1. Schweizer Stadt verbietet Plastik-Trinkhalme als «Symbol unserer Wegwerfgesellschaft»

Neuenburg ist die erste Schweizer Stadt, die Trinkhalme aus Plastik verbietet. Das bedeutet, dass ab Januar 2019 alle Restaurants und öffentliche Lokale den Gästen ihre Getränke künftig mit abwaschbaren oder kompostierbaren Röhrchen aus Stahl, Bambus oder Papier servieren müssen.


«Der Trinkhalm ist das Symbol unserer Wegwerfgesellschaft», so Leïla Rölli, Gründerin der Vereinigung «En Vert et contre tout» gegenüber «swissinfo».
 

Trinkhalm Plastikröhrchen Strohhalm farbig

 


«Neuenburg ist stolz darauf, die erste Stadt in der Schweiz zu sein, welche Schritte unternimmt, Plastik-Trinkhalme in den öffentlichen Lokalen zu verbieten», erklärte die Neuenburger Gemeinderätin Violaine Blétry-de Montmollin anlässlich einer Medienkonferenz. Das Vorhaben komme auch bei Restaurantinhabern gut an, so die Politikerin, was letztlich den Ausschlag gab zur Einführung des Plastikverbots.

Wiederverwendbare Strohhalme im Vergleich:

Trinkhalm-Material Plastik Bambus Silikon Edelstahl Glas
Spülmaschinenfest          
Bruchsicher          
Geschmacksneutral          
Gesundheitlich unbedenklich          
Ökologisch          
Note 2/5 2/5 2/5 4/5 4/5

Quelle: Halm.

Zurück geht das Plastikstrohhalm-Verbot auf ein Projekt der Vereinigung «En Vert et contre tout» für die gesamte Romandie: Die Umstellung zu nachhaltigen Trinkhalmen sei «einfach, ökonomisch und ermögliche es allen, im Alltag eine kleine Geste zu Gunsten der Umwelt zu machen». Denn das Plastik von weggeworfenen Trinkröhrchen wird für die Erde zunehmend zu einem Problem. Acht Millionen Tonnen Plastik gelangen jedes Jahr ins Meer - und damit in die Nahrungskette. Allein in den USA verbrauchen die Menschen pro Tag über 500 Millionen Plastiktrinkhalme. Ländernachbar Deutschland verbraucht pro Jahr rund 40 Milliarden Plastikstrohhalme.

Seit April haben sich daher 15 Restaurants in Neuenburg freiwillig der Initiative angeschlossen. Dies bewog die Neuenburger Regierung, ein entsprechendes offizielles Verbot für alle öffentlichen Lokale in der Region zu erlassen. Die Gäste werden durch das Verbot keinerlei Einschränkungen erfahren. Im Gegenteil.


Laut Leila Rölli «gibt es etwa essbare Trinkhalme auf der Basis von Algen mit verschiedenen Geschmacksaromen. Abwaschbare Trinkhalme werden aus Glas, rostfreiem Stahl, Bambus oder Hartplastik hergestellt. Die kompostierbaren Varianten sind aus Papier.»
 

Weiterführende Informationen:
Wiederverwendbare Strohhalme im Vergleich (Halm)
Plastikmüll im Meer: Verwende keine Strohhalme! (Greenpeace)

Das schreiben andere:
Neuenburg verbietet als erste Schweizer Stadt Trinkhalme aus Plastik (swissinfo)


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(Last updated: 20.05.2018, 17:36)