SVP: «Schüler sollen schiessen lernen in der Schule!» – SVP fordert obligatorische Schiesskurse & Waffenausbildung für Schweizer SchülerInnen


SVP-Grossrat und JSVP-Präsident Nils Fiechter will alle Schüler obligatorisch in einen Jungschützenkurs schicken, um das Schiessen mit der Waffe schon in der Jugend «frühestmöglich sicherzustellen». Mit dieser Militarisierungs-Massnahme sollen Jugendliche auf mögliche Kriegs-Bedrohungen vorbereitet werden. Besagter Nils Fiechter (SVP) wurde 2022 vom Bundesgericht wegen Rassendiskriminierung verurteilt.

Inmitten der wachsenden Spannungen in Europa fordert SVP-Grossrat Nils Fiechter per Motion eine umstrittene Massnahme: Die Einführung eines obligatorischen Schiesstrainings für Schülerinnen und Schüler im Kanton Bern. Fiechter argumentiert, dass angesichts der unsicheren Sicherheitslage die Schweizer Bevölkerung in der Lage sein muss, sich selbst zu verteidigen. «Die Befähigung der Bürgerinnen und Bürger an der Waffe muss darum frühestmöglich sichergestellt werden», fordert der SVP-Politiker Fiechter mit aller Vehemenz. Und niemand solle sich davor drücken können. Fiechters Motion sieht nämlich strikt vor, dass sich niemand der Waffenausbildung entziehen darf. Ausnahmen seien nur in gut begründeten Einzelfällen erlaubt. Etwa ausschliesslich für Personen, die strafrechtlich vorbelastet sind (also wie Nils Fiechter), eine Bedrohung für die öffentliche Sicherheit darstellen oder bei denen ärztlich festgestellte psychische oder körperliche Einschränkungen vorliegen.

Inhalte:

 

 

Schiesskurse & Waffenausbildung
zwingend in der Schule ab der Sekundarstufe 1



SVP Schulen Schiesskurse Waffen-Ausbildung Militarisierung
Bild: Symbolbild.
 


«Es herrscht Krieg in Europa, unser Volk muss sich im Ernstfall ...

... unabhängig von Geschlecht und Militärdienst – selber verteidigen können»

(SVP-Grossrat & JSVP-Präsident Nils Fiechter)


Fiechters Forderung zielt darauf ab, ab der Sekundarstufe 1 Schiesskurse und Waffenausbildung als festen Bestandteil des Lehrplans zu etablieren. Er beruft sich dabei auf das Volksschulgesetz, das dem Berner Regierungsrat die Befugnis erteilt, solche Ausbildungsziele festzulegen. Der Jungschützenkurs, gedacht als Vorbereitung auf die militärische Schiessausbildung, soll nicht nur den Umgang mit dem Sturmgewehr 90 lehren, sondern auch Schiesstechniken und die Bedeutung von Kameradschaft vermitteln.

Nils Fiechters Motion ist nicht nur hochgradig umstritten, sondern wirft auch ernste Bedenken hinsichtlich der Prioritäten unserer Bildungseinrichtungen auf. In Zeiten, in denen Bildungseinrichtungen als sichere Räume für Lernen und Entwicklung dienen sollten, erscheint die Idee, Schiessausbildung in den Lehrplan zu integrieren, als ein drastischer und gefährlicher Schritt in die falsche Richtung.

 

 

SVP will Militarisierung
Waffengewalt statt Schweizer Neutralität



Diese Forderung, begründet mit der unsicheren geopolitischen Lage Europas, scheint vielmehr eine tief verwurzelte Militarisierung der Gesellschaft voranzutreiben, als auf tatsächliche Bildungsziele einzugehen. Bildung sollte darauf abzielen, junge Menschen zu kritisch denkenden, verantwortungsvollen Bürgern zu erziehen, nicht sie auf einen hypothetischen bewaffneten Konflikt vorzubereiten.

Indem Fiechter behauptet, «unser Volk muss sich im Ernstfall selber verteidigen können», ignoriert er die komplexen Realitäten der modernen Kriegsführung und Sicherheitspolitik, in denen die Fähigkeit, eine Waffe zu führen, kaum eine Antwort auf die komplizierten Herausforderungen darstellt, mit denen Staaten konfrontiert sind. Zudem untergräbt diese Forderung das Prinzip der Neutralität der Schweiz, indem sie eine Atmosphäre der Angst und Paranoia schürt, anstatt auf Diplomatie und Friedenserhaltung zu setzen.

Die Idee, dass kein Schüler sich «vor der Ausbildung an der Waffe drücken können» sollte, ist besonders beunruhigend. Sie suggeriert eine Gesellschaft, in der der Umgang mit Waffen als unvermeidliche Fähigkeit angesehen wird, eine Perspektive, die in scharfem Kontrast zu den Werten der Konfliktlösung, des Respekts und des Verständnisses steht, die in Bildungseinrichtungen gefördert werden sollten.

Fiechters Ansatz erscheint nicht nur rückwärtsgewandt, sondern gefährdet auch das Wohl und die Sicherheit der Schüler, indem er eine Kultur der Waffengewalt normalisiert. In einer Zeit, in der Schulen weltweit mit der Bedrohung durch Gewalt zu kämpfen haben, ist es umso wichtiger, unsere Bildungsziele und -werte zu überdenken und sicherzustellen, dass sie dem Wohl unserer Jugend und der Gesellschaft insgesamt dienen.

 

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Autor: INFO Schweiz - Redaktion

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(Last updated: 06.03.2024, 19:43)