Babymilch: Krebserregende Schadstoffe nachgewiesen

Babymilch in der Schweiz enthält zu viele krebserregende Schadstoffe. Nestlé Beba hat «Kassensturz» zufolge am meisten Glycidol. Eigentlich dürfte dieser Schadstoff laut Europäischer Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) gar nicht in Babymilch vorkommen.

Hinter den beiden Schadstoffen Glycidol und 3-MCPD verbirgt sich ein besorgniserregendes Gesundheitsrisiko. Sie werden beide von der Lebensmittelindustrie den Backwaren, Süssigkeiten, Chips und auch Babynahrung beigemengt. Die beiden Stoffe stellen laut «Kassensturz» ein akutes Gesundheitsrisiko für Säuglinge dar.

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Krebserregend:

Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) gilt:

  • 3-MCPD als «möglicherweise krebserregend».
  • Glycidol als «krebserregend und genotoxisch».

Das heisst konkret: Bereits die kleinste Menge Glycidol kann die Genstruktur der Zellen verändern. «Jede Dosis könnte schon Krebs auslösen»

Akutes Gesundheitsrisiko:

Besonders gefährdet sind Säuglinge, die nicht gestillt werden, so Efsa-Sprecher Marco Binaglia. Babys, die Schoppenmilch trinken, nehmen wahrscheinlich täglich zu viele dieser Schadstoffe auf.

«Wir gehen davon aus, dass diese ganz kleinen Kinder wohl mehr als die tolerierbare Menge an 3-MCPD aufnehmen. Für Glycidol gibt es keine erlaubte Maximaldosis. Denn jede Dosis könnte schon ein Risiko sein und Krebs auslösen

 

Babymilch-Test:

«Kassensturz» belegt dieses Gesundheitsrisiko und hat die vier meistverkauften Babymilch-Produkte im Labor getestet. Kein einziges Produkt hält die Grenzwerte der Efsa ein.

3-MCPD in Babymilch:

Drei der vier meistverkauften Babymilch-Produkte hatten diese in Verdacht stehende, krebserregende Verbindung drin - um ein Vielfaches des Richtwertes der Efsa.

Babymilch-Produkte mit 3-MCPD
Bild: srf.ch

Mit der Milch Aptamil Pre Pronatura von Milupa nehmen Babys demnach das 3,4-fache der maximal tolerierbaren Tagesdosis an 3-MCPD ein. Bei Bimbosan Super Premium 2 soll es das Dreifache und bei der Folgemilch Bio Combiotik von Hipp das Doppelte der maximalen Tagesdosis sein. Nur beim getesteten Nestlé-Produkt Beba Säuglingsanfangsmilch hat das Labor kein 3-MCPD nachweisen können.

Glycidol in Babymilch:

Drei der vier meistverkauften Babymilch-Produkte hatten diese in Verdacht stehende, krebserregende Verbindung drin. Nestlé Beba hat den Labortests zufolge am meisten Glycidol enthalten. Laut Efsa dürfte dieser Schadstoff gar nicht in Babymilch vorkommen.

Babymilch-Produkte mit Glycidol
Bild: srf.ch

Auch Bimbosan und Aptamil weisen diese Stoffe auf. Nur die Hipp-Folgemilch wies kein Glycidol auf.

Zum Kassensturz-Bericht:
Neue Schadstoffe in Babymilch.

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(Last updated: 15.10.2016, 22:50 Uhr)