Wie entstand die Schweiz? Was bleibt vom Rütlischwur?

Wie entstand die Schweiz? 8. November 1307 oder 1. August 1291? Was bleibt vom Rütlischwur? Kurz gesagt: nur Sagen und Legenden. Es besteht nicht ein einziger unwiderlegbarer Beweis, dass es den Rütlischwur je gegeben hat. Weder zum 8. November 1307 noch zum 1. August 1291.

Inhalte:

 

Gründungsdaten


Das eine wie das andere Datum ist willkürlich festgesetzt worden. Wenn es überhaupt ein Dokument gibt, das einen gewissen Wert für ein Gründungsdatum besitzt, so ist es der Bundesbrief von Brunnen, der in deutscher Sprache verfasst wurde und in dem zum ersten Mal der Begriff Eidgenossen auftaucht.

Zur Übersicht:
Rütlischwur: Geschichte od. Legende?

Datierung: Dieser Bundesbrief ist auf den 9. Dezember 1315 datiert. Also weit nach dem Nationalfeiertag und offiziellem Gründungsdatum 1. August 1291. Siehe: → Der geheimnisvolle Bundesbrief von 1291.

Bundesbrief-Text: Namentlich werden in diesem Brief keine Personen genannt und es geht auch um keinen Schwur, sondern um die Erneuerung des Rechtsbeistand der drei Ortschaften Uri, Schwyz und Unterwalden.

 

So entstand die Schweiz wirklich ...


Trugschluss: Es bleibt also mehr Verwirrung als Aufklärung. Der Rütlischwur gehört den Fakten folgend aber wohl eher ins Reich der fiktiven Geschichten als zu einer historisch und wissenschaftlich belegten Tatsache. Im Grunde ist es aber nicht weiter schlimm, dass der Rütlischwur, so wie er heute bekannt ist, mit grösster Wahrscheinlichkeit nie stattgefunden hat.

Denn die Schweiz selbst entstand nicht, wie in der Legende kolportiert wird, aus Bündnissen kleinerer Ortschaften im 13. oder 14. Jahrhundert. Sondern die Schweiz ist das Ergebnis einer langen Entwicklung auf dem heutigen Gebiet und Territorium der Eidgenossenschaft.

Langer Prozess: In der Realität war die politische Findung der Schweiz ein über viele Jahrhunderte andauernder Prozess, der immer wieder durch Kriegswirren und Einflussnahme anderer Länder unterbrochen oder verändert wurde. Siehe auch: Die wichtigsten Kriege der Schweiz.

Ein gutes Schlusswort wäre der erste Teil im zweiten Satz im Bundesbrief von Brunnen, hier im Original-Dialekt: « Wande menschlicher sin blöde und zerganglich, daz man der sachen und der dinge diu langwirig und stete solden beliben, so lichte und so balde vergizzet……»

Lesen Sie hier weiter:

Vielleicht interessiert Dich auch:

Lokal. Regional. National. CH - www.ConvivaPlus.ch  Autor: Schweiz - Redaktion
Die Schweiz kompakt - ConvivaPlus.ch
Lokales, regionales und nationales Wissen.

(Last updated: 05.05.2016, 22:35 Uhr)