach der Abwahl, also auch bei unfreiwilligem Verlust des Bundesratsitzes. Das Rentenalter spielt für einen Bundesrat keine Rolle.
Auch nach der Abwahl haben Bundesräte Anspruch auf die Hälfte ihres bisherigen Bundesratslohnes. Wer vergleichsweise jung in den Bundesrat gewählt und nach vier Amtsjahren wieder abgewählt wird oder zurücktritt, kann also bereits mit Ende 30 bzw. Anfang 40 Jahre mit jährlich 234'137 Franken Rentenzahlungen pro Jahr auf ziemlich gutem Fuss leben.
Finanziell haben ehemalige Bundesräte allemal ausgesorgt. Erbrachte Leistungen sind irrelevant. Entscheidend für den vollen Rentenanspruch sind die Mindestzahl der Amtsjahre.
Wie viel verdienen (un)freiwillig pensionierte Bundesräte?
Einen Haken hat die Bundesratsrente dennoch, wenn auch einen winzigen. Sollte sich ein Alt-Bundesrat nach seinem politischen Karriereende dazu entschliessen, (wieder) in die private Wirtschaft zu wechseln, anstatt sich zur Ruhe zu setzen, für den gelten folgende Regeln:
Verfügt ein Alt-Bundesrat über ein zusätzliches Erwerbseinkommen, das zusammen mit seiner Rente (CHF 234'137.-) das Bundesratsgehalt (CHF 468'275.- Lohn) übersteigt, ...
... so kürzt der Bund die Rentenzahlungen um den entsprechenden Betrag.
Ein geschickter Alt-Bundesrat kommt im Leben nach der Politik also weiterhin auf mindestens 468'275 Franken, von denen total 234'137 Franken ihm, als einstiger Bundesrat, von seinem damaligen Arbeitgeber (Steuerzahler) nach wie vor als Lohn ausbezahlt werden.
Die ehemalige und nach nur 4 Jahren wieder abgewählte CVP-Bundesrätin Ruth Metzler (Amtsdauer 1999-2003) war zum Zeitpunkt ihrer Abwahl gerade mal 39 Jahre alt.
Nach nur 4 Jahren Amtszeit hat Alt-Bundesrätin Ruth Metzler mit 39 Jahren ein Anrecht auf eine lebenslange Rente vom Staat in der Höhe von 225'000 CHF pro Jahr.
Anmerkung: Bei diesem Rechenbeispiel nicht berücksichtigt sind ihre aktuelle Tätigkeit und allfällige Kürzungen der Rente aufgrund höheren Einkommens. Das Beispiel dient nur der Veranschaulichung.
Sollte eine/r der BundesrätInnen freiwillig zurücktreten, so erhält jedes abtretende Regierungsmitglied des Gesamtbundesrates mit mindestens vier Jahren auf dem Buckel den Anspruch auf die volle Rente.
Sollte der Rückzug aus gesundheitlichen Gründen erfolgen, so können die vollen Rentenzahlungen auch mit weniger Amtsjahren ausgesprochen werden. Das SBB Generalabonnement für die 1. Klasse gibt es übrigens auf Lebenszeit und hat auch nach den Amtsjahren im Pensionsalter noch Gültigkeit.
Einerseits scheint die vergleichsweise hohe Lohnentschädigung durchaus angebracht, in Anbetracht der grossen Verantwortung eines Bundesrates. Andererseits stösst insbesondere die Rentenregelung und auch das hohe Salär sauer auf, wenn der Bundesrat neue Einsparungen von -72% bei der Armutsbekämpfung beschliesst sowie einen gesetzlichen Mindestlohn ablehnt. So ist das Unverständnis begründet und nachvollziehbar.
Die aktuellen Bundesrat Löhne in der Schweiz.
Quelle: Bund
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Autor: INFO Schweiz - Redaktion