Immobilienfinanzierung: Der Hypothekenvergleich


Die Entscheidung, eine Immobilie zu kaufen, ist oft einer der wichtigsten finanziellen Schritte im Leben. Einer der entscheidenden Aspekte dabei ist die Wahl des richtigen Hypothekarmodells. So stellt eine Hypothek eine grosse finanzielle Belastung dar, weshalb eine langfristige Planung der Immobilienfinanzierung massgebend ist. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Hypothekarmodelle es gibt und wie Sie die richtige Wahl für die Finanzierung Ihrer Immobilie treffen.

Haus Finanzierung Hypothek Taschenrechner
Bild von Alexander Stein auf Pixabay

 

 

Diese Hypothekarmodelle gibt es

Grundsätzlich stehen Immobilienkäufern und Bauherren vier verschiedene Hypothekarmodelle zur Auswahl. Jedes dieser Modelle bietet dabei spezielle Eigenschaften und Vorteile, die den unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten und Risikobereitschaften der Kreditnehmer gerecht werden. Auch auf myhypo.ch werden unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten angeboten, die sich insbesondere in ihren jeweils geltenden Zinssätzen unterscheiden.

Die Wahl zwischen den vier Optionen ist ein bedeutsamer Schritt bei der Immobilienfinanzierung und erfordert eine genaue Abwägung der persönlichen finanziellen Umstände und Ziele.

 

 

1. Die Festhypothek

Bei der Festhypothek handelt es sich um das wohl gängigste Hypothekarmodell der Schweiz. Sie zeichnet sich durch den bereits im Voraus fixierten Zinssatz, der über die gesamte Laufzeit unverändert bestehen bleibt. Die Laufzeit einer Festhypothek beträgt dabei in der Regel zwischen zwei und fünfzehn Jahren, wobei längere Laufzeiten von bis zu 20 oder 25 Jahren ebenfalls möglich sind.

Aufgrund des festen Zinssatzes eignet sich die Festhypothek besonders für Personen, die Wert auf Stabilität und Planungssicherheit legen. So bietet die Festhypothek monatlich konstante Raten, wodurch Kreditnehmer und Kapitalanleger langfristig planen können und sich nicht um Zinsschwankungen sorgen müssen. Darüber hinaus haben Kreditnehmer die Möglichkeit, von besonders niedrigen Zinssätzen zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zu profitieren.

 

 

2. Die variable Hypothek

Wie der Name bereits vermuten lässt, gilt die variable Hypothek als besonders flexibel. Grund hierfür ist, dass dieses Hypothekarmodell über keine feste Laufzeit verfügt. Daher kann diese in der Regel bereits nach drei bis sechs Monaten gekündigt werden. Ausserdem können bei einer variablen Hypothek auch die Zinssätze variieren, angepasst an den aktuellen Geld- und Kapitalmarkt. Dies bedeutet jedoch auch, dass die monatlichen Raten schwanken können, wobei variable Hypotheken zu Beginn meist niedrigere Anfangszinssätze haben als beispielsweise eine Festhypothek.

Allerdings sollte man bedenken, dass eine variable Hypothek auch mit einem höheren Risiko einhergeht, da mögliche Zinssteigerungen zu höheren monatlichen Belastungen führen können. Daher sollten Kreditnehmer, die sich für dieses Hypothekarmodell entscheiden, eine gewisse Risikobereitschaft und die entsprechenden finanziellen Möglichkeiten mitbringen.

 

 

3. Die Saron-Hypothek

Neben den klassischen Hypothekarmodellen gibt es auch die sogenannte Saron-Hypothek. Diese basiert auf dem Swiss Average Rate Overnight (SARON), welches ein sogenannter Referenzzinssatz ist. Der Zinssatz dieses Hypothekarmodells leitet sich demnach aus den Transaktionen am Schweizer Geldmarkt ab. Daher richten sich Saron-Hypotheken im Gegensatz zu festen oder variablen Zinssätzen nach den aktuellen Geldmarktbedingungen und kann daher von Monat zu Monat variieren.

Durch die Gebundenheit an den Referenzzinssatz bietet das Modell Kreditnehmern eine gewisse Flexibilität. So ermöglicht die Saron-Hypothek, dass Immobilienkäufer oder Bauherren von potenziell niedrigeren Zinssätzen profitieren. Allerdings ist auch hier eine entsprechende Risikobereitschaft erforderlich, da die monatlichen Belastungen abhängig vom Geldmarkt schwanken können.

 

 

4. Die Libor-Hypothek

Bei der Libor-Hypothek handelt es sich um das Vorgängermodell der Saron-Hypothek. Sie wird unter anderem auch als Rollover-Hypothek bezeichnet und passt sich in bereits festgelegten Zeitabständen dem jeweils aktuellen Zinsniveau an. Die Grundlage für die Höhe der Zinssätze bildet die London Interbank Offered Rate (LIBOR).

Die Libor-Hypothek kann besonders attraktiv für Personen sein, die von den kurzfristigen Kursschwankungen des internationalen Geldmarktes bzw. einem sinkenden Zinsniveau profitieren möchten. Allerdings kann das schwankende Zinsniveau auch Risiken mit sich bringen, da unvorhersehbare Änderungen zu monatlich höheren Raten führen können.

 

 

Die richtige Wahl treffen – darum ist ein Hypothekenvergleich so wichtig

Die Entscheidung für das richtige Hypothekarmodell ist von entscheidender Bedeutung, wenn es um die Finanzierung einer Immobilie geht. So zahlen bereits unzählige Schweizer Unmengen an Franken für ihre Hypothek, da sie die unterschiedlichen Offerten und verschiedenen Hypotheken nicht vergleichen und ausschliesslich auf das Angebot ihrer Hausbank vertrauen – egal ob es sich hierbei um eine Neuhypothek oder eine Refinanzierung handelt.

Ein Hypothekenvergleich ist daher ein unverzichtbarer Schritt im Rahmen der Immobilienfinanzierung, um sicherzustellen, dass man tatsächlich die besten Konditionen erhält. Auch die langfristig planbare, finanzielle Absicherung spielt für viele Immobilienkäufer hier eine wichtige Rolle. Leider versäumen viele Hypothekarnehmer die Durchführung einer vergleichenden Analyse und laufen somit Gefahr, langfristig höhere monatliche Belastungen zu tragen, als es eigentlich erforderlich wäre.

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Durch einen Hypothekenvergleich können somit erhebliche Einsparungen erzielt werden. So können sowohl die Zinssätze als auch die Konditionen der verschiedenen Banken und Hypothekarmodelle beträchtlich variieren. Indem man die Offerten mehrerer Finanzinstitute und Kreditgeber sorgfältig miteinander vergleicht, erhält man einen klaren Überblick über die besten Optionen für die individuellen finanziellen Bedürfnisse und Ziele.

 

 

Welche Hypothek ist die Richtige für mich?

Oft stellt sich auch die Frage, welches Hypothekarmodell die richtige Wahl ist. Dies lässt sich pauschal nicht beantworten, da die Auswahl von vielen verschiedenen Faktoren abhängt. Grundsätzlich spielen sowohl die finanziellen Möglichkeiten, persönlichen Ziele, Lebensumstände und die Risikobereitschaft eine entscheidende Rolle. Während Festhypotheken beispielsweise Stabilität und Planungssicherheit bieten, kann man mit einer variablen Hypothek unter Umständen von kurzfristigen Zinsschwankungen profitieren. Auch die Option der Saron-Hypothek bringt sowohl ihre Vor- als auch Nachteile mit sich.

Um die passende Hypothek zu finden, lohnt es sich, eine umfassende Beratung durch einen erfahrenen Finanz- und Hypothekenexperten in Anspruch zu nehmen. Dieser kann die individuellen Bedürfnisse analysieren und dabei helfen, die besten Modelle und Konditionen für die Erreichung der eigenen Ziele zu finden. Ein gründlicher Vergleich ist dabei der Schlüssel zu einer fundierten Entscheidung, die nicht nur finanzielle Stabilität, sondern auch Zufriedenheit mit dem gewählten Modell gewährleistet.

 

 

Fazit

Wer eine Immobilie mit Fremdmitteln finanzieren möchte, muss die richtige Hypothek auswählen. Aufgrund der unterschiedlichen Hypothekarmodelle und Offerten stehen Hypothekarnehmer jedoch häufig vor der Qual der Wahl. Ein umfassender Vergleich ermöglicht es jedoch, die richtige Hypothek entsprechend den eigenen Zielen, Wünschen und Bedürfnissen zu finden.

Dennoch ist es ratsam, auf die Meinung eines Experten zu vertrauen und eine finanztechnische Beratung in Anspruch zu nehmen. Auf diese Weise können die eigenen finanziellen Möglichkeiten eingehend analysiert werden, sodass das gewählte Hypothekarmodell optimal auf diese abgestimmt wird.

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Autor: INFO Schweiz - Redaktion

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(Last updated: 23.08.2023, 16:15)