35 statt 42-Stunden-Woche bei gleichem Lohn soll neue Arbeitsplätze schaffen

Die 42-Stunden-Woche hat ausgedient. An ihre Stelle soll die 35-Stunden-Woche treten. Und zwar ohne eine Reduktion der kleinen und mittleren Einkommen. Auf diese Weise würden neue Arbeitsplätze geschaffen: «Arbeitslosigkeit, Überarbeitung und tiefe Einkommen sind nicht zeitgemäss!»

Die Schweizer Bevölkerung arbeitet verglichen mit den EU-Ländern wesentlich länger: Im Schnitt 41 Stunden und 10 Minuten pro Vollzeitarbeitnehmer pro Woche. Einzig Island weist eine leicht höhere durchschnittliche Arbeitszeit auf als die Schweiz. Der EU-Schnitt jedoch beträgt "lediglich" 39 Stunden und 36 Minuten.

Heisst konkret, in allen EU-Ländern wird weniger gearbeitet als in der Schweiz. Die Isländer und Schweizer sind Europameister im «Chrampfen». Oder aber Letzter in puncto Arbeitnehmerschutz, was Arbeitszeiten betrifft. Je nachdem wie man es betrachtet. In der Landwirtschaft und Forstwirtschaft beispielsweise wird hierzulande wöchentlich 44,67 Stunden gearbeitet. Ein trauriger Rekord.

Die linke Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS) will daher die Arbeitsverhältnisse modernisieren, indem sie eine allmähliche Verkürzung der Arbeitszeit auf insgesamt 35 Wochenstunden fordert. Dies würde in der Schweiz viele «neue Arbeitsplätze und Raum für Weiterbildung, für gewerkschaftliche Arbeit und für Kultur schaffen», schreibt die «vorwärts».

Die PdA lehnt die von SVP, FDP und SGV forcierte 50-Stunden-Woche strikte ab. Sie wehrt sich gegen eine Lockerung des Arbeitsgesetzes und gegen eine Flexibilisierung der Ruhezeiten. Das geplante Vorhaben der Rechtsparteien würde «auf Kosten der Gesundheit und des Einkommens der Arbeitenden» geschehen. Von den «Volksparteien» kommen bisher ausschliesslich Forderungen, die höhere Arbeitszeiten, höhere Rentenalter, tiefere Renten, tiefere mittlere und kleine Einkommen und Deregulierung der Arbeitsgesetze verlangen.

Das schreiben andere:
- Die Schweizer sind Europameister im Chrampfen (Blick)
- Die Kapitalisten würden die Arbeitenden gerne so lange arbeiten lassen wie möglich (vorwärts)