Diese 5 Branchen in der Schweiz werden durch KI verändert


In Schweizer Unternehmen spielt KI bereits in vielen Branchen eine große Rolle, vor allem die Automatisierung redundanter Aufgaben ist hier im Fokus. Die vollständigen Auswirkungen der neuen Technologie auf die Arbeitswelt sind noch nicht absehbar, klar ist aber, dass viele Arbeitsbereiche vollkommen neu strukturiert werden.

Jobs werden wegfallen, an anderer Stelle kommen neue hinzu. Wir stellen die Branchen vor, die von künstlicher Intelligenz am stärksten verändert werden und verraten, wie sich das auf die Arbeitswelt auswirkt.

KI AI Künstliche Intelligenz
Quelle: Steve Johnson auf Unsplash

 

 

Das Schweizer Gesundheitswesen unter dem Einfluss von KI


Mithilfe von künstlicher Intelligenz kommt die Branche dem Ziel ein Stück näher, die Gesundheitsversorgung der Patienten sicherzustellen. Die Einsatzbereiche sind vielfältig, reichen von internen Abläufen über die Weitergabe von Patientendaten bis hin zur automatisierten Prüfung von Versicherungsansprüchen.

Zu den kritischsten Bereichen gehört das Ressourcenmanagement, der Pflegenotstand ist auch in der Schweiz ein Thema. KI macht es möglich, das Datenmanagement zu vereinfachen und so mehr personelle Kapazitäten für den Patienten bereitzustellen.

Ein klarer Trend unter den Schweizern geht außerdem in Richtung Telemedizin. Spätestens seit der Corona-Pandemie ist die Akzeptanz deutlich gestiegen und auch hier hat KI positive Einflüsse. Von der automatischen Bereitstellung von Patientendaten bis zur Bildanalyse gibt es zahlreiche Einsatzgebiete, die das Gesundheitssystem nachhaltig verändern werden.

 

 

Die Glücksspielbranche könnte dank KI noch sicherer werden


Ende 2023 entschied der Schweizer Bundesrat, dass ab 2025 nicht nur 12 Online-Casinos offiziell erlaubt sind, sondern auch zwei neue Spielbanken ihre Tore öffnen dürfen. Sicherheit steht dabei klar im Fokus und auch hier wird künstliche Intelligenz künftig einen erheblichen Einfluss haben.

Ein aus Dänemark stammendes Start-up (Mindway AI) hat ein System entwickelt, mit dem Spielsucht präventiv und auf Basis von Mustern im Verhalten erkennbar ist. Das trägt dazu bei, gefährdete Personen zu erkennen, bevor sie unter einer ausgewachsenen Sucht leiden. In der Glücksspiellandschaft spielt aber nicht nur die KI eine Rolle, auch das Thema Blockchain ist wichtiger denn je.

Tom Grisper, Experte für Krypto Casinos, ist überzeugt davon, dass die dezentrale Währung an Bedeutung gewinnt. Jetzt schon erobern Krypto Casinos Schweiz, Österreich und Deutschland, was nicht zuletzt am Wunsch nach Anonymität liegt. Experten sind überzeugt davon, dass die Nachfrage künftig weiter nach oben steigen wird.

 

 

Generative Branchen verändern sich durch den Einfluss von künstlicher Intelligenz


Seit ChatGPT in aller Munde ist, bangen Journalisten, Programmierer, Grafiker und viele weitere kreative Persönlichkeiten um ihren Job. Auf Befehl produzieren Chatbots Texte, schreiben Gedichte, Songs oder geben Code für die Programmierung von Websites aus. Obwohl sich abzeichnet, dass der Mensch durch die KI heute noch nicht ersetzbar ist, werden sich kreative Berufe verändern.

Synergien zwischen KI und Mensch stehen dabei im Mittelpunkt, wer nicht bereit ist, sich auf die neue Technologie einzulassen, hat das Nachsehen. Das KI-Start-up Alpine AI hat es sich zum Ziel gesetzt, die Funktionalität von ChatGPT zu perfektionieren und will mit einem eigenen Chatsystem an den Start gehen.

SwissGPT soll nicht nur generative Inhalte ausgeben, sondern dabei auch die Quellen seiner Informationen anzeigen. Obwohl der B2B-Sektor im Fokus steht, dürfte auch die Allgemeinbevölkerung in der Schweiz von der Neuentwicklung profitieren, denn SwissGPT soll spezifisch „schweizfreundlich“ arbeiten.

 

 

Lawinenforscher dürfen sich über starke Unterstützung durch KI freuen


Für Lawinenforscher und -warner ist der eigene Job mehr als nur eine „Beschäftigung“. Die richtigen Vorhersagen können Leben retten und das soll künftig mit Unterstützung von KI noch besser funktionieren. Das Swiss Data Science Center entwickelte das KI-Projekt DEAPSnow und möchte Prognosen damit von Grund auf verändern. Bislang arbeiteten Lawinenwarnende vor allem auf Basis von ihrem eigenen Fachwissen, das soll sich künftig ändern.

Ob sich eine Lawine entwickelt, lässt sich nicht nach Bauchgefühl entscheiden. Hier kommen verschiedene Faktoren zusammen, angefangen von der Schneedeckeneigenschaft über Geländemerkmale bis hin zur meteorologischen Situation. Forscher arbeiten mit vordefinierten Leitlinien und geben so ihre Gefahreneinschätzung für einen Zeitraum von 24 Stunden heraus.

KI-Systeme sind in der Lage, riesige Datenmengen in kürzester Zeit zu analysieren und auf Basis von Mustern Entscheidungen und Einschätzungen zu geben. Rund 76 % der Lawinenwarnungen ohne KI sind heute laut Studien korrekt. Man geht davon aus, dass diese Zahl durch DEAPSnow deutlich gesteigert werden kann, zum Schutz der Menschen in der Schweiz.

 

 

Finanzbranche in der Schweiz nutzt bereits künstliche Intelligenz


Obwohl es noch Datenschutzbedenken gibt, setzen die Schweizer Finanzunternehmen immer flächendeckender auf die Nutzung von künstlicher Intelligenz. Hauptfokus liegt dabei (noch) auf Conversational AI, einem System, das den Kundenkontakt verbessern und erleichtern soll.

Anstatt bei Anfragen direkt mit einem Menschen in Verbindung zu stehen, landet der Bank- oder FinTech-Kunde zunächst beim generativen Chatbot. Erst wenn dieser nicht weiterhelfen kann, ist die Weiterleitung zum echten Menschen sinnvoll.

Die nachfolgenden Zahlen zeigen klar, dass die Finanzbranche von KI-Hype profitiert:

  • 46 % der KI-nutzenden Finanzunternehmen verwenden die Technologie im Kundenservice

  • 14 % setzen auf künstliche Intelligenz im Marketing

  • 11 % vertrauen der KI im Bereich IT-Helpdesk

Die Ziele sind klar. Bots sollen einerseits die Effizienz und Einsatzbereiche der personellen Ressourcen optimieren, andererseits aber auch Geld sparen. Wird weniger Personal in der Support-Abteilung abgestellt, lässt es sich anderweitig nutzen oder sogar entlassen. Ebenso wichtig ist die Kundenzufriedenheit, denn die Ansprüche haben sich verändert. FinTech- und Bankkunden erwarten faktisch eine Rundum-Betreuung, insbesondere im Zeitalter von Direktbanken mit 24/7-Erreichbarkeit.

Bei allen Vorzügen ist das Thema Datenschutz gerade im Finanzwesen nicht von der Hand zu weisen. Rund 72 % aller Unternehmen gaben in einer Befragung an, dass sie dieses Thema als größten Hinderungsgrund für die Verwendung von KI sehen. Womöglich kann SwissGPT hier langfristig den Unterschied machen, da Alpine AI auch dieses Thema auf dem Schirm hat.

 

 

Fazit: Branchen haben sich bereits durch KI verändert


Die Veränderungen durch KI haben bereits zugenommen. ChatGPT war nicht die „Erfindung von KI“, entsprechende Systeme existieren schon viel länger. Durch die Entwicklung von Open AI ist es lediglich gelungen, die neue Technologie massentauglich zu machen.

Wo an Schulen, im Privatleben und im Job nun immer stärker auf den „Alleskönner“ auf dem Smartphone gesetzt wird, steigt die Akzeptanz gegenüber KI und die Awareness für neue Möglichkeiten. Langfristig wird die KI einige Jobs überflüssig machen. Durch den ständigen Regulierungsbedarf werden aber auch zahlreiche neue Berufsbilder entstehen und sich entwickeln.

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Autor: INFO Schweiz - Redaktion

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(Last updated: 26.03.2024, 14:33)