Die Blocher-Kinder: Eine schrecklich reiche Familien-Dynastie

Die mächtige Blocher-Familie und ihre Kinder. Hauptrolle: Christoph Blocher. In den Nebenrollen die 4 Erben: Magdalena Martullo, Miriam, Rahel und Markus Blocher.

Christoph Blocher ist ein reicher Mann. Schwerreich. Er besitzt Milliarden, Konzerne, Schlösser, Bilder, Parteien, Zeitungen - und hat vier Kinder: Die Blocher-Kinder.

Die Blocher-Kinder und Familien-DynastieAus den offiziellen politischen Ämtern hat sich Blocher unterdessen altersgemäss zurückgezogen. An seiner Stelle hat eine der drei Blocher-Töchter aber jüngst einen Parlamentssitz im Nationalrat eingenommen. Perfektes Timing. Die Finanzierung der SVP scheint dadurch über den Tod Christoph Blochers hinaus gesichert.

Die bodenständige Magdalena Martullo-Blocher, ebenfalls Milliardärin, tritt also auch politisch in seine Fussstapfen. Im Hintergrund zieht aber - nach wie vor - Pater Familias Christoph Blocher die Fäden.

Das Blocher-Prinzip verstehen alle: Wer bezahlt, befiehlt.

Blocher selbst ist nicht mehr der Jüngste. Seine Kinder sind seine Erben. Und sie stellen sich je länger je mehr gewollt oder ungewollt ins Rampenlicht - raus dem Schatten des vielzitierten Vaters. Noch ist wenig über die Blocher-Kinder bekannt. Hier gibt es ein paar wenige Infos.

Inhalte:

 

 

Christoph Blochers Kinder


Christoph und Siliva Blocher haben vier Kinder. Und alle haben Eines gemeinsam:

Sie sind Unternehmer und haben das Unternehmertum quasi in die Wiege gelegt bekommen. Zusammen mit ein paar Milliarden Franken.

 

Die milliardenschweren Ems-Anteile

Christoph Blocher übertrug unmittelbar nach seiner Wahl zum Bundesrat (2003) wegen möglicher Interessenskonflikte seine Mehrheits-Beteiligung am Konzern Ems-Chemie seinen Kindern.

73% der Anteile mit einem Börsenwert von 1,9 Milliarden Franken flossen gleichmässig aufgeteilt zu je 18,25% an die vier Kinder.

Ein kleiner Teil ging dabei in Form einer Schenkung in den Besitz der Blocher-Kinder über. Dank diesem cleveren Schachzug war die Kreditwürdigkeit der Kinder gewährleistet. Auf diese Weise konnten sie sich die restlichen Aktienpakete anschliessend über ein Bankdarlehen finanzieren.

 

Miriam Blocher


Miriam Blocher (40), ihres Zeichens ETH-Lebensmittelingenieurin und zweitjüngste Tochter von Christoph Blocher, verkaufte den grössten Teil (9,35%) ihrer 18,25% an der Ems-Chemie. Sie hält noch 8,9% am Konzern sowie eine Beteiligung von 5,1% am Unternehmen ihres Bruders Markus Blocher (Dottikon ES, siehe unten). Zusammen ergibt das ein Aktienpaket mit einem Gesamtwert von 825 Millionen Franken.

Vermögen: «Forbes» schätzt Miriam Blochers gesamtes Vermögen auf 1,3 Milliarden Dollar.

Politische Ambitionen hegt Miriam Blocher bisher keine. Das hinderte sie allerdings nicht daran, sich aktiv für politische Kampagnen einspannen zu lassen, wie zuletzt gegen die Mindestlohn-Initiative. Also brav auf SVP-Linie.

Nicht ohne Grund: Miriam Blocher zahlt ihren weiblichen Angestellten einen Hungerlohn von unter 4000 Franken.

Verheiratet ist Tochter Miriam Blocher mit Möbel Pfister-Chef Matthias Baumann. Zusammen haben sie ein Kind.

 

Basler Läckerli Huus

Die Stadt Basel ist schweizweit bekannt für ihre Läckerlis. Mit dem Geld aus dem Verkauf der Ems-Anteile kaufte sich Miriam Blocher 2007 ausgerechnet eines der Wahrzeichen Basels - das Basler Läckerli Huus. Und das Geschäft scheint prima zu laufen. Erst kürzlich expandierte sie mit ihrem Unternehmen nach China und eröffnete im Baselbiet eine neue Fabrik mit rund 150 Angestellten.

Den Laden an der Zürcher Bahnhofstrasse gab sie jedoch unverrichteter Dinge wieder auf - wohl mangels Geschäftserfolg.

Neben den Original Basler Läckerlis stellt die Firma auch Bonbons wie "Halsfeger" und "Cola Fröschli" her. Auch im Segment der Praliné-Produktion mischt das Unternehmen kräftig mit.

 

Markus Blocher


Der einzige Sohn von SVP-Mäzen Christoph Blocher heisst Markus Blocher (45), seines Zeichens ausgebildeter Chemiker und ehemaliger McKinsey-Berater. Auch er erhielt von seinem Vater wie seine Schwestern zu gleichen Teilen 18,25% der Ems-Chemie-Anteile.

 

Dottikon ES - Schlechter Geschäftssinn

Anfangs war Markus Blocher noch direkt seiner Schwester Magdalena Martullo-Blocher unterstellt: als Leiter der Feinchemikalienfirma Ems-Dottikon. Die wurde 2005 jedoch wegen mangelnder Synergien vom potenten Mutterkonzern Ems-Chemie abgespalten. Nun kam es zum folgenschweren Geschwister-Deal.

Markus Blocher überliess seinen drei Schwestern all seine Ems-Anteile im Tausch für den Grossteil ihrer Anteile an der Ems-Dottikon (heute Dottikon ES Holding). Mittlerweile hält er als Hauptaktionär rund 72% der Firmenanteile mit einem Gesamtwert von etwa 175 Millionen Franken. Je nach Börsenkurs (Stand Aktienkurs: 199 Franken). Das Aktienpaket war früher auch schon mal über 300 Millionen Franken wert.

Sehr lohnenswert scheint der Deal für Markus Blocher nicht gewesen zu sein. Über mehrere Jahre hinweg schrieb die Dottikon ES rote Zahlen. Erst kürzlich konnte die Unternehmung bescheidene schwarze Zahlen erwirtschaften. Im Vergleich der Blocher-Kinder ist Markus der mit Abstand ärmste Schlucker und kann mit seinen Schwestern finanziell gesehen nicht einmal annähernd mithalten. Das schwarze Schaf der Familie - um es in der Tradition des SVP-Vokabulars zu formulieren.

In einem Bereich kann Sohn Markus aber im Gegensatz zu seinen Schwestern punkten - und zeigt sich in dieser Hinsicht im wahrsten Sinne des Wortes deutlich produktiver:

Markus Blocher ist 7-facher Vater und der fleissigste in Sachen Nachwuchs. Hauptsächlich dank ihm ist Christoph Blocher mittlerweile 11-facher Grossvater.

 

Magdalena Martullo-Blocher


Die bekannteste der vier Blocher-Kinder ist HSG-Absolventin, Unternehmerin und Neo-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher (46). Dank ihres an der Börse rund 9 Milliarden Franken dotierten Chemie-Konzerns ist sie mit weltweit insgesamt 2900 Angestellten, davon 1000 in Domat/Ems, die grösste private Arbeitgeberin im Kanton Graubünden. Ausserdem amtet sie als Vorstand des Chemie- und Pharmaverbands Scienceindustries.

Zusammen mit ihrem politisch erfolglosen Mann Roberto Martullo ist sie wohnhaft in Meilen (Kanton Zürich) und hat drei Kinder.

 

Ems Chemie - Eine Erfolgsgeschichte

Magdalena Martullo-Blocher führt die Ems-Chemie Holding AG ziemlich autoritär und besitzt zusammen mit Rahel Blocher rund 60% der Konzernanteile.

Ihr Erfolgsrezept: The seven thinking steps [VIDEO]:

Trotz ihres unbestritten unternehmerischen Erfolges bleibt sie aber nur das zweitreichste Blocherkind in der Familie. Ihr Gesamtvermögen wird nämlich auf rund 100 Millionen Dollar kleiner geschätzt als das ihrer Schwester Rahel.

 

Milliardenschwere SVP-Nationalrätin

Seit kurzem sitzt die Zürcherin ausserdem für Vaters SVP im Nationalrat (Kanton Graubünden) und sichert der Schweizerischen Volkspartei dadurch langfristig die Finanzierung - über Christoph Blochers Tod hinaus.

Vermögen: «Forbes» zufolge ist Magdalena Martullo-Blocher rund 3,5 Milliarden Dollar schwer.

Wer angesichts dieser Vermögenswerte ernsthaft annimmt, sie politisiere für die einfachen Leute im Volk, dem ist nicht zu helfen.

 

Rahel Blocher


Die jüngste Blocher-Tochter ist HSG-Absolventin Rahel Blocher - und zugleich die reichste aller vier Blocher-Kinder.

Vermögen: «Forbes» schätzt Rahel Blochers Vermögen auf 3,5 Milliarden Dollar.

Abgesehen davon ist über Rahel Blocher im Geschwister-Vergleich am wenigsten bekannt.

 

Basler Zeitung - Die Lieblingsstadt der Blocher-Dynastie

Rahel Blocher besitzt über die Emesta Holding AG in etwa den gleichen Anteil an der Ems-Chemie wie Schwester Magdalena Martullo-Blocher - zusammen sind es um die 60%.

Ausserdem leitet sie Vaters Immobilienfirma Robestate und die Investment- und Beteiligungsgesellschaft Robinvest. Diese hält unter anderem 20% der Anteile an der «Basler Zeitung» (BaZ).

Basel scheint offensichtlich ein gutes Pflaster für die Blochers zu sein.

Eine schrecklich reiche Familie.

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(Last updated: 20.02.2016, 18:38 Uhr)