Die Schweizer Parteienlandschaft

Kantone Wappen Flaggen Schweiz


Die Schweizer Parteien fühlen sich dem Föderalismus verpflichtet. Was bedeutet, dass die Schweiz in drei Ebenen gegliedert ist. In die 1) nationale Ebene, 2) kantonale Ebene und 3) in die Gemeindeebene.
 

Das Besondere: Auf jedem dieser drei Ebenen werden eigene Parlamente gewählt. Entsprechend gibt es für jede dieser drei Ebenen politische Parteien, welche zusammen die Parteienlandschaft der Schweiz prägen.

Nationale Parteien: Die grossen und national verankerten Parteien sind in der Regel auf allen diesen drei Ebenen vertreten. Die grösseren Parteien zeigen sowohl durch kommunale wie auch kantonale Sektionen Präsenz.

Kleine Parteien: Wohingegen die kleineren Parteien ihre politischen Aktivitäten überwiegend auf die kantonale Ebene und insbesondere auf die Gemeindeebene ihres jeweiligen Kantons bzw. ihrer Gemeinde beschränken.


Die Vereinigte Bundesversammlung (das nationale Parlament der Schweiz) basiert auf zwei Kammern. Im Gegensatz zu den kantonalen und kommunalen Parlamenten, welche aus einer Kammer bestehen. Der Nationalrat ist die grosse Kammer, der Ständerat die kleine Kammer.
 

Inhalte:

Parlament Bundeshaus Bern

 

Parteien Schweiz auf Nationaler Ebene



Bundesratsparteien: Die relevantesten Parteien von nationaler Bedeutung sind gleichzeitig jene Parteien mit dem grössten Einfluss in der Politik: Die vier Bundesratsparteien SVP (2x), FDP (2x), SP (2x), CVP (1x).
 

Bundesratsparteien sind in der Regel die Parteien mit den höchsten Wähleranteilen - und mit mindestens einem Vertreter im Schweizer Bundesrat, der Landesregierung. In den Jahren von 1959 bis ins Jahr 2018 waren dies die folgenden Parteien:

  • Freisinnige-Demokratische Partei (FDP)
  • Christlichdemokratische Volkspartei (CVP)
  • Sozialdemokratische Partei (SP)
  • Schweizerische Volkspartei (SVP)

Zwischendurch sass vorübergehend eine weitere Partei in der Regierung:

  • Bürgerlich-Demokratische Partei (BDP)

 

Regierungsparteien vs. Opposition:

Weil in der Schweiz keine übliche parlamentarische Opposition existiert, ist die Betitelung der obengenannten Parteien als Regierungsparteien nicht ganz richtig. Die Schweiz war auf Bundesebene noch nie in der linken Mehrheit. Bundesrat, Nationalrat und Ständerat waren stets in bürgerlicher Hand.

In der laufenden Legislatur haben die rechte FDP und die rechtsnationale SVP zusammen die absolute Mehrheit im Bundesrat und im Nationalrat. Sie können also gemeinsam im Alleingang alle Beschlüsse durchboxen. Im Ständerat ("Stöckli") spielt die mitte-rechts Partei CVP das Zünglein an der Waage.



Wer regiert die Schweiz tatsächlich:
Die Linke oder die Rechte?

So links oder rechts ist die Schweizer Regierung
im Bundesrat, Nationalrat & Ständerat
 

Schweiz Schach Politik Handschlag

 

Politische Federführung:

In der Geschichte der Schweizer Parteien präsentiert sich die Parteienlandschaft auf nationaler Ebene und damit auch die Landesregierung grob aufgeteilt als überwiegend bürgerlich bzw. liberal-konservativ und als links-grünes Lager.

 

Bürgerliche Mehrheit:

Seit Einführung der Proporzwahl im Jahr 1919 hat sich dieses Verhältnis bzw. die Aufteilung in obengenannte politische Lager nicht gross verändert. Mehr oder weniger entfielen in der Landesregierung seit jeher etwa zwei Drittel auf die bürgerlich-nationalen Parteien und ein Drittel auf die linken und grünen Parteien.

Trotzdem waren innerhalb dieser politischen Lager durchaus grössere Veränderungen festzustellen. Beispielsweise im rechts-bürgerlichen Block durch den hohen Wählerzuwachs der Schweizerischen Volkspartei (SVP) oder aber im links-grünen Lager durch das Wachstum der Grünen Partei.

Die bürgerliche Mitte ging seit dem Ende der 90er Jahre eher geschwächt hervor, zugunsten der Linken und der Schweizerischen Volkspartei. Die CVP droht gar ihren einzig verbliebenen Bundesratssitz zu verlieren.

 

Parteien Schweiz auf kantonaler Ebene

 

Mutterpartei vs. Sektionen:

Je nach Kanton unterscheiden sich auch die verschiedenen Parteiensysteme. Die kantonalen Sektionen der Parteien besitzen oftmals unterschiedliche Ausrichtungen und Parteiprofile als die eigene Mutterpartei.

 

Katholische Kantone:

Beispielsweise ist die Linke in den katholischen Kantonen der Deutschschweiz praktisch inexistent und wird vor allem von den bürgerlichen Parteien der Schweiz wie der FDP und der CVP dominiert.

 

Reformierte Kantone:

Wohingegen die Christlichdemokratische Partei in den reformierten Kantonen der Schweiz eher zur Kleinpartei zählt denn zu einer Grosspartei. In reformierten Kantonen dominieren die SP, die SVP und die FDP die politische Agenda.

 

Parteienflexibilität:

Ein weiteres Beispiel für die unterschiedlichen Ausrichtungen und Profile innerhalb einer Partei: Die CVP agiert und politisiert in ihren katholischen Hochburgen konsequent konservativ. Ganz anders verhält sich die CVP jedoch im Kanton Zürich, wo sie eher liberal ausgerichtet ist. Oder aber die SVP, welche in den Kantonen Bern und Graubünden teilweise liberal-konservativ politisiert, dafür in den restlichen Kantonen der Schweiz ihrem rechtspopulistischen und rechtskonservativen Parteiprofil alle Ehre macht.

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(Last updated: 05.07.2018, 18:27)