Die wichtigsten natürlichen Ressourcen der Schweiz - Umwelt

Ressourcen der Schweiz - welche sind die wichtigsten? Wissenswertes zur Ressourcen-Nutzung von Holz, Wasser, Kies, Sand, Lehm, Eisen, Stahl, Sonnenergie, Windenergie und Erdwärme (Geothermie) und mehr.

Die beiden wichtigsten natürlichen Ressourcen der Eidgenossenschaft sind Holz und Wasser.

Erze, Erdöl und Edelmetalle schlummern zum Bedauern der hiesigen Ökonomie zwar leider in nur sehr begrenztem Umfang, gar nicht oder nicht mehr in oder unter den Schweizer Alpen. Nichtsdestotrotz verfügt die „Confoederatio Helvetica“ auf ihrem gut 41'000 km² grossen Staatsgebiet doch durchaus über einige auch international begehrte Rohstoffe und Ressourcen.

Inhalt:




Die wichtigsten Ressourcen der Schweiz


In erster Linie sind hierbei natürliche und teils nachwachsende sowie sich erneuernde Vorräte und Vorkommen an Holz und Wasser sowie diversen Steinen und Erden zu nennen. Nachfolgend eine Übersicht der wichtigsten Vorkommen des Landes.


Der immense Wasserreichtum der Schweiz


Besonders das „nasse Element“ spielt schon seit gut 100 Jahren eine hervorgehobene Hauptrolle im alpinen Natur- und Energiehaushalt. Die Schweiz gilt nicht umsonst als das Wasserschloss Europas.

Der durch H2O erzeugte Strom aus insgesamt mehr als 500 Speicher- und Laufwasserkraftwerken deckt ca. 75% des eigenen Elektrizitätsbedarfs und ermöglicht zusätzlich den Export von teurem Spitzenstrom.

Trinkwasser steht ebenfalls quantitativ reichhaltig und qualitativ hochwertig zur Verfügung. Die Schweiz verfügt über mehr als drei Dutzend Speicherseen mit einem jeweiligen Inhalt von über 10 Millionen m³.


Holzwirtschaft: Üppiges Holz-Vorkommen


Der Wasserreichtum der Schweiz begünstigt den umfangreichen Waldwuchs und bedingt somit zu einem gewissen Mass auch die grosszügige Ausstattung mit einer weiteren wichtigen und vielfach vermarkteten Ressource.
Nadelholz liegt weit vor Laubholz, die Nutzungsarten sind aktuell aber fast ausgeglichen.

Jedes Jahr werden in der Schweiz gut 10,5 Millionen Kubikmeter Holz verschiedener Arten als Bau- und Werkstoffe sowie zur Möbel-, Papier- und Kartonproduktion oder für die Energieerzeugung genutzt.

Je zur Hälfte besteht diese Menge aus Wald-, Flur-, Rest- und Altholz sowie Altpapier und aus Recycling-Prozessen. Auch bei der Verwertung sowie beim Holzaufkommen und Holzverbrauch zeigt sich eine recht ausgewogene Zweiteilung. Energetische und stoffliche Verwertung betragen aktuell um die 50% bei leicht steigender Tendenz der Nutzung zur Energieerzeugung.

Landesweit existieren ca. 500 Sägewerke diese verarbeiten zu ca. 95 % Nadelholz (Fichte, Tanne, Lärche, Föhre, Arve) und zu 5 % Laubholz (Buche, Eiche, Esche, Ahorn, Kirsche).

In der gesamten Schweizer Holzwirtschaft (Verarbeitung, Weiterverarbeitung, Handel) sind rund 85'000 Arbeitnehmer beschäftigt. Mehr zum Thema: Wälder in der Schweiz.


Kies, Sand und Lehm


Berge, Wind, Wolken und Wasser produzieren gemeinsam unablässig Kies, Sand und Lehm

Die wichtigsten natürlichen Ressourcen der SchweizEbenfalls Ihrer spezifischen geografischen Lage und geologischen Beschaffenheit verdankt die Schweiz auch ihre dritte bedeutende Ressource. Durch die Abregnung von vielen Tiefdruckgebieten an den Alpenhängen löst das herabfliessende Wasser dort grosse Mengen Geröll, welches schliesslich als Unmengen von Kies über den Vorderrhein bis in den Bodensee befördert bzw. auf dem Weg dorthin gefördert wird. Den gleichen Weg nehmen auch Sand und Lehm, die der Bauwirtschaft demzufolge fast in der ganzen Schweiz überall günstig zur Verfügung stehen.


Weitere Ressourcen-Vorkommen der Schweiz


Darüber hinaus gibt es zum Teil sowie regional begrenzt auch nennenswerte Lager- und Abbaustätten von Kalk (Jura, Nordalpen), Ton (Mittelland, Basel-Landschaft), Granit und Marmor (Tessin, Valle Maggia, Graubünden) sowie Salz (Nordwestschweiz, Aargau, Basel-Landschaft).


Eisen und Stahl - Schweizer Bergbau


Trotz der bis zu 3500 Jahre alten Bergbaugeschichte spielt die Eisen- und Stahlindustrie in der Schweiz schon seit geraumer Zeit keine Rolle mehr. Die Schliessung der letzten beiden Eisenerzbergwerke erfolgte bereits in den späten 1960er Jahren.


Die Nutzung von Sonnenenergie in der Schweiz


Spürbare Steigerung der Sonnenenergienutzung innerhalb der letzten zwei Dekaden.

Analog zu der diesbezüglichen Entwicklung in den angrenzenden Nachbarländern wurden in den letzten zwei Jahrzehnten auch in der Schweiz zahlreiche und zum grösstenteils erfolgreiche Bemühungen unternommen, um die Sonne als Ressource und natürliche Energiequelle zu nutzen. So hat sich alleine zwischen 2000 und 2012 die jährlich verkaufte Kollektorfläche von leicht über 20'000 auf mehr als 140'000 m² deutlich gesteigert, die jährlich verkaufte Modul-Leistung (kW) hat sich gar von knapp 50'000 im Jahr 2010 auf ca. 225'000 im Jahr 2012 erhöht. Speziell der an Sonnenstunden reiche Süden und Südosten des Landes sind für die Nutzung der Solarenergie geeignet.

In der gesamten Schweiz befanden sich im Jahr 2013 etwa 140'000 Solarwärmeanlagen mit einer Gesamtleistung von 1000 Megawatt im Betrieb.

Der Umsatz der Branche beläuft sich auf gut 200 Millionen Franken. Es existieren gut 1000 Vollzeitstellen im Bereich Solarwärme.


Die Nutzung von Windenergie in der Schweiz


Die starken Winde auf den Gipfeln sollen in Zukunft stärker als heute genutzt werden.

Noch weitaus ausbaufähiger ist vielen Branchenbeobachtern und einschlägigen Experten zufolge die Nutzung der Windenergie in der Schweiz. Bis zum Jahr 2030 sollen rund 2 % des gesamten Schweizer Stromverbrauchs durch die Nutzung von Windenergie gedeckt werden. Die erste Windkraftanlage des Landes wurde bereits 1986 nahe der Gemeinde Langenbruck im Kanton Basel-Landschaft in Betrieb genommen. Im Jahr 2012 gab es landesweit 30 Anlagen mit einer Leistung von zusammen 85 Gigawattstunden (GWh) Windstrom.

Der grösste Windpark der Schweiz entsteht seit den 1990er Jahren auf dem Mont Crosin bei St. Imier im Kanton Bern, die aktuell 16 Windturbinen produzieren dort eine Gesamtleistung von 23,6 Megawatt.

Weitere leistungsstarke Windenergieanlagen gibt es im Rhonetal im Kanton Wallis, in der Region Entlebuch im Kanton Luzern und auf dem Gütsch ob Andermatt im Kanton Uri. Gerade die teils sehr starken und zuverlässigen Winde in den höheren Lagen des Jura, der Alpen und Voralpen sowie des westlichen Mittellands machen den Bau weiterer Windparks dort zu einem vielversprechendem Unternehmen.


Geothermie und Erdwärme in der Schweiz


Geothermie steckt noch in den Kinderschuhen, dafür aber viele traditionelle Thermalquellen.

Ein eher noch randständiges Nischendasein trotz grundsätzlich guter Gegebenheiten und grossen Potenzials führt hingegen die Nutzung der geothermischen Energie (Erdwärme) in der Schweiz.

Im März 2014 waren 9 tiefengeothermische Anlagen in Betrieb, 3 Projekte im Bau und 23 Anlagen in der Planung.

Das Geothermie-Projekt der Stadt St. Gallen wurde jedoch aufgrund von unzureichender Wasserfündigkeit, dem hohen Erdbebenrisiko sowie der überraschenden Gasführung in den per Bohrungen erschlossenen Gesteinsschichten vorzeitig aufgegeben.

Schon seit langer Zeit und sowohl in der Gegenwart als auch der Zukunft vor allem zu medizinischen Zwecken eifrig genutzt werden jedoch die insgesamt 14 Thermalbäder der Schweiz. Zu den bekanntesten, meist besuchten und ergiebigsten gehören die Badener Thermalbäder bzw. Thermalquellen im Kanton Aargau und diejenigen von Yverdon-les-Bains im Kanton Waadt. Traditionell und überregional renommiert sind auch die Schwefelquellen von Alvaneu, das Mineralwarmbad Bogn Engiadina Scuol sowie die Mineralquelle und das Mineralbad Aquandee im Kanton Graubünden, das Thermalbad von Bad Zurzach im Kanton Aargau und die heissen Quellen der Gemeinde Leukerbad im Kanton Wallis.

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(Last updated: 03.12.2014, 13:46 Uhr)

Info Schweiz - ConvivaPlus.ch  Autor: Swiss Info - Redaktion auf ConvivaPlus.ch
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