Die Schweizerische Volkspartei (SVP) stellt das Kirchenrecht über das Schweizer Zivilrecht: Sie plant, die rein kirchliche Heirat einzuführen (vor Zivilheirat). War da nicht mal was mit "fremden Richtern"?
Knapp 150 Jahre nachdem der Bund die ausschliesslich religiöse Heirat in der Schweiz verboten hat, will die SVP das Verbot wieder aufheben. Die beiden SVP-Nationalräte Claudio Zanetti und Pierre-André Page haben im Parlament in Bundesbern zwei entsprechende Motionen eingereicht, die zu alledem Zwangsheirat und Scharia-Ehen begünstigen.
SVP-Motion 17.470 «Keine Diskriminierung religiöser Eheschliessungen» - (Claudio Zanetti)
SVP-Motion 17.3693 «Aufhebung des Verbots, eine religiöse Eheschliessung vor der Ziviltrauung durchzuführen» - (Pierre-André Page)
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Der Bund verankerte 1874 im Zivilgesetzbuch Art. 97 Abs. 3 ZGB: «Eine religiöse Eheschliessung darf vor der Ziviltrauung nicht durchgeführt werden.» Auslöser für das Verbot war damals, dass für Protestanten resp. Andersgläubige in den katholischen Kantonen die Heirat massiv erschwert wurde. Nun 145 Jahre später soll das sogenannte Voraustrauungsverbot wieder fallen.
SVP-Motion 1:
«Der Bundesrat wird beauftragt, einen Entwurf für die Aufhebung von Artikel 97 Absatz 3 ZGB, der eine religiöse Eheschliessung vor der Ziviltrauung untersagt, vorzulegen.»
SVP-Motion 2:
«Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein:
Das Schweizerische Zivilgesetzbuch vom 10. Dezember 1907 wird wie folgt geändert:
Artikel 97 Absatz 3 ("Eine religiöse Eheschliessung darf vor der Ziviltrauung nicht durchgeführt werden.") wird aufgehoben.»
Zanetti begründet seinen parlamentarischen Vorstoss gegenüber dem «Tagesanzeiger» damit, dass aufgrund des Verbots eine Rechtsungleichheit bestehe. Denn im Ausland geschlossene Ehen (also auch rein religiöse) würden in der Schweiz grundsätzlich akzeptiert: «Das hat zur Folge, dass Scharia-Ehen in der Schweiz akzeptiert werden, aber die rein kirchliche Eheschliessung verboten ist.» Page beruft sich derweil auf die Religionsfreiheit. Und Zanetti möchte dadurch das Konkubinat stärken.
Der Bund hingegen ist für die Beibehaltung des Verbots, aus nachvollziehbaren Gründen. Ganz im Gegensatz zum katholischen oder reformierten Pfarrer, zum Imam oder zum Rabi, prüfen Schweizer Zivistandsbeamte, ob das Brautpaar alle gesetzlichen Voraussetzungen für eine Eheschliessung erfüllt. Und ob die Heirat dem freien Willen der Eheleute entspricht (Stichwort: Zwangsheirat). Würde eine rein religiöse Heirat legitimiert, hätte der Staat darauf keinen Zugriff mehr.
Update: Die Rechtskommission des Nationalrats hat mit 20 zu 3 Stimmen entschieden: Es muss eine Ziviltrauung vor der religiösen Heirat durchgeführt werden. Sie lehnt die Initiative von Claudio Zanetti ab. Als Nächstes entscheidet der Nationalrat über die SVP-Initiative. Nun haben beide Motionäre angesichts der aussichtslosen Chancen auf Erfolg ihre Motionen zurückgezogen.
DIE SCHWEIZ INS AUSLAND
Die SVP agiert als Handlanger der internationalen Ölindustrie. Dabei predigt die SVP doch die ganze Zeit die Unabhängigkeit vom Ausland. Aber sehen Sie selbst ...
Unabhängigkeit vom Ausland? Schweizer Landwirtschaft retten? Falsch.
Hier sind die wahren Gründe, warum die SVP gegen das Klimaabkommen und gegen eine CO2-Steuer ist: Die Verfilzung der SVP mit der internationalen Öl-Industrie, die jedes Jahr Milliarden von Franken aus der "geliebten Heimat" Schweiz abzieht ...
Unabhängigkeit vom Ausland? Schweizer Landwirtschaft retten? Falsch. Hier sind die wahren Gründe, warum die SVP gegen das Klimaabkommen ist: Die SVP-Verfilzung mit der internationalen Öl-Industrie, die jedes Jahr Milliarden aus der Schweiz abzieht. ??Hier der ganze Bericht: ?https://www.conviva-plus.ch/?page=2398
Posted by INFO Schweiz on Montag, 6. März 2017
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Weiterführende Informationen:
- Auch das Ja vor Gott soll zählen (Tagesanzeiger)
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Autor: Schweiz - Redaktion