Schweizer Kleinpanzer in Afghanistan

Panzerfahrzeuge des Schweizer Rüstungskonzern Mowag in Afghanistan im Einsatz:

Gestern auf den Tag genau vor 16 Jahren trat Deutschland dem Krieg in Afghanistan bei. Der Krieg geht 2018 ins 17. Jahr über. Ein Ende ist nicht in Sicht. Deutschland will die Truppen nicht abziehen, sondern neuerdings wieder aufstocken. Besonders beliebt sind bei der Bundeswehr Kleinpanzer aus dem Thurgau.

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Afghanistan Karte Naher Osten

 




Schweizer Panzerfahrzeuge in Afghanistan:

Ab 2008 hatte die deutsche Bundeswehr ihre Truppen im afghanischen Kriegsgebiet mit hunderten gepanzerten Fahrzeugen des Typs Eagle IV des Schweizer Rüstungskonzerns Mowag aufgerüstet. Er ist ein Zwischending zwischen Panzer und Geländewagen. «Der Räder wegen schneller als ein Kettenfahrzeug (Höchstgeschwindigkeit: 110 km/h), der Panzerung und Bewaffnung wegen schlagkräftiger als ein Geländewagen.» (Quelle)

«Insgesamt fast 500 Kleinpanzer aus Kreuzlingen kurven dann für die Bundeswehr durch den Hindukusch», schreibt «Waffen von Bodensee» im 2010.

 

Auslandeinsatz-Deutschland bester Kriegsmaterial-Kunde:

Auch 2016 ist Deutschland einmal mehr der beste Kunde von Schweizer Kriegsmaterial (93,2 Mio. CHF). Diesbezüglich herrscht zwischen den beiden Ländernachbarn eine traditionell enge Beziehung. Die Schweiz lieferte bereits im Zweiten Weltkrieg 84% ihrer Waffenexporte an Nazi-Deutschland und dessen Verbündete. Heute ist der Nato-Staat Deutschland in diversen bewaffneten Konflikten im Auslandeinsatz wie z.B. in Afghanistan und Mali, der Bundeswehreinsatz in Syrien, oder Hilfe im Nordirak und beim Jemen-Krieg der Saudis - und gleichzeitig ist Deutschland der grösste Abnehmer der Schweizer Kriegsindustrie.

Verstösst die neutrale Schweiz
damit gegen ihre eigene Kriegsmaterialsverordnung?

«MOWAG-Techniker übernehmen den Reparatur-Service in Afghanistan.» Die neutrale Schweiz mitten im Kriegsgebiet. (Quelle)

Die Firma Mowag hat ihren Sitz in der Ostschweiz in Kreuzlingen im Kanton Thurgau. Heute ist sie Tochterfirma von US-Waffenhersteller General Dynamics, dem sechstgrössten Rüstungskonzern der Welt.

 

Situation in Afghanistan spitzt sich zu:

Die Situation in Afghanistan hat sich wieder rasant verschlechtert. Allein im ersten Halbjahr 2017 sind bei Gefechten und Anschlägen laut einem Bilanzbericht der UN-Mission (UNAMA) 1662 Zivilisten getötet und 3581 weitere verletzt worden. «Allein in diesem Jahr habe der Krieg gegen die Taliban 350'000 Afghanen in die Flucht getrieben», zitiert die «Bild» die UNO-Experten von OCHA. 32% der Kriegsvertriebenen werden im „ruhigeren“ Norden von Afghanistan registriert, wo die Bundeswehr im Einsatz steht.

«In den 60 Jahren ihres Bestehens hat MOWAG fast 14'000 Panzerfahrzeuge für fast alle NATO-Staaten produziert.» (Quelle)

Derzeit sind im Norden Afghanistans noch knapp 1000 deutsche Soldaten stationiert, nachdem der 13-jährige Einsatz der International Security Assistance Force (ISAF) am 31.12.2014 endete. Sie beteiligen sich an einem Nato-Einsatz zur Ausbildung und Beratung afghanischer Streitkräfte. Die deutsche Regierung möchte das Bundeswehr-Kontigent im Hindukusch nun erneut wieder aufstocken, wie jüngst das «Handelsblatt» berichtete.

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(Last updated: 23.12.2017, 00:35)