Wie viele Gletscher gibt es weltweit? Ein Blick auf die faszinierende Welt der Eisriesen


Ein Blick auf die Hüter unseres Klimas: Wusstest du, dass über 70 % des weltweiten Süsswassers in Gletschern gespeichert sind? Doch während sie in atemberaubenden Landschaften ruhen, stehen diese Giganten an der Frontlinie des Klimawandels. Wie viele Gletscher gibt es weltweit, welche Rolle spielen sie, und warum ist die Schweiz ein zentraler Schauplatz ihrer Geschichte? Tauche mit uns ein in die faszinierende Welt der Gletscher.

Svinafellsjokul-Gletscher
Bild: Svinafellsjokul-Gletscher.

Inhalte:

 

 

1. Die globale Gletscherlandschaft:
Zahlen, Fakten und Verteilung



Weltweit gibt es laut neuesten wissenschaftlichen Erhebungen über 200.000 Gletscher. Ihre gesamte Fläche beträgt rund 730.000 km², vergleichbar mit der kombinierten Fläche von Deutschland, Polen und der Schweiz. Das Gesamtvolumen des Gletschereises beläuft sich auf 170.000 km³, was sie zu einem der grössten Süsswasserspeicher der Erde macht.

Region Anzahl der Gletscher Besonderheiten
Zentralasien ~54.429 Heimat einiger der grössten Hochlandgletscher
Westliches Südasien ~27.988 Hohe Konzentration im Himalaya
Alaska ~27.108 Schneller Rückgang durch Erwärmung
Antarktis (festlandnah) Nicht erfasst Grösstes Eismassiv der Erde
Alpen ~5.000 Wichtige Süsswasserquelle Europas

 

Wusstest du schon?: Der schnellste Gletscher der Welt, der Jakobshavn-Gletscher in Grönland, bewegt sich mit bis zu 17 Kilometern pro Jahr.

 

 

2. Gletscher in der Schweiz:
Die alpine Schatzkammer



Die Schweiz ist weltweit bekannt für ihre beeindruckenden Gletscherlandschaften. Mit über 1.400 Gletschern sind die Schweizer Alpen nicht nur ein Touristenmagnet, sondern auch essenziell für den Wasserkreislauf Mitteleuropas.

Die bekanntesten Schweizer Gletscher:

  • Grosser Aletschgletscher: Mit 22,6 km Länge der grösste Gletscher der Alpen und ein UNESCO-Welterbe.

  • Rhonegletscher: Einst ein majestätisches Eisfeld, heute durch Gletscherrückgang stark gefährdet.

  • Morteratschgletscher: Der am besten zugängliche Gletscher der Schweiz, ideal für Wanderungen.

Faszination Schweiz: Rund 60 % des Gletschervolumens der Alpen befinden sich auf Schweizer Boden – ein beeindruckendes Naturerbe, das jedoch rapide schwindet.

 

 

3. Wissenschaftliche Bedeutung der Gletscher:
Klimaarchive und Wasserspeicher



Gletscher sind nicht nur beeindruckende Eisströme, sondern auch lebendige Klimaarchive. Ihre Eisschichten speichern Informationen über:

  • Vergangene Temperaturen und CO?-Konzentrationen.

  • Natürliche Ereignisse wie Vulkanausbrüche oder Meteoriteneinschläge.

Dank des Globalen Gletscherinventars, das mithilfe von Satellitendaten erstellt wurde, können Wissenschaftler heute präzisere Vorhersagen über den Klimawandel und dessen lokale Auswirkungen treffen.

Relevanz für den Wasserkreislauf:

  • In heissen Sommern liefern Gletscher bis zu 25 % des Wassers, das in Schweizer Flüsse fliesst.

  • Weltweit sorgen sie für die Versorgung von Millionen Menschen, die in gletscherabhängigen Regionen leben.

 

 

4. Der Klimawandel
und die Bedrohung der Gletscher



Seit Mitte des 19. Jahrhunderts haben Gletscher weltweit dramatisch an Fläche und Volumen verloren. Die Schweiz ist davon besonders betroffen. Allein zwischen 2021 und 2023 verloren Schweizer Gletscher etwa 10 % ihrer Fläche.

Mögliche Folgen der Gletscherschmelze:

  1. Meeresspiegelanstieg: Ein vollständiges Schmelzen aller Gletscher würde den Meeresspiegel um 35-47 cm anheben.

  2. Verlust von Wasserressourcen: Millionen Menschen könnten von Wasserknappheit betroffen sein.

  3. Zerstörung von Ökosystemen: Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten verlieren ihren Lebensraum.

Lösungsansätze:

  1. Gletscherabdeckungen: Schutzfolien auf gefährdeten Gletschern reduzieren das Schmelzen im Sommer.

  2. Reduktion von Treibhausgasen: Ein globales Ziel, um die Erwärmung auf unter 1,5 °C zu begrenzen.

  3. Bewusstsein schaffen: Bildungsprogramme und Tourismuskonzepte, die den Schutz der Gletscher fördern.

 

 

5. Schweizer Innovation:
Gletscherrettung durch Forschung



Die Schweiz ist weltweit führend in der Gletscherforschung. Institutionen wie das Geografische Institut der Universität Zürich (UZH) oder das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung entwickeln innovative Ansätze, um die Auswirkungen der Gletscherschmelze zu reduzieren.

Ein Beispiel ist die Verwendung von Drohnen zur Kartierung und Überwachung der Gletscherbewegungen. Diese Daten helfen, zukünftige Veränderungen präzise vorherzusagen und effektive Gegenmassnahmen zu entwickeln.

Gletscher sind mehr als nur Eis – sie sind unsere Verbindung zur Vergangenheit und ein Schlüssel zu einer nachhaltigen Zukunft. Der Schutz dieser einzigartigen Naturwunder liegt in unserer Hand.

 


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Autor: INFO Schweiz - Redaktion

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(Last updated: 09.01.2025, 02:35)