Die erste Schweizer Stadt plant, für Jugendliche bis 24 Jahre den öffentlichen Verkehr (ÖV) komplett kostenlos zu machen: Tram und Busse in der Innenstadt, aber auch die Züge der SBB auf Kantonsgebiet sollen künftig gratis sein. Diese Massnahme zur Verkehrswende zielt darauf ab, junge Menschen für den ÖV zu begeistern, die Haushalte finanziell zu entlasten und den Klimaschutz zu fördern. Die Kosten zur Umsetzung werden auf 35 Millionen Franken pro Jahr geschätzt.
Inhalte:
In einem bemerkenswerten Schrit, der nicht nur das Portemonnaie der jungen Generation entlasten, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten soll, plant die regionale Regierung dank eines historischen Rekordüberschusses von 1,398 Milliarden Franken im Jahr 2023, einer Summe, die weit über die kühnsten Erwartungen hinausging, die Steuern für Privatpersonen zu senken sowie Jugendlichen bis zum Alter von 24 Jahren freie Fahrt im öffentlichen Verkehr zu gewähren. Diese bahnbrechende Entscheidung, die als soziale Massnahme zur finanziellen Entlastung der Haushalte gedacht ist, hat zudem das Potenzial, das Bewusstsein und die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel in einer entscheidenden Altersgruppe zu fördern.
«In Luxemburg sind die öffentlichen Verkehrsmittel gratis. Es ist sehr interessant, was dort passiert ist. Für die Leute ist es nun ganz normal, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nehmen. Sie überlegen nicht mehr.
(Verkehrsdirektor Pierre Maudet)
Ursprünglich mit einem geplanten Defizit von 476 Millionen Franken konfrontiert, stellte sich das Jahr 2023 als ein Jahr der finanziellen Wunder für Genf dar, mit Steuereinnahmen, die alle Erwartungen sprengten. Unter anderem konnten manche Wirtschaftszweige auch aufgrund der instabilen geopolitischen Lage – insbesondere die Sektoren Grosshandel, Finanzen und Uhrenindustrie, die als Rückgrat der Genfer Wirtschaft gelten – ein beispielloses Wachstum erleben. «Die Genfer Wirtschaft hat geliefert und dies spiegelt sich stark in unseren Konten wider», so der grüne Regierungspräsident Antonio Hodgers. Dieses überraschende Plus im Budget bietet nun die Möglichkeit, in die Zukunft der jungen Bewohner Genfs zu investieren und gleichzeitig die ökologische Nachhaltigkeit zu fördern. «Nach mehreren Jahren mit positiven Ergebnissen kann man nicht mehr von einer aussergewöhnlichen Situation sprechen, wir befinden uns in etwas Dauerhafterem, in einem Trend», erklärt Hodgers.
Der Gratis-ÖV soll frühestens nach den Sommerferien eingeführt werden. «Die Regierung hat beschlossen, der Bevölkerung einen Teil dieser guten Ergebnisse mit zwei starken Massnahmen zurückzugeben, einer Steuersenkung für die Mittelschicht und einer kostenlosen Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel für Jugendliche bis zum vollendeten 24. Lebensjahr.» Beide Anliegen müssen noch vom Grossen Rat abgesegnet werden. Die Linke signalisiert Unterstüzung für das Vorhaben. Die FDP kündigte hingegen Widerstand gegen die Pläne an.
Darauf hat jeder gewartet:
Die Kosten für diese visionäre Initiative werden auf etwa 35 Millionen Franken pro Jahr geschätzt, ein Betrag, der in Anbetracht des erzielten Überschusses und der potenziellen langfristigen Vorteile als gut angelegt betrachtet wird. Nicht nur, dass diese Massnahme den Alltag der jungen Bevölkerung direkt beeinflusst, indem sie den Zugang zu Bildung, Arbeit und Freizeitaktivitäten erleichtert; sie leistet auch einen indirekten Beitrag zum Klimaschutz, indem sie die nächste Generation dazu anregt, den öffentlichen Verkehr gegenüber dem privaten Autoverkehr zu bevorzugen.
Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt dieses Programms ist seine Inklusivität. Die geplante Gratis-ÖV-Nutzung soll nicht nur für junge Menschen gelten, die in Genf wohnen, sondern auch für jene, die im benachbarten Frankreich oder anderswo in der Schweiz leben. Dieser grenzüberschreitende Ansatz unterstreicht das Engagement der Genfer Regierung für soziale Gerechtigkeit und nachhaltige Mobilität.
Was Genf hier unternimmt, ist mehr als nur eine finanzielle Geste; es ist ein mutiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und inklusiveren Zukunft. Indem junge Menschen frühzeitig für den öffentlichen Verkehr begeistert werden, setzt Genf einen Standard für andere Städte und Regionen, nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit. In einer Zeit, in der der Klimawandel eine immer drängendere Bedrohung darstellt, zeigt Genf, dass innovative Lösungen und mutige Entscheidungen den Weg zu einer grüneren und gerechteren Welt ebnen können.
Vielleicht interessiert Dich auch:
Autor: INFO Schweiz - Redaktion