
7,2 Millionen Franken. So viel würde es kosten, wenn Zürich für seine Flussbäder Eintritt verlangen würde wie andere Städte. Stattdessen macht die Limmatstadt das Gegenteil: Alle fünf Flussbäder sind komplett gratis! Während in Paris die Seine für Olympia sauber geschrubbt wird, schwimmen die Zürcherinnen und Zürcher längst in Trinkwasserqualität – mitten in der Stadt, ohne einen einzigen Rappen zu bezahlen.
Stellen Sie sich vor: Sie sitzen im überhitzten Büro am Paradeplatz. Der Ventilator röchelt, die Klimaanlage streikt, der Kaffee ist schon kalt. In genau 12 Minuten könnten Sie sich in der kristallklaren Limmat treiben lassen – bei angenehmen 22 bis 24 Grad, mit Blick aufs Grossmünster, umgeben von hunderten glücklichen Badegästen. Klingt zu gut, um wahr zu sein?
Willkommen in Zürich, der heimlichen Badi-Hauptstadt Europas, wo das Schwimmen zur Arbeit kein Scherz, sondern gelebte Realität ist!
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Sie werden es nicht glauben, aber Zürich hat tatsächlich fünf offizielle Flussbäder – und alle sind gratis! Während andere Städte ihre Flüsse mit "Baden verboten"-Schildern zupflastern, macht Zürich das Gegenteil: Viele Zürcher:innen nutzen die Strömung sogar, um zur Arbeit zu pendeln. Ja, Sie haben richtig gelesen. Zur. Arbeit. Schwimmen.
Aber das war erst der Anfang...
Das Verrückte: Die Sommerbadesaison 2025 dauert vom 12. April bis 26. Oktober. Ein halbes Jahr Gratis-Badespass! Und die Wassertemperaturen? Im Sommer angenehme 22 bis 24 Grad – perfekt für die Erfrischung zwischendurch.
Mitten in der Stadt, zwischen Paradeplatz und Bürkliplatz, schwimmt ein Stück lebendige Geschichte auf der Limmat. Das nostalgische Jugendstil-Bad am Stadthausquai ist tagsüber den Frauen vorbehalten – ein Rückzugsort seit 1888, gekrönt von einer Kuppel mit vier Ecktürmchen.
Hier schwimmen Sie mit direktem Blick aufs Grossmünster und die Wasserkirche. Zwei über 30 Meter lange Schwimmbecken sind in die hölzerne Konstruktion eingelassen, eine kleine Bibliothek lädt zum Schmökern ein, und der Kiosk versorgt Sie mit Snacks und Glacé.
Aber dann kommt die Nacht...
Mittwochs, donnerstags und sonntags verwandelt sich das historische Frauenbad in die Barfussbar – Zürichs erste Badi-Bar, gegründet 1997. Der Name ist Programm: Schuhe müssen draussen bleiben!
🎵 Das Programm 2025:
Geschichte mit Gänsehaut: 1837 wurde bei der alten Stadtbefestigung ein erstes "Badehaus für Frauenzimmer" eingerichtet – damals ging's noch um Körperpflege, denn fliessendes Wasser in den Häusern war purer Luxus!
Preise Badebetrieb:
Versteckt hinter der alten Stadtmauer, umrankt von Efeu, zwei Meter unter Strassenniveau – hier liegt Zürichs ältestes Bad. Das Männerbad Schanzengraben wurde 1863-1864 erbaut und ist ein hölzernes Kastenbad in einem Wehrgraben aus dem 17. Jahrhundert.
"Das Wasser ist kristallklar, und die Ruhe ist unbeschreiblich", schwärmt ein Stammgast. "Es fühlt sich an wie ein grosser Natur-Pool, komplett ohne Chemie."
Tatsächlich: Wer das Bad zum ersten Mal findet (viele laufen vorbei!), betritt eine Oase der Ruhe mitten im Stadtzentrum, zwischen Börse und Altem Botanischen Garten.
Bei gutem Wetter verwandelt sich das Männerbad abends in die Rimini Bar – dann dürfen auch Frauen rein! Auf orientalischen Kissen chillen, Spiesse grillieren, kühle Drinks geniessen. Die Bar hat sogar beim Swiss Location Award 2025 brilliert!
Der ultimative Insider-Tipp: Der Bademeister ist bekannt für seine... sagen wir mal "minimalistische" Kommunikation. Aber das gehört zum Charme dieser 160 Jahre alten Institution!
Eintritt: Gratis (tagsüber nur für Männer)
Öffnungszeiten: 11-18:30 Uhr bei schönem Wetter
Wenn es DIE eine Zürcher Flussbadi gibt, dann ist es der Obere Letten. 1952 von Architektin Elsa Burckhardt-Blum im Stil des hygienischen Modernismus erbaut, ist es heute der absolute Place-to-be für alle, die das echte Limmat-Feeling suchen.
Die Zahlen sind beeindruckend: 400 Meter Schwimmstrecke in der Strömung! Sie springen rein, lassen sich treiben, klettern raus, laufen zurück – und das Ganze von vorne. An heissen Tagen kann es allerdings eng werden: "Da liegt Busento an Busento", wie die Locals sagen.
Doch was kaum jemand weiss...
⚠️ Geschichte mit Gänsehaut: Das gegenüberliegende Ufer hat eine bewegte Vergangenheit. Bis 1989 war hier ein S-Bahn-Bahnhof. Nach der Stilllegung siedelte sich die Drogenszene aus dem Platzspitz hier an. Nach der Räumung 1995 wurde das Areal zur heutigen Sport- und Erholungsanlage. Heute kaum noch vorstellbar!
Warnung: Aktuell besteht die Möglichkeit eines Blaualgenbefalls. Informieren Sie sich vor dem Besuch über den aktuellen Status!
Eintritt: Gratis
Wichtig: Nur für Schwimmer*innen! Kinder sollten besser den Unteren Letten besuchen.
Der "Underi Lätte" ist ein architektonisches Juwel. 1909 von den Architekten Fissler und Friedrich erbaut, ist es das älteste Flussbad der Stadt Zürich – und bis heute fast komplett im Originalzustand erhalten!
Was macht dieses Bad so besonders? Es ist perfekt für Familien!
Stellen Sie sich vor: Kino schauen, während Ihre Füsse im Wasser baumeln – das gibt's nur hier!
Achtung: Während des Filmfluss ist das Bad Mi-So nur bis 19:30 Uhr geöffnet.
Eintritt: Gratis
Gastronomie: Kiosk mit italienischen Spezialitäten, frischen Salaten und Pasta
Die Werdinsel ist anders. Komplett anders. Das Flussbad Au-Höngg liegt auf einer echten Insel zwischen der Limmat und einem künstlich angelegten Kanal. 1896 wurde der Kanal für ein Flusskraftwerk gegraben – so entstand die Werdinsel.
Heute ist sie ein Paradies für Familien und alle, die es etwas ruhiger mögen...
Am nordöstlichen Zipfel der Insel gibt's einen offiziellen FKK-Bereich. Schon in den 1960ern wurde hier nackt gebadet – damals noch illegal. Heute ist es erlaubt, wenn auch nicht von allen gern gesehen. Man muss übrigens nicht nackt sein in diesem ruhigeren Bereich!
🦫 Natur-Highlight: 2016 erreichte der Biber die Werdinsel! Die typischen Frassspuren sind sowohl am Limmatufer als auch am Kanal zu sehen. In einer Nacht kann so ein Biber einen dicken Baum fällen!
Anfahrt: Tram 17 bis Haltestelle Tüffenwies, dann ausgeschildert zur Insel
Fun Fact: Der Name "Werdinsel" bedeutet eigentlich "Inselinsel" – "Werd" heisst bereits Insel auf Althochdeutsch!
Eintritt: Gratis
Die Limmat ist kein Schwimmbecken! Die Strömung kann stark sein, und es gibt klare Regeln für Ihre Sicherheit.
✅ DOS:
❌ DON'TS:
Zwischen Quaibrücke und Kulturhaus Dynamo ist Schwimmen strengstens verboten! Hier verkehren Schiffe – Lebensgefahr!
Intensive Regenfälle beeinflussen die Wasserqualität negativ. Nach starken Regenfällen sollten Sie 2-3 Tage warten, bevor Sie in Flüssen baden. Kläranlagen können bei Starkregen überlastet sein und ungeklärtes Abwasser ableiten müssen.
Einmal im Jahr beim Limmatschwimmen (15. August 2026) ist die normalerweise gesperrte Strecke vom Frauenbad zum Oberen Letten freigegeben. 2025 nahmen 4'500 Personen teil!
Die Geschichte der Zürcher Flussbäder ist wilder als jeder Netflix-Thriller!
Mittelalter: 1525 verbietet die Stadt das Springen von Wasserrädern in die Limmat – offenbar war das der Volkssport schlechthin! 1586 bricht sogar ein Brückengeländer mitsamt Wasserrad ein, weil zu viele Schaulustige den Springenden zusehen.
17./18. Jahrhundert: Frauen schwimmen vom Seefeld in die Enge. Im 18. Jahrhundert gilt das plötzlich als "unanständig". Bis 1837 ist Frauen das Baden in Gewässern komplett verboten!
Der Wendepunkt - Die Cholera: 1867 wütet die Cholera-Epidemie. Die Stadt reagiert: An der Universität Zürich wird ein hygienisches Institut gegründet. Die Lösung? Öffentliche Badeanstalten! Billiger als fliessendes Wasser in jedem Haushalt.
1840er Boom: Die ersten "Kastenbäder" entstehen – schwimmende Holzkonstruktionen, die im Wasser verschoben werden können. Viele schwimmen noch heute auf der Limmat!
📅 Die Entwicklung:
Heute gehört das Baden in der Limmat zur Zürcher DNA wie Banken und Bratwurst!
Während Paris für Olympia verzweifelt die Seine reinigt, badet Zürich längst in Trinkwasserqualität!
Die Wasserqualität der Limmat wird monatlich kontrolliert vom Kantonalen Labor Zürich. Das Ergebnis: Bei stabilen Wetterverhältnissen bewegt sich die Qualität zwischen "gut" und "ausgezeichnet".
📊 Die Zahlen sprechen für sich:
Das Klärwerk Werdhölzli reinigt das Abwasser von 450'000 Personen. Seit 2018 läuft eine hochmoderne Ozonungsanlage, die über 80% der Mikroverunreinigungen eliminiert – von Medikamentenrückständen bis zu Kosmetika.
Aber Achtung nach Regen! Bei Starkregen können Wiesen und Felder Schadstoffe in die Limmat schwemmen. Die Faustregel: Nach heftigen Regenfällen 2-3 Tage warten.
Zum Vergleich: Die Pariser Seine kämpft mit E.coli-Werten über 900 KBE/100ml. Zürich liegt konstant darunter – oft bei unter 100!
Wasserdichter Beutel (20 CHF beim Sportgeschäft), Bürokleider rein, bei der Kornhausbrücke in die Limmat, beim Oberen Letten raus. 15 Minuten Arbeitsweg deluxe! Viele Zürcher machen das tatsächlich im Sommer.
Oberer Letten, Frauen-Sonnendeck (abends für alle), 19:30 Uhr. Die Sonne verschwindet hinter dem Üetliberg, die Limmat glitzert golden. Instagram-Explosion garantiert – aber die Locals geniessen lieber ohne Handy.
Werdinsel, aber nicht direkt beim offiziellen Bad. Laufen Sie 5 Minuten flussaufwärts – dort ist's ruhiger, die Kinder können gefahrlos planschen, und es hat immer Platz.
Start beim Werdinsel-Eingang, mit der Strömung bis Dietikon treiben lassen (ca. 1.5 Stunden), mit Zug und Bus 80 zurück. Der ultimative Limmat-Float!
A: Der Eintritt in alle städtischen Flussbäder (Oberer/Unterer Letten, Au-Höngg, Männerbad) ist komplett gratis! Nur das Frauenbad kostet 8 CHF für Erwachsene. Die Barfussbar verlangt sonntags 16 CHF Eintritt für die Tanzparty.
A: Die Sommerbadesaison dauert vom 12. April bis 26. Oktober 2025. Die meisten Bäder öffnen ab 10. Mai. Öffnungszeiten sind wetterabhängig, meist 9-20 Uhr (im Hochsommer bis 21 Uhr).
A: Frauenbad Stadthausquai (tagsüber nur Frauen) und Männerbad Schanzengraben (tagsüber nur Männer). Abends sind beide Bäder mit ihren Bars für alle Geschlechter offen.
A: Die Wasserqualität ist "gut" bis "ausgezeichnet" – oft sogar Trinkwasserqualität! Das Kantonale Labor kontrolliert monatlich. Nach starkem Regen sollten Sie aber 2-3 Tage warten.
A: Variiert je nach Wasserstand. Im Oberen Letten am stärksten (400m, nur für geübte Schwimmer!), im Unteren Letten moderater mit Auffangrechen, auf der Werdinsel im Kanal auch stark.
A: NUR in den offiziellen Badestellen! Zwischen Quaibrücke und Kulturhaus Dynamo ist Schwimmen verboten (Schiffsverkehr). Nutzen Sie die Flussbäder – sie sind sicher und überwacht.
A: Ja, alle Flussbäder haben Garderoben, WCs und meist Schliessfächer. Diese sind während der Öffnungszeiten zugänglich.
A: In die offiziellen Badeanstalten sind Hunde nicht erlaubt. Auf der Werdinsel ausserhalb der Badesaison oder in gewissen Bereichen sind Hunde erlaubt (angeleint).
A: Sehr begrenzt! Nutzen Sie den ÖV – alle Bäder sind perfekt erreichbar (Tram 4/17, Bus, S-Bahn).
A: Werdinsel Au-Höngg hat 12 Grillstellen (gratis, Holzkohle selbst mitbringen). Beim Oberen Letten gibt's Grillmöglichkeiten auf der gegenüberliegenden Flussseite.
A: Das 60. Zürcher Limmatschwimmen findet am 15. August 2026 statt. Tickets werden online verlost, maximal 4'500 Teilnehmer.
A: Ja!
• Frauenbadi: Yoga und Massage
• Oberer Letten: Yoga mit Eleonora Hertenstein
• Werdinsel: Qi Gong und Yoga (Di/Do 6:30-7:30)
A: Der Obere Letten wurde teilweise rollstuhlgängig saniert. Die historischen Kastenbäder sind leider nur eingeschränkt zugänglich.
A: Auf sportamt.ch/badi-aktuell finden Sie tagesaktuelle Infos zu Öffnungsstatus, Wassertemperatur und Besucherzahlen.
🇨🇭 Schweizer Primärquellen:
🌍 Tourismus & Freizeit:
🎓 Wissenschaftliche Studien & Wasserqualität:
⚖️ Offizielle Sicherheitshinweise:
✅ Verifikationsstatus:
Alle Links wurden am 10. September 2025 mit web_fetch überprüft und funktionieren.
Letzte Aktualisierung: 10. September 2025
✨ Die Essenz:
Fünf Flussbäder. Null Franken Eintritt. Trinkwasserqualität. Mitten in der Stadt. Das ist keine Selbstverständlichkeit, das ist ein Privileg, das es zu schützen gilt.
Während andere Metropolen ihre Flüsse meiden, macht Zürich sie zum Lebensmittelpunkt. Hier schwimmt man zur Arbeit, tanzt barfuss über der Limmat, grillt auf einer Insel mitten in der Stadt. Die Flussbäder sind mehr als nur Schwimmbecken – sie sind lebendige Zeitzeugen, soziale Treffpunkte, urbane Oasen.
Von der historischen Frauenbadi mit ihrer Barfussbar über das versteckte Männerbad bis zum 400-Meter-Strömungskanal im Oberen Letten – jedes Bad hat seinen eigenen Charakter, seine eigene Community, seine eigene Geschichte.
Also, worauf warten Sie noch? Die Limmat hat perfekte 23 Grad, die Sonne scheint, und irgendwo spielt gerade eine Band in der Barfussbar. Zürich ist eine Stadt am Wasser, die mit dem Wasser lebt.
Tauchen Sie ein!
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