So viele Schweizerinnen und Schweizer haben mehrere Jobs


Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer arbeiten gleich bei mehreren Arbeitgebern (manche trotz 100%-Vollzeitstelle). Nicht wenige haben sogar drei bis vier Jobs.

 




352'000 Personen mit mehreren Jobs

Im internationalen Vergleich ist die Mehrfacherwerbstätigkeit in der Schweiz fast doppelt so stark verbreitet wie in der Europäischen Union. Laut EUROSTAT übten in der EU 2017 lediglich 4,0% der Erwerbstätigen zwei Beschäftigungen gleichzeitig aus, also fast halb so viele wie in der Schweiz. Im europäischen Vergleich haben lediglich die skandinavischen Länder ähnlich hohe Quoten (Dänemark: 8,4%; Island: 11,8%; Norwegen: 8,4%; Schweden: 8,8%; Niederlande: 8,2%).

Von den insgesamt 4,637 Millionen Erwerbstätigen in der Schweiz im Jahr 2017 hatten 352’000 Personen mehrere Jobs gleichzeitig (ohne Lehrlinge). Das heisst: Über 7,6% der erwerbstätigen Schweizer Bevölkerung sind bei mindestens zwei Arbeitgebern oder mehr beschäftigt. Zum Vergleich: Schweizer Ländernachbar Italien wies 2017 laut der offiziellen Statistik eine Mehrfach-Erwerbstätigkeit von lediglich 1,5% aus. Auch in den osteuropäischen Ländern wie Bulgarien, Slowakei, Kroatien, Rumänien und Ungarn liegt die Quote unter 2%.

Rund ein Drittel dieser 7,6% Schweizer Mehrfachbeschäftigten arbeitet bereits zu 100% (Vollpensum) im Haupterwerb beim ersten Arbeitgeber. Die wöchentliche Normalarbeitszeit im Nebenerwerb entspricht durchschnittlich etwa einer Viertelstelle.

 

2 bis 4 Jobs gleichzeitig:

Die Entwicklung der Mehrfachbeschäftigungen verstärkt sich. 1991 gingen noch 4% der Erwerbstätigen mehr als einer Arbeit nach. Im Jahr 2009 waren es bereits 7,4%.


Von den 352'000 Personen, die in der Schweiz mehreren Jobs gleichzeitig nachgingen, hatten:

  • 298'000 Personen zwei Beschäftigungen nebeneinander (84,6%).
  • 41'000 Arbeitskräfte in der Schweiz drei Jobs gleichzeitig (11,5%).
  • 14'000 Menschen vier oder mehr Jobs gleichzeitig (3,9%).

Im 2017 ist die Zahl der Mehrfachbeschäftigten hierzulande auf 7,6% gestiegen. Eine Trendwende scheint nicht in Sicht. Nach Bildungsstand verteilt sich die Mehrfacherwerbstätigkeit wie folgt: Ausbildung auf Tertiärstufe: 8,4%; Sekundarstufe II: 7,2%; Sekundarstufe I: 6,6%. Schweizerinnen und Schweizer gehen häufiger als ausländische Erwerbstätige mehreren Beschäftigungen nach (2017: 8,1% gegenüber 6,1%). Am höchsten ist der Anteil der Mehrfacherwerbstätigen bei den 40- bis 54-Jährigen (8,7%). Frauen mit Kindern unter 15 Jahren gehen häufiger mehreren Beschäftigungen nach, als dies bei den übrigen Personen der Fall ist (11,3% gegenüber 10,1%). 87,8% der Nebenbeschäftigungen sind im Tertiärsektor angesiedelt, 7,2% im Sekundärsektor und 4,7% im Primärsektor. Im Haupterwerb betragen die Anteile hingegen 76,3%, 20,5% und 3,1%. Quelle: Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (SAKE).

Immer mehr Schweizer haben mehrere Jobs gleichzeitig

Weiterführende Informationen: Mehrfacherwerbstätigkeit (BfS).


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(Last updated: 19.10.2018, 08:35)