
⚡ Das Wichtigste in 30 Sekunden: Die Büvetta Tarasp sollte 2026 wiedereröffnen. Das 150-Jahr-Jubiläum naht. Stattdessen verfällt sie weiter – wie hunderte andere Lost Places. Das James-Bond-Hotel am Furkapass steht leer. Brutalismus-Bauten werden zu Instagram-Stars. Und fast alles ist illegal zu betreten. Artikel 186 StGB. Bis zu 3 Jahre Haft möglich.
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Im Unterengadin, eingeklemmt zwischen steilen Felswänden und dem Inn, steht eine prächtige Trinkhalle aus dem Jahr 1876. Marmorne Säulen, eine 70 Meter lange Wandelhalle, eine oktogonale Rotunde. Hier tranken einst Könige und Industrielle das stärkste Mineralwasser Europas.
Heute liegt die Büvetta Tarasp im Sterben. Steinbrocken sind durchs Dach gekracht. Der Putz bröckelt. Seit 2006 ist der Zugang wegen Felssturzgefahr gesperrt – bis auf Weiteres nicht zugänglich.
Der Verein Pro Büvetta Tarasp kämpft seit zwölf Jahren für die Rettung. Das grosse Ziel war die Wiedereröffnung zum 150-Jahr-Jubiläum 2026 (1876 + 150 Jahre). Die Realität: Die für 2025 in Aussicht gestellte Wiedereröffnung blieb aus; der Zugang bleibt bis nach Felssicherungs- und Uferschutzbauten gesperrt.
Die Büvetta steht stellvertretend für hunderte vergessene Orte in der Schweiz. Manche werden gerade wiederentdeckt – wie die brutalistischen Betonbauten in Zürich, die vom "hässlichsten Haus der Schweiz" zu Instagram-Hotspots mutierten. Andere verfallen seit Jahrzehnten, wie das Thermalbad Lostorf oder das berühmte Hotel Belvédère am Furkapass. Ja genau, das aus James Bonds "Goldfinger".
Gleichzeitig wächst die Faszination für diese Lost Places. Urban Explorer schleichen durch verlassene Fabriken. Fotografen jagen nach dem perfekten Verfall-Motiv. Und alle fragen sich: Darf man da überhaupt rein?
Die kurze Antwort: Nein. Die lange Antwort folgt.
Die Quelle Lucius unter der Büvetta Tarasp gilt mit 15'100 Milligramm Mineralstoffe pro Liter als eine der am stärksten mineralisierten Quellen Europas (Quelle: Engadin Tourismus). Zum Vergleich: Evian hat etwa 494 mg/l. San Pellegrino 948 mg/l.
Das Wasser war dermassen mineralreich, dass es heftig abführend wirkte. Kurgäste tranken trotzdem literweise davon. Die Toiletten – damals "Gurgelzimmer" genannt – waren entsprechend gut besucht.
Christian Fanzun war in den 1970er Jahren Wasserschöpfer in der Büvetta. Heute ist er Gemeindepräsident von Scuol. Er erinnert sich: "Da wurde Politik gemacht. Nationalräte, Ständeräte, Regierungsräte – alle kamen hierher. Sie diskutierten über Projekte, schmiedeten Allianzen."
Friedrich Dürrenmatt trank hier in den 1950ern gegen seine Diabetes an. Die "Heidi"-Autorin Johanna Spyri war Stammgast. Schon der Arzt Paracelsus pries 1533 die heilende Wirkung der Tarasper Quellen.
Die Trinkhalle selbst, gebaut 1874 bis 1876 nach Plänen von Bernhard Simon, war ein architektonisches Juwel. Wandmalereien, Stuck, eine prächtige Rotunde für die drei Quellen Lucius, Emerita und Bonifacius.
Seit 2012 kämpft der Verein Pro Büvetta Tarasp für die Wiederbelebung. Bund, Kanton und Gemeinde stehen hinter dem Projekt. Trotzdem geht es nicht voran.
⚠️ Die Hürden der Rettung:
Immerhin: Die Vision für danach steht. Erst sollen die Quellen wieder zugänglich werden. Später könnte die Büvetta als Kulturraum dienen – für Konzerte, Ausstellungen, sogar Hochzeiten. Heiraten, wo Dürrenmatt kurte. Wäre doch was.
Juli 1964. Sean Connery jagt als James Bond im silbernen Aston Martin DB5 über den Furkapass. Verfolgt Auric Goldfinger und seinen Handlanger Oddjob in einem gelb-schwarzen Rolls-Royce. Im Hintergrund: das Hotel Belvédère.
Diese Szene aus "Goldfinger" machte das Hotel weltberühmt. Eine Kurve wird seither umgangssprachlich "James-Bond-Kurve" oder "James-Bond-Strasse" genannt – auch wenn es keine amtliche Benennung ist.
Das Belvédère wurde 1882 von Josef Seiler gebaut, direkt in eine Haarnadelkurve der Furkapassstrasse auf 2272 Meter über Meer. Die Lage war spektakulär. Die Gäste kamen, um den Rhonegletscher zu bestaunen, der damals nur wenige hundert Meter entfernt lag.
Zu den illustren Gästen der Belle Époque gehörten Europas Prominenz – Queen Victoria besuchte 1868 die Schweiz (Luzern), und das Belvédère erreichte später Weltruhm durch den James Bond Film "Goldfinger" (1964). In der Blütezeit bot das Hotel 90 Betten.
Dann kam der Klimawandel. Der Rhonegletscher hat sich so weit zurückgezogen, dass er vom Hotel aus nicht mehr sichtbar ist. Die Hauptattraktion: weg.
Gleichzeitig wurde das Auto schneller. Früher brauchte man für die Alpenüberquerung mehrere Tage inklusive Übernachtung. Heute schafft man es locker an einem Tag. Die Passhotels wurden überflüssig.
Rosmarie und Philipp Carlen führten das Belvédère zehn Jahre lang, bis 2015. Rosmarie Carlen beschreibt die Tortur so: "Die Leute haben völlig falsche Vorstellungen davon, was es heisst, hier oben ein Hotel zu führen. Es ist wie beim Zirkus – aufbauen, abreissen, aufbauen, abreissen."
🔄 Der jährliche Kreislauf des Wahnsinns:
2015 gaben die Carlens auf. Seither steht das Hotel leer. Zum Verkauf. Interessenten? Keine.
"Lost Places, die du besuchen darfst, gibt es in der Schweiz keine", sagt ein Experte für Eigentumsrecht. Punkt.
Jedes verlassene Gebäude hat einen Eigentümer. Auch wenn es seit 30 Jahren leer steht. Auch wenn kein Zaun drumherum ist. Auch wenn die Türen offenstehen.
Wer trotzdem reingeht, begeht Hausfriedensbruch. Artikel 186 des Strafgesetzbuches (Antragsdelikt). Strafmass: Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren. Ein Eintrag im Strafregister ist möglich.
Ein Urban Explorer aus der Ostschweiz berichtet aus seiner Erfahrung: "Im Rheintal, wo jeder jeden kennt, sieht dich garantiert ein Nachbar. Der ruft die Polizei. In Zürich hast du bessere Chancen, ungesehen zu bleiben."
🚨 Die Realität bei Erwischung:
Standard-Ablauf:
Im schlimmsten Fall:
Ein Einheimischer aus Altstätten erklärt die Faustregel: "Bei einer verlassenen Fabrik, wo alles offen steht und keine Verbotsschilder hängen – da drückt man vielleicht ein Auge zu. Aber bei einem verlassenen Wohnhaus? Vergiss es. Das ist tabu."
Die ungeschriebene Regel: Wo kein Kläger, da kein Richter. Aber darauf verlassen sollte man sich nicht. Gerade in ländlichen Gebieten funktioniert die soziale Kontrolle noch bestens.
Am Triemli in Zürich stehen zwei markante Betontürme. Die werden ständig verwechselt:
🏢 Nummer 1: Das Wohnhochhaus an der Birmensdorferstrasse 511
🏥 Nummer 2: Der Turm des Stadtspitals Triemli
Im Wohnhochhaus an der Birmensdorferstrasse leben normale Leute. Die Wohnungen sind winzig – 42 bis 60 Quadratmeter. Trotzdem schwärmen die Bewohner von ihrem Zuhause.
Daniela Meyer und Vanessa Savaré wohnen beide im Turm. 2022 haben sie ein Buch darüber geschrieben. Meyer sagt: "Die Wohnungen wirken grösser, als sie sind. Das liegt an den cleveren Grundrissen. Fast keine Korridore, dafür mehr Wohnfläche."
Viele Mieter wohnen seit Jahrzehnten dort. Auffällig viele Architekten und Designer. Manche träumen davon, aus dem Haus eine Genossenschaft zu machen.
Zürich hat über 40 Gebäude im Brutalismus-Stil – das bestätigt ETH-Professor Laurent Stalder (Quelle: Swissinfo). Die Fotografin Karin Bürki hat mit ihrer Plattform "Heartbrut" eine Bewegung gestartet. Ihr Faltführer "Carte Brute" dokumentiert 50 Betonbauten in der ganzen Schweiz.
Die weltweite SOS-Brutalismus-Datenbank erfasst über 2000 Gebäude. Die Schweiz ist prominent vertreten.
Besonders spektakulär: Die Kirche St. Nicolas in Hérémence im Wallis. Architekt Walter Maria Förderer baute sie 1967 bis 1971. Das Material steht in starkem Bezug zur Grande-Dixence-Region – zeitgleiche Baustofflogistik prägte beide Projekte.
Ein Dorfbewohner sagt: "Für uns ist sie wie eine Kathedrale." Ein anderer: "Hässlich war sie schon immer. Ist sie immer noch." Die Meinungen bleiben geteilt.
Der Kanton Aargau hat 98 dokumentierte Burgen und Ruinen – im 2023 erschienenen Buch "Die Burgen des Kantons Aargau" der Kantonsarchäologie vollständig erfasst.
Warum ausgerechnet der Aargau? Er war das Stammland der Habsburger. Strategisch wichtig. Reich. Viele kleine Herrschaften. Und: Die Aargauer haben ihre Burgen früh dokumentiert und geschützt.
Die Ruine Alt Tierstein bei Gipf-Oberfrick zeigt, wie es richtig geht. Die Burg war bis ins 15. Jahrhundert Stammsitz der Grafen von Homburg. Heute ist sie:
✅ Legal zugänglich und erwünscht:
Niemand wird Sie verhaften, wenn Sie dort herumklettern. Im Gegenteil: Es ist erwünscht.
Zwischen dem 10. und 15. Jahrhundert entstanden auf dem Gebiet der heutigen Schweiz etwa 2000 Burgen. Der Höhepunkt war im 13. Jahrhundert. Die meisten sind heute nur noch Bodenspuren im Wald. Aber im Aargau stehen noch erstaunlich viele.
2008 dokumentierte die UNESCO die traditionellen Handwerke der Schweiz. 307 verschiedene wurden gezählt. Das Ergebnis war niederschmetternd: Über die Hälfte ist ausgestorben oder akut bedroht.
Das Pecherhandwerk zum Beispiel ist eine seltene Rest-Tradition in Europa. Pecher gewinnen Harz aus Schwarzkiefern, für natürliche Farben und Klebstoffe. Ein Jahrtausende altes Handwerk, fast verschwunden.
Das Kurszentrum Ballenberg stemmt sich gegen den Trend. Über 100 verschiedene Kurse und Workshops bietet es jährlich an. 1100 bis 1200 Leute kommen, aus über 20 Ländern.
🎯 Die kuriosesten Angebote:
Die Preise: Mehrtägige Kurse ab ca. 330 Franken, je nach Fach und Dauer, Material oft zusätzlich.
Das Thermalbad Lostorf im Kanton Solothurn ist seit 2002 geschlossen. Eine endlose Geschichte des Scheiterns:
Seither verfällt es. Die Eigentümerin Aqua-Spa-Resorts AG findet keine Lösung. Das Problem: kompliziertes Stockwerkeigentum. Jeder blockiert jeden.
Dazu kommt eine lokale Legende: Eine Madonna-Statue aus einer nahegelegenen Kapelle soll verschwunden sein. Gläubige sagen: "Solange die Madonna nicht zurückkehrt, liegt auf dem Bad kein Segen." Das ist natürlich eine Legende – die wahren Probleme sind rational erklärbar.
Einige meinen, das nahe AKW Gösgen schrecke Wellness-Gäste ab – das ist aber eher eine Vermutung als belegter Fakt. Die schlechte ÖV-Anbindung und die Betonburg-Architektur der 70er Jahre sind handfestere Probleme.
Die ehemalige Raststätte an der A3 ist seit 2003 geschlossen. 2017 wurde auch die Zufahrt von der Autobahn gesperrt – die Ein- und Ausfädelstreifen sind zu kurz für den heutigen Verkehr nach aktuellen Sicherheitsnormen.
Seither gammelt sie vor sich hin. Projekte gab es viele: Kasino, Bordell, Luxuswohnungen. Alle gescheitert.
Der 82-jährige Eigentümer hat nach gescheiterten Verkaufsverhandlungen seine Haltung klar gemacht: Er lässt das Gebäude verfallen.
Die Gemeinde Glarus Nord ist machtlos. Das Bundesamt für Strassen auch. Also verfällt die Raststätte weiter. Vandalen haben sie längst geplündert. Illegale Partys finden statt. Die Polizei warnt vor dem Betreten – Einsturzgefahr.
Das ehemalige Bordell in Hauenstein-Ifenthal (Solothurn) hat eine düstere Geschichte. November 2001: Ein Todesfall durch Erfrierung vor dem Eingang. Die Umstände wurden nie ganz geklärt.
2012 schloss das Bolero endgültig. Seither verrottet es. 2022/23 gab es einen Besitzerwechsel. Die künftige Nutzung ist noch offen.
Urban Explorer haben einen Ehrenkodex:
Soweit die Theorie. Die Praxis sieht anders aus.
Ein erfahrener Urbexer warnt aus persönlicher Erfahrung: "Mein Vater hatte recht. In verlassenen Gebäuden geht wirklich krummes Zeug ab. Ich war schon in Gebäuden mit frischen Spritzen am Boden, Fäkalien in den Ecken, eindeutigen Spuren von Obdachlosen-Lagern."
⚠️ Die echten Gefahren:
Der Urbexer weiter: "Alleine würde ich nie in ein Gebäude gehen. Zu gefährlich. Wenn was passiert, findet dich keiner."
Am 27. und 28. September 2025 findet die zehnte Ausgabe statt. Über 100 normalerweise verschlossene Gebäude öffnen ihre Türen. Kostenlos. Mit Führungen von Architekten. Auch Brutalismus-Bauten sind dabei.
Dutzende Ruinen sind legal zugänglich:
🏰 Legal begehbare Burgen:
Die Stiftung Ferien im Baudenkmal vermietet seit 2005 historische Gebäude als Ferienwohnungen. Über 50 Objekte schweizweit. Von der Alphütte bis zum Patrizierhaus. 100 bis 400 Franken pro Nacht. Vollausgestattet und sicher.
Einige Industrieruinen kann man legal besuchen:
Verschiedene Anbieter haben sich auf Lost-Places-Touren spezialisiert. Mit Eigentümer-Erlaubnis, versichert, mit Sicherheitsausrüstung. Kosten: 50 bis 150 Franken pro Person.
Rund 5 Prozent des Gebäudebestands in der Schweiz stehen unter Denkmalschutz (Stand 2022, BFS/BAK). 95 Prozent der historischen Bausubstanz könnte jederzeit abgerissen werden.
Besonders kritisch: Die Bauten aus den Jahren 1960 bis 1975. Sie erreichen jetzt das Alter, wo grosse Sanierungen anstehen. Die meisten Eigentümer entscheiden sich für Abriss und Neubau. Ist billiger.
Am Beispiel Büvetta Tarasp:
💰 Die Millionen-Rechnung:
Die Rechnung geht selten auf. Darum lassen viele Eigentümer ihre Gebäude lieber verfallen.
A: Stand September 2025: Die für 2025 in Aussicht gestellte Wiedereröffnung blieb aus. Das eigentliche 150-Jahr-Jubiläum ist 2026 (1876 + 150). Der Zugang bleibt bis nach Felssicherungs- und Uferschutzbauten gesperrt.
A: Die Saison dauert nur drei bis vier Monate (der Furkapass ist Oktober bis Juni gesperrt). Der Rhonegletscher – die Hauptattraktion – hat sich nahezu 2 Kilometer zurückgezogen und ist nicht mehr sichtbar. Sanierung würde Millionen kosten. Lohnt sich nicht.
A: Nein. Auch ohne Zaun bleibt es Privateigentum. Hausfriedensbruch ist strafbar (Art. 186 StGB, Antragsdelikt; bis 3 Jahre Freiheitsstrafe oder Geldstrafe).
A: Meist: Personalien aufnehmen, Wegweisung. Bei Anzeige: Geldstrafe (Höhe fallabhängig), möglicher Strafregistereintrag. Bei Sachschaden: Schadenersatz. Bei Unfall: Versicherungsschutz kann je nach Police und Umständen entfallen – das finanzielle Risiko ist hoch.
A: Niemand weiss es genau. Schätzungen: 500 bis 1000 grössere verlassene Gebäude. Plus tausende kleine (Ställe, alte Bahnhöfe, Militäranlagen).
A: Zeitliche Distanz ermöglicht Neubewertung. Die Ausstellung "SOS Brutalismus" (2017) war ein Wendepunkt. Die Betonbauten sehen auf Instagram-Fotos spektakulär aus.
A: Das Kurszentrum bietet über 100 Kurse jährlich. Mehrtägige Kurse ab ca. 330 Franken, je nach Fach und Dauer. Material oft zusätzlich.
A: Doch: Öffentliche Burgruinen, manche Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg, stillgelegte Bahnhöfe (teilweise). Plus die erwähnten Alternativen.
A: Das mit der verschwundenen Madonna ist eine Legende. Die wahren Probleme: schlechte Lage, komplizierte Eigentumsverhältnisse.
A: Nein. Geschlossen seit 2015. Steht zum Verkauf, aber niemand will es.
🇨🇭 Schweizer Primärquellen:
📰 Medienberichte:
🏛️ Offizielle Stellen:
⚖️ Rechtliche Grundlagen:
🎯 Praktische Links:
📚 Weiterführende Literatur:
✨ Die Essenz:
Die Büvetta Tarasp sollte eigentlich 2026 ihr grosses Comeback feiern. 150 Jahre nach der Eröffnung (1876). Die für 2025 in Aussicht gestellte Wiedereröffnung blieb aus. Die Felssicherung fehlt, die Millionen auch. Die Büvetta bleibt bis auf Weiteres geschlossen.
Sie steht damit stellvertretend für hunderte vergessene Orte in der Schweiz. Manche erleben eine überraschende Renaissance – wie die Brutalismus-Bauten, die vom "hässlichsten Haus der Schweiz" zu Instagram-Stars wurden. Andere verfallen weiter, wie das Hotel Belvédère trotz James-Bond-Fame.
Die Faszination für Lost Places wächst. Aber Vorsicht: Fast alles ist illegal. Die Polizei wird öfter gerufen, als Urban Explorer wahrhaben wollen. Unfälle sind häufig. Viele Gebäude sind wirklich gefährlich.
Die gute Nachricht: Es gibt genug legale Alternativen. Von den rund 100 Burgen im Aargau über die über 100 Handwerkskurse im Ballenberg bis zum Open House Zürich.
Lost Places erzählen Geschichten. Von besseren Zeiten, verpassten Chancen, menschlichen Träumen. Jeder dieser Orte war mal voller Leben. Die Büvetta Tarasp. Das Hotel Belvédère. Das Thermalbad Lostorf.
Nichts ist für die Ewigkeit. Aber manche Dinge verdienen eine zweite Chance. Die Büvetta kämpft noch. Mal sehen, was die Zukunft bringt.
Stand: 16. September 2025