Mindestlohn H&M Schweiz - neue H&M-Mindestlöhne


 

Die Modekette H&M führt für seine Angestellten den Mindestlohn ein. Wer bei H&M arbeitet soll mindestens 4000 Franken pro Monat verdienen respektive 22 Franken pro Stunde. Und dies unabhängig vom Ausgang der Mindestlohn-Abstimmung in der Schweiz.

Mehr zum Thema: CHF 4000.- Mindestlohn in der Schweiz.

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H&M Mindestlohn macht Arbeitgeber attraktiv


H&M bezahlt seinen Arbeitnehmern im Minimum 4000 Franken pro Monat bzw. 22 Franken pro Stunde.

Eingeführt soll der Mindestlohn beim schwedischen Modehaus H&M ab dem Jahr 2015.

H&M Mindestlohn SchweizDamit erfüllt H&M alle Forderungen der Mindestlohn-Initiative. Inwiefern die Mindestlohn-Abstimmung Einfluss auf den Entscheid der H&M-Führung hatte, wollte das Modehaus aus Schweden nicht kommentieren.

Laut H&M ist es dem Modehaus ein wichtiges Anliegen, "eine marktgerechte und faire Lohnpolitik" gewährleisten zu können. H&M betont, dass es "als attraktiver Arbeitgeber" selbstverständlich sei, einen "offenen und konstruktiven Dialog mit den Sozialpartnern" wie der Gewerkschaft Unia zu führen.

Die Unia steht denn auch schon seit längerem mit H&M in Verhandlungen rund um die Einführung eines Mindestlohns und verbucht diese Anhebung des Lohnes deshalb als Erfolg für sich.


Mindestlöhne in der Schweiz - der neue PR-Trend


H&M ist nicht der einzige Multi, der auf freiwilliger Basis den Mindestlohn für seine Angestellten einführt.

Nebst dem schwedischen Modehaus H&M haben auch die Detailhändler Aldi, Lidl und Denner (Migros) den Mindestlohn bereits vor der Abstimmung eingeführt.

Entsprechend vermarkten diese Unternehmen die Anhebung auf den Mindestlohn landesweit kommerziell - sowohl PR- wie auch Marketing-technisch. Die Firmen schlachten die Lohnerhöhung medial aus. Schliesslich winkt hier ein positiver Effekt hinsichtlich der eigenen Reputation - ein Mindestlohn bedeutet sicher auch gute Eigenwerbung für die Unternehmen.

Ist die Mindestlohn-Einführung also vielmehr Kalkül und knallharte Geschäftstrategie oder doch ernstgemeinte Anteilnahme an einer gerechten und würdevollen Entlöhnung der Arbeitnehmer?

Wie dem auch sei. Die Lohnsituation in der Schweiz ist für viele Angestellten nach wie vor prekär - denn der Mindestlohn ist nur bei einigen wenigen Firmen eingeführt. Im Detailhandel fehlt abgesehen von Aldi, Denner und Lidl ein Mindestlohn ganz respektive ist dieser weit unter der minimal erforderlichen Lohngrenze - und nicht in einem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) gesetzlich geregelt. Coop und Migros täten gut daran, sich an ihren Konkurrenten im Schweizer Detailhandel ein Beispiel zu nehmen.


Mindestlohn vernichtet keine Arbeitsplätze


Der H&M-Mindestlohn zeigt vor allem eines:

Mindestlöhne sind auf diesem Lohnniveau ohne weiteres möglich und realistisch - ohne Arbeitsplätze zu gefährden, wie von den Gegnern der Abstimmung so gerne behauptet wird.


 

Wojtek Bernet   Autor: Wojtek Bernet auf ConvivaPlus.ch
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(Last updated: 12.02.2015, 21:11 Uhr)