Sinkende Holzernte Schweiz: Wald-Forststatistik Holzwirtschaft

Schlechte Nachrichten für Schweizer Forstbetriebe. Die Holzernte in der Schweiz ist im Jahr 2012 spürbar gesunken. Die Bilanz: insgesamt 8% weniger Holzschlag in den Schweizer Wäldern im Vergleich zum Vorjahr.

Laut Bundesamt für Umwelt (BAFU) in der Publikation 2013 «Forststatistik 2012» sind primär steigende Holzerntekosten und vor allem auch tiefere Marktpreise für den Rückgang beim Nadelstammholz verantwortlich. Nadelstammholz zählt zum wichtigsten Holzsegment der Schweizer Forstbetriebe, weshalb hier sinkende Zahlen einen enormen Einfluss auf die wirtschaftliche Betriebslage haben. Beim Nadelstammholz verzeichnet die Forstwirtschaft gar einen Tiefstand.

Noch nie war der Ernteertrag für das Schweizer Nadelstammholz so tief wie im Jahr 2012 - zuletzt vor gut 30 Jahren.

Privatwald vs. öffentlich-rechtlicher Wald. Wie sieht die Verteilung der Wälder aus?
Der Rückgang betrifft in erster Linie den Schweizer Privatwald. In den privaten Wäldern wurde total 16% weniger Holz geschlagen. Währenddessen die öffentlich-rechtlichen Waldeigentümer gerade mal 4% weniger Holz haben schlagen lassen.

Öffentlich-rechtliche Waldeigentümer sind in der Schweiz in der Regel politische Gemeinden, Bürgergemeinden oder aber Korporationen.

Inhalt:



Aktuelle Lage der Schweizer Holzwirtschaft und Waldwirtschaft


Die Schweizer Holzwirtschaft befindet sich sprichwörtlich auf dem absteigenden Ast. Die Bedingungen auf dem europäischen Holzmarkt sind diffiziler geworden. Die Erntekosten für Holz gestiegen, die Erlöse der wichtigsten Holzsortimente gesunken. Die Waldwirtschaft muss einen Ernte-Rückgang um total 8% in Kauf nehmen.

Die Forstbetriebe in der Schweiz bewirtschaften zusammen 70% der produktiven, wirtschaftlich nutzbaren Schweizer Waldfläche (8.2 Mio. m3/Jahr).

 

Sinkender Erlös aus dem Handel mit Nadelstammholz

Der Schweizer Holzwirtschaft will es partout nicht gelingen, vom Holzbau-Boom zu profitieren. Die Holzverarbeiter in der Schweiz verspüren einen mächtigen Preisdruck und geben diesen auch an die Waldbewirtschafter weiter.

Holzwirtschaft und Waldwirtschaft Schweiz - ForststatistikDaraus resultiert ein um 8% geringerer Nadelstammholz-Erlös aus dem Handel mit dem wichtigsten Holzsortiment der Schweizer Forstbetriebe.

Die schlechte Witterung wirkt sich negativ auf die Holznutzung aus

Nebst dem Preisdruck hat auch die hiesige Wetterlage die Holznutzung spürbar beeinträchtigt.

Häufiger Niederschlag im Mittelland und eine grosse Menge an Schnee in den höheren Lagen der Schweiz haben einen negativen Einfluss auf die Nutzung von Holz.

Industrieholz und Energieholz in der Schweiz

Am meisten gelitten hat der Handel mit Nadelstammholz - dem mitunter bedeutendsten Holzsortiment der Schweizer Waldwirtschaft.

Leicht besser präsentiert sich hingegen die Lage beim Industrieholz-Sortiment. Auch beim Holzsortiment Energieholz sieht die wirtschaftliche Situation nicht ganz so dramatisch aus.

Der Industrieholz-Ertrag ist zusammen mit der Energieholz-Erntemenge zwar tiefer als im Jahr zuvor, allerdings ist der Rückgang nur von geringfügiger Natur.

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