Palmsonntag ist der letzte Sonntag in der Fastenzeit und der letzte Sonntag vor Ostern. Auf Latein wird Palmsonntag als "Dominica in Palmis de passione Domini" (im katholischen) und "Palmarum" (im evangelischen) bezeichnet.
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An Palmsonntag gedenken die Christen der Ankunft Jesu Christi in der heiligen Stadt (Jerusalem). Das Volk Jerusalems jubelte ihm bei seinem Einzug auf dem Esel zu und streute dabei Palmzweige. Damals galten Palmen vielerorts als heilige Bäume. Besonders provokant für die Römer war aber, dass in Israel Palmen den siegreichen König symbolisierten und so die Unabhängigkeit versinnbildlichten.
Die Palmweihe entsprang allerdings den heidnischen Osterbräuchen, bevor sie in vielen Gegenden auf den Palmsonntag gelegt. Die Zweige sollten das Heim vor Blitz und Feuergefahr schützen. Auch wurden Palmzweige mit den Schalen der Ostereier und den Kohlen der Osterfeuer jeweils in den Ecken auf den Feldern eingegraben. Ein Brauch um Fruchtbarkeit zu erzeugen.
"Dominica in palmis de Passione Domini" bedeutet in der heutigen modernen, kirchlichen Übersetzung "Palm- und Passionssonntag" und stammt aus der Zeit von Papst Gelasius I.
Gottesdienst: Der Palmsonntags-Gottesdienst beginnt mit der Palmweihe, die normalerweise ausserhalb der Kirche erfolgt. Der Priester segnet die gebundenen Palmzweige mit dem Weihegebet und der Benetzung mit Weihwasser.
Prozession: Nach der Predigt des Evangeliums zieht die ganze Kirchgemeinde mit einem festlich dekorierten Prozessionskreuz zur Kirche. Dabei ertönt der sehr alte Prozessionshymnus "Gloria, laus et honor" (Ruhm, Preis und Ehre).
Lieder: Namhafte Palmsonntagslieder sind: "Singt dem König Freudenspsalmen", "Des Königs Fahne schwebt empor" und das heute als Adventslied genutzte "Tochter Zion freue dich".
Liturgische Farbe: Die Farbe der kirchlichen Gewänder an Palmsonntag sind im ordentlichen römischen Ritus rot, in der ausserordentlichen Form des Ritus bis nach dem Tagesgebet ebenfalls. Zur Lesung der Passion werden die Gewänder im violetter Fabre gewechselt.
In der evangelischen Kirche sieht als Evangelium die Beschreibung der Ankunft Jesu Christi auf einem Esel in Jerusalem vor. Jesus Leidensgeschichte findet nur an Karfreitag statt. Die liturgische Farbe des Palmsonntags ist violett.
In der Neuapostolischen Kirche fand an Palmsonntag bis 2011 traditionell die Konfirmation statt. Seither werden Konfirmationen sonntags zwischen Ostern und Pfingsten zelebriert.
Datum | Jahr | Wochentag | |
09. April | 2017 | Sonntag | |
25. März | 2018 | Sonntag | |
14. April | 2019 | Sonntag | |
05. April | 2020 | Sonntag | |
28. März | 2021 | Sonntag | |
10. April | 2022 | Sonntag |
Das Brauchtum von palmsonntäglichen Prozessionen ist schon seit dem vierten Jahrhundert nachweisbar. An Palmsonntag erfolgt die Segnung von Palmbuschen, Palmstöcke (geschnitzte Weidenstöcke), Palmstangen, Palmwedel, Palmbesen, Ölzweige, Buchsbaumbüschel und Palmkätzchen (auch "Weidenkätzchen") mit Weihwasser. Im kirchlichen Umzug werden diese Utensilien als "Zeichen des Lebens und des Sieges" mitgetragen und nach der Prozession in den eigenen vier Wänden hinter das Kruzifix gesteckt.
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Autor: Schweiz - Redaktion