Kaufkraftkiller Nummer eins: Mietexplosion – Steigende Mieten und abzockende Immobilien-Lobbys schröpfen die Mieter ohne Ende


In der Schweizer Gesellschaft zeichnet sich ein alarmierendes Bild ab: Ungebremst steigende Mieten und abzockende Immobilienfirmen, die unaufhörlich die Kaufkraft der Bevölkerung aushöhlen und so die Kluft zwischen Arm und Reich vertiefen. SP-Nationalrätin Jacqueline Badran prägt gegenüber der «workzeitung» den Ausdruck: «Die Mietenden sind die Milchkühe der Nation.» Und trifft den Nagel auf den Kopf. Dieses Bild spiegelt eine brutale Realität wider und verdeutlicht die Rolle der Mieter, die gezwungen sind, einen immer grösseren Teil ihres Lohnes für die Renditen der Immobilienbesitzer abzugeben.

Eine alarmierende Studie belegt, dass Schweizer Haushalte pro Jahr(!) 10,5 Milliarden Franken zu viel Miete zahlen, was umgerechnet 370 Franken pro Monat und Miethaushalt bedeutet – oder 4440 Franken pro Jahr. [Quelle: Mieterverband]. Dieses Geld floss direkt in die Taschen der Vermieter und fehlt im Haushaltsbudget der Mieter. Diese Belastung zwingt viele in ein finanzielles Hamsterrad, in dem ein grosser Teil ihres Einkommens für das Wohnen aufgeht, obwohl das gesetzlich verboten sein sollte. Doch Immobilienlobby-Parteien wie die SVP und FDP sind die parlamentarischen Handlanger der Vermieter und Immobilienfirmen, wenn es darum geht, die Mieterinnen und Mieter im Land systematisch abzuzocken. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache und verdeutlichen, warum überhöhte und steigende Mieten als der primäre "Kaufkraftkiller" gelten.

Inhalte:

 

 

 

Gesetz vs. Realität:
Die unverschämten Renditen der Immobilienfirmen



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Für Mieter bedeutet dies eine ständige finanzielle Belastung, die sie ins Hamsterrad zwingt. Ihre Mietzahlungen finanzieren die Renditen der Immobilienbesitzer, eine Situation, die durch die aktuelle Gesetzgebung eigentlich verhindert werden sollte. Trotzdem herrscht eine Diskrepanz zwischen Gesetz und Realität. Bis Ende 2020 war ein Renditedeckel von 0,5 Prozent über dem Referenzzinssatz gesetzlich festgelegt. Das Bundesgericht erhöhte diesen Deckel später auf 2 Prozent.

Diese Änderung führte zu weiteren Mieterhöhungen, da der Referenzzinssatz auf 1,75 Prozent stieg. Firmen wie Crowdhouse werben sogar mit Renditen von bis zu 7 Prozent. Diese Diskrepanz zwischen gesetzlichen Vorgaben und den in der Praxis erzielten Renditen wirft Fragen auf.

Das Anfechten dieser Renditen ist nur unter bestimmten Bedingungen und mit erheblichen Hürden möglich. Nur 0,2 Prozent aller Anfangsmieten werden angefochten. Die Realität auf dem Markt sieht so aus, dass die Anbieter die Preise setzen, da Wohnen ein Grundbedürfnis ist.

 

 

 

Wohnungsnot vs. Wohnungskrise
Doppelt so hohe Leerwohnungsziffer & trotzdem steigende Mieten



Der Begriff „Wohnungsnot“ ist laut Badran irreführend. Er suggeriert, dass mehr Wohnungsbau die Lösung wäre. Doch die Leerwohnungsziffer in der Schweiz hat sich zwischen 2008 und 2021 verdoppelt, ohne dass dies zu einer Senkung der Mieten führte. Wir stehen nicht vor einer Notlage, sondern einer chronischen Krise, die das System selbst betrifft.

Es ist eine "Wohnungskrise", die durch strukturelle Probleme und nicht durch einen Mangel an Wohnraum verursacht wird. Diese Erkenntnis ist entscheidend für die Entwicklung effektiver Lösungen. Es geht nicht nur darum, mehr zu bauen, sondern auch darum, wie und für wen gebaut wird. Der Fokus muss auf der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und der Überprüfung der bestehenden Mietstrukturen liegen.

 

 

 

Sie treiben die Mietpreise systematisch in die Höhe
Börsenkotierte Immobilienfirmen, Immobilienfonds und Pensionskassen



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Die Rolle der Stadtregierung in Zürich und anderer Städte ist begrenzt, da die Nichtanwendung des bestehenden Mietrechts ein landesweites Problem ist. Die Stadt Zürich versucht, durch die Vergabe von städtischem Boden an gemeinnützige Organisationen gegenzusteuern. Dennoch haben börsenkotierte Immobilienfirmen, Immobilienfonds und Pensionskassen ihren Marktanteil in den letzten zehn Jahren erhöht. Unternehmen wie Swisslife treiben die Preise in die Höhe, und internationale Investoren wie Blackrock und JP Morgan verstärken diesen Trend.

Diese Entwicklung führt zu einer massiven Preisinflation, die sowohl Genossenschaften als auch Privatpersonen verdrängt. Die zunehmende Konzentration des Wohnungsmarktes in den Händen profitorientierter Anleger hat weitreichende Konsequenzen. Sie beeinflusst nicht nur die Verfügbarkeit von Wohnraum, sondern auch dessen Qualität und Preisgestaltung, was wiederum die soziale Struktur der Städte und Gemeinden beeinflusst.

 

 

 

Die Handlanger der Preistreiber
Das Parlament und die mächtige Immobilien-Lobby



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Im schweizerischen Parlament gibt es starke Bestrebungen, das Mietrecht zu ändern – zugunsten der Immobilienlobby. Laut Lobbywatch haben die Rechtsparteien SVP, FDP und Mitte-Parlamentarier im Bundeshaus zusammen über 70 Mandate in der Immobilien- und Hauseigentümerbranche. Vorstösse zur Erleichterung von Kündigungen und zur Erschwerung von Untermieten bedrohen den Mieterschutz. Diese "Salamitaktik" der schrittweisen Änderungen unterminiert die Rechte der Mieter und stellt einen demokratiepolitischen Skandal dar.

Was bedeutet das für die Mieter? Diese Entwicklungen könnten zu einer weiteren Verschlechterung der Situation für Mieter führen. Es ist wichtig, dass Mieter sich dieser Veränderungen bewusst sind und sich für den Erhalt und die Stärkung ihrer Rechte einsetzen.

Die aktuelle Wohnkrise in der Schweiz ist ein komplexes Problem, das schnelle und einfache Lösungen ausschliesst. Es erfordert eine gründliche Überprüfung der aktuellen Gesetze und Praktiken sowie eine stärkere Betonung des Mieterschutzes und der sozialen Gerechtigkeit. Politische Massnahmen müssen die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigen und dürfen nicht nur den Interessen der Immobilienwirtschaft dienen. Es ist entscheidend, dass die Öffentlichkeit informiert bleibt und sich aktiv in die Diskussion um Wohnpolitik und Mieterrechte einbringt. Durch gestärktes Bewusstsein und politisches Engagement kann ein ausgewogenerer und gerechterer Wohnungsmarkt gefördert werden.

Und vor allem: Sollte man endlich aufhören, die elenden Lobby-Parteien von Immobilienfirmen ins Parlament zu wählen wie die angebliche "Volkspartei" SVP und die FDP, die vorgeben, sich für das Wohl der einfachen Bürger einzusetzen. Wer deren wahren politischen Absichten nicht bis spätestens zu den nächsten Wahlen endlich bemerkt: Na dann, Guet Nacht am Sächsi.

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Autor: INFO Schweiz - Redaktion

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(Last updated: 13.01.2024, 14:08)