Von CHF 20 bis CHF 960 – der komplette Städtevergleich mit interaktiven Rechnern für Basel und Zürich
- โ Preisspanne: CHF 20 bis CHF 960 pro Jahr
- โ Günstigste Stadt: La Chaux-de-Fonds (CHF 20)
- โ Teuerste Stadt: Wetzikon ZH (CHF 960)
- โ Basel neu: Seit 2025 nach Fahrzeuglänge gestaffelt (CHF 332–512)
- โ Zürich neu: Ab 2027 Gewichts-Modell (ca. CHF 546–624)
- โ Trend: Bieler Modell – Parkkarte nur noch ohne privaten Stellplatz
- โ Preisüberwacher-Empfehlung: Maximal CHF 400/Jahr
Die Anwohnerparkkarte kostet in der Schweiz zwischen CHF 20 und CHF 960 pro Jahr – ein Unterschied um den Faktor 48! Während La Chaux-de-Fonds mit nur CHF 20 Bearbeitungsgebühr die günstigste Stadt ist, zahlen Autobesitzer in Wetzikon im Kanton Zürich mit CHF 960 schweizweit am meisten.
Die Westschweiz ist generell günstiger als die Ostschweiz. Aktuell sorgen neue Regelungen in Basel (Längen-Staffelung seit 2025) und Zürich (Gewichts-Modell ab 2027) für Bewegung. Dieser umfassende Ratgeber vergleicht alle Städte und bietet interaktive Rechner für Basel und Zürich.
๐ Inhalt
- ๐ Kompletter Städtevergleich 2025/2026
- ๐บ๏ธ Westschweiz vs. Ostschweiz: Das Preisgefälle
- ๐ Basel: Erste Stadt mit Längen-Staffelung + Rechner
- โ๏ธ Zürich: Das neue Gewichts-Modell ab 2027 + Rechner
- ๐ Was ist das Bieler Modell?
- ๐ Beantragung: So funktioniert es
- ๐ Preisüberwacher: Was sagt Stefan Meierhans?
- ๐ Auslastung: Wo werden die Parkplätze knapp?
- โ FAQ – Häufige Fragen
- ๐ Quellen & Verweise
๐ Kompletter Städtevergleich 2025/2026
Die Schweiz ist bei den Parkkartengebühren ein echter Flickenteppich. Die folgende Tabelle zeigt die aktuellen Jahreskosten für Anwohnerparkkarten in den wichtigsten Schweizer Städten:
| Rang | Stadt | Kanton | CHF/Jahr | Besonderheit |
|---|---|---|---|---|
| 1 | La Chaux-de-Fonds | NE | 20 | Nur Bearbeitungsgebühr |
| 2 | Genf | GE | 200 | Alle Gemeinden gleich |
| 3 | Thun | BE | 220 | – |
| 4 | Bern | BE | 264 | Erhöhung 492 CHF beschlossen, verzögert |
| 5 | Zürich | ZH | 300 | Ab 2027: Gewichts-Modell |
| 6 | Basel (kurz) | BS | 332 | Fahrzeug <3.9m |
| 7 | Basel (mittel) | BS | 422 | Fahrzeug 3.9–4.9m |
| 8 | St. Gallen | SG | 480 | Inkl. Nachtparkgebühr |
| 9 | Lausanne | VD | 500 | – |
| 10 | Basel (lang) | BS | 512 | Fahrzeug >4.9m |
| 11 | Luzern | LU | 600 | Zonensystem A–U |
| 12 | Chur | GR | 600 | – |
| 13 | Wil | SG | 600 | – |
| 14 | Winterthur | ZH | 710 | Bieler Modell |
| 15 | Zug | ZG | 720 | – |
| 16 | Wetzikon | ZH | 960 | Teuerste Schweiz |
Stand Dezember 2025. Preise können sich ändern. Für verbindliche Informationen kontaktieren Sie Ihre Gemeindeverwaltung.
Aber warum diese enormen Unterschiede?
๐บ๏ธ Westschweiz vs. Ostschweiz: Das Preisgefälle
Ein klares Muster zeichnet sich ab: Die Westschweiz ist beim Parkieren deutlich günstiger als die Ostschweiz.
Westschweiz: Die günstigsten Städte
In der Romandie zahlen Autobesitzer oft nur einen Bruchteil dessen, was in der Deutschschweiz verlangt wird:
- La Chaux-de-Fonds: CHF 20 – praktisch kostenlos
- Genf: CHF 200 – einheitlich in allen Gemeinden
- Lausanne: CHF 500 – moderate Kosten für eine Grossstadt
Ostschweiz und Zürich: Höhere Gebühren
Die Ostschweizer und Zürcher Gemeinden liegen am oberen Ende der Skala:
- Wetzikon ZH: CHF 960 – schweizweiter Spitzenreiter
- Zug: CHF 720 – finanzstarke Gemeinde
- Winterthur: CHF 710 – mit strengen Vergabekriterien
Die politische Ausrichtung einer Stadt korreliert nicht direkt mit den Parkkartenpreisen. Laut Comparis-Mobilitätsexperte Adi Kolecic hängen die Preise weniger von der politischen Farbe ab als von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Finanzstarke Gemeinden wie Zug oder Wetzikon verlangen oft höhere Gebühren.
๐ Basel: Erste Stadt mit Längen-Staffelung
Basel hat als erste Schweizer Stadt ein innovatives Modell eingeführt: Seit dem 1. Januar 2025 richtet sich die Parkkartengebühr nach der Länge des Fahrzeugs.
| Fahrzeuglänge | Ab 2025 | Ab 2027 (geplant) |
|---|---|---|
| Kurz (<3.9m) | CHF 332 | CHF 380 |
| Mittel (3.9–4.9m) | CHF 422 | CHF 560 |
| Lang (>4.9m) | CHF 512 | CHF 740 |
๐งฎ Basel Parkkarten-Rechner
Geben Sie die Länge Ihres Fahrzeugs ein oder wählen Sie ein Beispielfahrzeug:
๐ Fahrzeuglänge
Ihre Parkkartenkosten in Basel:
Der Basler Regierungsrat begründet diese Staffelung mit dem Verursacherprinzip: Grössere Fahrzeuge beanspruchen mehr öffentlichen Raum und sollen entsprechend mehr bezahlen. Eine zweite Erhöhungsrunde folgt auf den 1. Januar 2027.
โ๏ธ Zürich: Das neue Gewichts-Modell ab 2027
Am 28. September 2025 hat die Zürcher Stimmbevölkerung mit 52.8% Ja-Stimmen eine neue Parkkartenverordnung angenommen. Das Kernstück: ein Gewichts-Modell, das ab 2027 in Kraft treten soll.
Wie funktioniert das Zürcher Modell?
Statt einer Einheitsgebühr von CHF 300 wird künftig nach Fahrzeuggewicht und Antriebsart abgerechnet:
| Antrieb | Kilopreis | Beispiel 1560 kg |
|---|---|---|
| Verbrenner / Hybrid | CHF 0.35–0.45/kg | ca. CHF 546–702 |
| Elektro | CHF 0.30–0.40/kg | ca. CHF 468–624 |
๐งฎ Zürich Parkkarten-Rechner (ab 2027)
Berechnen Sie Ihre künftigen Parkkartenkosten in Zürich:
โ๏ธ Fahrzeug-Leergewicht
โฝ Antriebsart
Ihre geschätzten Kosten ab 2027:
Wegen eingelegter Rechtsmittel ist die Umsetzung verzögert. Im Jahr 2026 treten vorerst nur Teile der Verordnung in Kraft (z.B. Taxistandplatzbewilligung). Das Gewichts-Modell für Anwohnerparkkarten startet frühestens 2027.
Bieler Modell in Zürich
Zusätzlich führt Zürich das «Bieler Modell» ein: Eine Anwohnerparkkarte gibt es künftig nur noch, wenn kein privater Stellplatz zur Verfügung steht. Die Stadt rechnet damit, dass dadurch etwa 10% weniger Parkkarten beantragt werden.
๐ Was ist das Bieler Modell?
Das «Bieler Modell» ist eine Vergabepraxis, die ursprünglich in Biel/Bienne eingeführt wurde. Der Grundsatz ist einfach: Eine Anwohnerparkkarte erhält nur, wer keinen privaten Parkplatz zur Verfügung hat.
Städte mit Bieler Modell (Stand 2025)
- Biel/Bienne – Ursprung des Modells
- Winterthur – Seit der flächendeckenden Blauen Zone
- Luzern – Verschärfte Vergabekriterien
- Zürich – Geplant ab 2027
Erforderlicher Nachweis
Wer eine Parkkarte beantragen will, muss nachweisen, dass kein privater Stellplatz verfügbar ist. Dazu benötigt man typischerweise:
- Eine Bestätigung der Immobilienverwaltung oder des Vermieters
- Alternativ: Selbstdeklaration bei Eigenheimbesitzern
In Biel sank die Zahl der ausgegebenen Parkkarten nach Einführung des Modells innerhalb von zwei Jahren um rund 40%.
๐ Beantragung: So funktioniert es
Die Beantragung einer Anwohnerparkkarte erfolgt in den meisten Schweizer Städten online oder am Schalter der Gemeindeverwaltung.
Allgemeine Voraussetzungen
- Wohnsitz in der betreffenden Parkzone – Anmeldung bei der Einwohnerkontrolle
- Fahrzeugausweis – Muss auf die Wohnadresse lauten
- Ggf. Nachweis – Kein privater Stellplatz verfügbar (Bieler Modell)
Beantragung nach Stadt
| Stadt | Online | App | Schalter |
|---|---|---|---|
| Zürich | โ | โ Parkingpay | โ |
| Basel | โ | – | โ |
| Bern | โ | – | โ |
| Winterthur | โ | โ Parkingpay | โ |
| Luzern | โ | โ Parkingpay | โ |
Die App Parkingpay wird in immer mehr Schweizer Städten eingesetzt. Sie ermöglicht nicht nur den Kauf von Parkkarten, sondern erinnert auch rechtzeitig an die Verlängerung.
๐ Preisüberwacher: Was sagt Stefan Meierhans?
Der Schweizer Preisüberwacher Stefan Meierhans hat sich wiederholt zu den Parkkartengebühren geäussert – und ist oft kritisch.
Empfehlung des Preisüberwachers
Gemäss dem Kostenmodell des Preisüberwachers sind Gebühren von über CHF 400 pro Jahr grundsätzlich zu hoch. Diese Obergrenze gilt unabhängig davon, ob es sich um eine Kleinstadt oder eine Grossstadt handelt.
Städte über der 400-Franken-Grenze
Nach dieser Rechnung liegen folgende Städte über dem empfohlenen Maximum:
- St. Gallen (CHF 480)
- Lausanne (CHF 500)
- Basel ab mittellanger Fahrzeuge (CHF 422–512)
- Luzern (CHF 600)
- Chur (CHF 600)
- Winterthur (CHF 710)
- Zug (CHF 720)
- Wetzikon (CHF 960)
Viele Stadtregierungen argumentieren, dass neben den reinen Kosten auch übergeordnete Interessen wie Verkehrslenkung, Klimaziele und Förderung des öffentlichen Verkehrs berücksichtigt werden müssten. Der Preisüberwacher kann Empfehlungen aussprechen, die Gemeinden sind jedoch nicht verpflichtet, diese zu befolgen.
๐ Auslastung: Wo werden die Parkplätze knapp?
Die Verfügbarkeit von Parkplätzen in der Blauen Zone variiert stark zwischen den Städten:
| Stadt | Parkkarten | Parkplätze | Auslastung |
|---|---|---|---|
| Genf | 17'225 | 16'200 | 106% โ ๏ธ |
| Zürich | 30'574 | 31'981 | 95.6% |
| Bern | 12'310 | 13'351 | 92.2% |
| Basel | 20'581 | 25'884 | 79.5% |
Die Stadt hat mehr Parkkarten («Macarons») ausgegeben als Parkplätze zur Verfügung stehen. Das bedeutet: Wer spät nach Hause kommt, findet möglicherweise keinen Platz in der eigenen Zone.
In Basel ist der Anteil der Anwohnerparkkarten an allen immatrikulierten Fahrzeugen mit 41% deutlich höher als in anderen Städten (Bern: 27%, Zürich: 24%, Luzern: 9%). Die Basler Regierung will diesen Anteil durch höhere Gebühren und die Verlagerung in private Tiefgaragen reduzieren.
โ Häufig gestellte Fragen
Was kostet eine Anwohnerparkkarte in der Schweiz?
Die Kosten variieren stark zwischen CHF 20 (La Chaux-de-Fonds) und CHF 960 (Wetzikon ZH). Im Durchschnitt der grössten Städte liegen die Gebühren bei rund CHF 400–500 pro Jahr.
Wo ist die Anwohnerparkkarte am günstigsten?
Am günstigsten ist La Chaux-de-Fonds mit nur CHF 20 Bearbeitungsgebühr. Die Westschweiz ist generell günstiger: Genf verlangt CHF 200, Neuenburg CHF 240.
Wo ist die Anwohnerparkkarte am teuersten?
Die teuerste Anwohnerparkkarte gibt es in Wetzikon ZH mit CHF 960 pro Jahr. Auch Zug (CHF 720) und Winterthur (CHF 710) gehören zu den teuersten Standorten.
Wie funktioniert die Basler Längen-Staffelung?
Seit 2025 richtet sich die Gebühr in Basel nach der Fahrzeuglänge: Kurze Autos (<3.9m) zahlen CHF 332, mittellange (3.9–4.9m) CHF 422 und lange (>4.9m) CHF 512 pro Jahr. Ab 2027 steigen diese Preise nochmals.
Wann kommt das Zürcher Gewichts-Modell?
Das Gewichts-Modell wurde am 28. September 2025 mit 52.8% Ja angenommen. Wegen Rechtsmitteln verzögert sich die Einführung, das Gewichts-Modell startet voraussichtlich 2027.
Was ist das Bieler Modell?
Das Bieler Modell bedeutet: Eine Anwohnerparkkarte gibt es nur, wenn kein privater Stellplatz (z.B. Tiefgaragenplatz) zur Verfügung steht. Städte wie Winterthur, Luzern und bald auch Zürich wenden dieses Modell an.
Brauche ich einen Nachweis für die Parkkarte?
Je nach Stadt benötigen Sie: Wohnsitznachweis, Fahrzeugausweis (auf Ihre Adresse lautend) und ggf. eine Bestätigung, dass kein privater Parkplatz vorhanden ist.
Was empfiehlt der Preisüberwacher?
Stefan Meierhans, der Schweizer Preisüberwacher, hält Gebühren von über CHF 400 pro Jahr für grundsätzlich zu hoch. Allerdings sind Gemeinden nicht verpflichtet, dieser Empfehlung zu folgen.
Wie beantrage ich eine Anwohnerparkkarte?
In den meisten Städten können Sie die Parkkarte online über das Gemeindeportal oder die App Parkingpay beantragen. Alternativ ist die Beantragung am Schalter der Stadtpolizei oder Gemeindeverwaltung möglich.
Gibt es Ermässigungen für E-Autos?
In Zürich ist ab 2027 ein günstigerer Kilopreis für Elektroautos geplant (CHF 0.30–0.40/kg statt CHF 0.35–0.45/kg für Verbrenner). Auch in Bern sollten E-Autos weniger zahlen (CHF 384 statt CHF 492), die Umsetzung ist aber verzögert.
๐ Quellen & Verweise
๐๏ธ Offizielle Stellen (Tier 1):
- Stadt Zürich – Neue Parkkartenverordnung: stadt-zuerich.ch
- Kanton Basel-Stadt – Grössenabhängige Gebühren: bs.ch
- Stadt Bern – Parkkarten Quartiere: bern.ch
- Stadt Luzern – Parkbewilligung: stadtluzern.ch
- Stadt Winterthur – Parkbewilligungen: stadt.winterthur.ch
๐ฐ Medienberichte (Tier 2):
- Comparis – Dauerparkkarten Vergleich: comparis.ch
- SRF – Parkkarten Basel: srf.ch
- Tagesanzeiger – Abstimmung Zürich: tagesanzeiger.ch
- SWI swissinfo – Parkkarten Zürich: swissinfo.ch
- zentralplus – Parkieren Luzern/Zug: zentralplus.ch
Stand: Dezember 2025 – Alle Angaben ohne Gewähr.

