Fachhochschule Studium in der Schweiz

Die Vorgänger der Fachhochschulen waren in der Schweiz lange Zeit über höhere Wirtschafts- und Verwaltungsschulen, höhere Technische Lehranstalten oder Ingenieursschulen, und höhere Schulen für Gestaltung. Diese waren somit auch die einzige Möglichkeit einer Weiterbildung im akademischen Bereich, wenn man eine Berufsausbildung abgeschlossen hatte. Geändert wurde dieses System erst 1995, als ein neues Fachhochschulgesetz in der Schweiz in Kraft trat, und die vorherigen höheren Lehranstalten zu organisatorisch insgesamt sieben Fachhochschulen zusammengefasst wurden.


Voraussetzungen für ein Studium an einer Schweizer Fachhochschule


Fachhochschule SchweizAls Voraussetzung zu einem Studium an einer Fachhochschule in der Schweiz gilt in der Regel eine vollständige Matura (Gymnasium) mit einem absolvierten Praxisjahr im gewünschten Studienbereich oder eine Berufsmatura im Zusammenhang mit einer abgeschlossenen Ausbildung.

Ausserdem wird an vielen Fachhochschulen der Schweiz angeboten, dass eine Aufnahmeprüfung absolviert wird, die in ihrem Niveau in etwa dem Schulabschluss der Berufsmatura entspricht. Diese Aufnahmeprüfung ist je nach Studiengang unterschiedlich und dem entsprechenden Themengebiet angepasst. In manchen Studiengängen ist diese Aufnahmeprüfung zusätzlich zu den verlangten Schul- und Ausbildungsabschlüssen Pflicht.


Berufsmaturität absolvieren für die Fachhochschule


Um die Berufsmaturität zu erreichen, gibt es vor allem spezielle Schulen, die jeweils andere Schwerpunkte im beispielsweise kaufmännischen oder technischen Bereich bieten, und jeweils nur sechs Grundfächer gemeinsam haben. Auch für diese Schulen gibt es Aufnahmeprüfungen, oder die Aufnahme erfordert beispielsweise einen speziellen Notendurchschnitt im Schuljahr vor der Aufnahme. Hat man die Berufsmatura erreicht, so ist es möglich, danach mithilfe der sogenannten Passerelle das vollständige Abitur zu machen. Dies verlangt ein zusätzliches Schuljahr, ermöglicht danach aber das Studium an einer Schweizer Hochschule.

Ausserdem kann man allerdings die Matura auch später innerhalb von vier oder fünf Semestern nachholen, sodass diese auch im Ausland anerkannt wird, im Gegensatz zur Passerelle, mit der man nur innerhalb der Schweiz studieren kann. Ein ähnliches System gilt auch für Liechtenstein.


Fachhochschulreife und Studium an der Fachhochschule in der Schweiz


FachhochschulreifeMit der Fachhochschulreife ist es anschliessend selbstverständlich möglich, das Studium an einer Fachhochschule in der Schweiz aufzunehmen. Hier existieren seit 2005 Bachelorstudiengänge und seit 2008 auch einige Masterstudiengänge. Die vorher verliehenen Titel, die in der Regel durch ein "FH" hinter dem eigentlichen Titel gekennzeichnet worden waren (beispielsweise "Ingenieur FH") blieben vorhanden, werden jedoch mit der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen nicht mehr verliehen, sodass stattdessen die üblichen Bachelor- und Mastertitel verliehen werden.

Die angebotenen Studiengänge sind in der Regel technischer oder kaufmännischer Natur, obwohl in wachsendem Masse auch künstlerische Studiengänge oder Ausbildungsmöglichkeiten für Pflegeberufe angeboten werden. So werden allein im Raum Zürich 46 Bachelorstudiengänge an Fachhochschulen angeboten, davon einige als Fernstudium, und 106 Masterstudiengänge. Es gibt keine Frist, die einen nachträglichen Erwerb eines Fachhochschultitels zeitlich beschränken würde.