Altersheim-Kosten vs. Spitex-Kosten in der Schweiz

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Lieber daheim als im Heim? Die Spitex-Kosten und Altersheim-Kosten im Vergleich: 584 Fr. vs. 9122 Fr. pro Monat. Bereits heute sind viele betagte Menschen nicht in der Lage, die hohen Kosten für ein Pflegeheim aus eigener Tasche zu bezahlen.

«2017 verursachten die Alters- und Pflegeheime Betriebskosten von insgesamt 10,1 Milliarden Franken (+2,6% gegenüber 2016). Dies entspricht monatlichen Kosten von durchschnittlich 9122 Franken pro Bewohnerin und Bewohner», hält das Bundesamt für Statistik (BfS) fest. Ein Heimplatz kostet damit durchschnittlich 200 Franken mehr als noch im Vorjahr. Insgesamt belaufen sich die Betriebskosten der Heime auf 10,1 Milliarden Franken (+2,6% gegenüber 2016). Davon wurden 43,1 Prozent der Gesamtkosten von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung gedeckt. Viele Betagte sind auf Ergänzungsleistungen (EL) angewiesen.

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Altersheim-Kosten


149‘000 Personen leben hierzulande in Alters- und Pflegeheimen. Jede dritte Person ab 85 Jahren ist laut Avenir Suisse pflegebedürftig. Die Zahl der über 80-Jährigen dürfte in den kommenden 20 Jahren um 86% zulegen, «während die Zahl der Erwerbstätigen lediglich um 7% steigen wird», berichtet die «NZZ».


«Je nachdem, in welche Pflegestufe Heimbewohner eingeteilt sind, erhalten sie Kostenver­gütungen über die Grundversicherung in unterschiedlicher Höhe. Auch Zusatz­versicherungen übernehmen teilweise Pflegekosten - ein Blick in die beste­hen­de Police lohnt sich hier allenfalls», «weiss der «Beobachter». «Grundsätzlich gilt in allen Schweizer Alters- und Pflegeheimen folgendes: die Bewohner zahlen für Pension, Betreuung und Pflege. Während die Kosten für Pension und Betreuung ganz zu  Lasten der Bewohnerinnen und Bewohner gehen, wird die Finanzierung der Pflegekosten aufgeteilt. Die Krankenkassen zahlen pro Tag maximal 108 Franken, die Versicherten (Bewohnende) höchstens 21.60 Franken. Die Gemeinde übernimmt die Restfinanzierung», rechnet «Haus-Viva» vor.


Laut Avenir Suisse bekamen im Jahr 2014 etwa 52% der Pflegeheimbewohner in der Schweiz Ergänzungsleistungen (EL), in den Kantonen Genf und Jura hat die Quote 70% und mehr betragen.



«Bevor vom Staat sogenannte Ergänzungsleistungen bezahlt werden, muss das eigene Vermögen bis zur «Vermögens-Freigrenze» aufgebraucht werden.» Wer sich die Kosten nicht leisten kann, der muss Ergänzungsleistungen (EL) beantragen.


SVP + FDP attackieren
Behinderte und Betagte
mit EL-Kürzungen

Über 300‘000 betagte oder behinderte Menschen sind in der Schweiz auf Ergänzungsleistungen (EL) angewiesen. Bald werden sie mit noch weniger Geld auskommen müssen ...


 

 

Spitex-Kosten


350‘000 Personen lassen sich hingegen in den eigenen vier Wänden pflegen und nehmen Leistungen der Spitex in Anspruch. Tendenz steigend, 10‘000 mehr als im Vorjahr.


73% der Spitex-Betreuten waren 65-jährig oder älter. Die Spitex leistete rund 16 Millionen Pflegestunden und mehr als 6 Millionen hauswirtschaftliche und sozialbetreuerische Stunden. Die Spitex-Betreuung kostete insgesamt 2,45 Milliarden Franken (+5,8%), wovon die Versicherer 39 Prozent (971 Mio. Fr.) deckten. 42 Prozent der Kosten (1,036 Mrd. Fr.) bezahlte die öffentliche Hand. 17 Prozent der Kosten (410,4 Mio. Fr.) mussten die Leistungsbezügerinnen und Leistungsbezüger selber tragen. Durchschnittlich lagen die Spitex-Kosten laut Bundesamt für Statistik pro Klient und Monat bei durchschnittlich 584 Franken.

Weiterführende Informationen:
Mehr Pflege zu Hause, stagnierende Anzahl Personen in Alters- und Pflegeheimen (BfS)
Immer mehr Betagte lassen sich daheim pflegen und betreuen (swissinfo)

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(Last updated: 21.11.2019, 20:00)