Armee bunkert Munition in Milliardenhöhe

Munition Waffen Krieg

 


In den Munitionslagern der Schweizer Armee schlummern riesige Mengen an Reserve-Munition im Wert von 3,646 Milliarden Franken, berichtet der «Tagesanzeiger». Ein Vielfaches an Patronen und Geschossen, welche die Armee pro Jahr tatsächlich braucht. Bislang waren die Munitionsvorräte streng geheim. Der Feind höre schliesslich mit, so das VBS. Eine Übersicht.


Dabei hatte der ehemalige Verteidigungsminister Guy Parmelin (SVP) erst letztens noch beklagt, dass sich der Bestand der Munitionsvorräte auf kritischem Niveau befände. Im Ernstfall hätte die Schweizer Armee rasch «ausgeschossen», warnte Parmelin damals mit angeblich leeren Patronenlagern. «Es könne nicht sein, dass wir schon nach einigen Tagen keine Munition mehr haben». Aus diesem Grund sei es unumgänglich, die Munitionsreserven des Landes wieder aufzustocken.


Grösster Munitionsdeal der Schweizer Armee: SVP-Bundesrat Parmelin beantragte allein im Jahr 2017 beim Parlament 381 Millionen Franken für Munitionseinkäufe.
 

«225 Millionen davon als ausserordentlichen Beitrag, um unter anderem die angeblich leeren Patronenlager für verschiedene Sturm- und Maschinengewehrtypen wieder aufzufüllen», schreibt der «Tagesanzeiger». Wozu ein solch hoher Munitionsbestand? «Aus Sicherheitsgründen können wir einige Informationen nicht herausgeben», gab sich der Verteidigungsminister verschwiegen. «Ich kann bloss sagen, dass in den Nato-Ländern rund 30 Tage Munitionsreserve normal ist.»

Munitionsverbrauch: Von einem "Munitionsnotstand" ist indes weit und breit keine Spur. Von 2016 bis 2017 lag der reale Munitionsverbrauch der Schweizer Armee bei vergleichsweise "gerade mal" 120 Millionen Franken bzw. 60 Millionen Franken pro Jahr. Das entspreche «rund 1,3 Prozent der gesamten Reserven». Die aktuellen Munitionsreserven betragen 3,646 Milliarden Franken.

Munition zu Hause: Noch bis 2007 wurde jedem Angehörigen der Schweizer Armee am letzten Tag der Rekrutenschule Taschenmunition mit nach Hause gegeben, um im Ernstfall eine rasche Mobilisierung zu ermöglichen. Über Taschenmunition verfügen in der Schweiz seither nur noch ausgewählte Alarmformationen (AI Fo - „als Mittel der ersten Stunde“) sowie die Militärische Sicherheit.


Bei 1047 Angehörigen der Schweizer Armee ist bis heute offen, wo ihre Munition geblieben ist.
 

Weiterführende Informationen:
Armee hortet Munition im Wert von 3,6 Milliarden (Tagesanzeiger)
Armee-Grosseinkauf - Patronen und Geschosse für 225 Millionen Franken (SRF)
Staatsrechnung 2017 (Eidgenössische Finanzverwaltung)

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(Last updated: 31.01.2019, 19:51)