Babys am TV-Bildschirm sind ein No-Go! Denn Bildschirmzeit ist schädlich für Säuglinge und kann verheerende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit des Kindes haben: Autismus, ADHS, Schlafstörungen, Aufmerksamkeitsprobleme und weitere Verhaltensauffälligkeiten. Dies zeigt eine detaillierte Studie. Was Eltern jetzt wissen müssen – mit Fakten und Lösungen.
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Erhöhtes Risiko für die Säuglingsentwicklung: Erfahren Sie, wie der Konsum von DVDs und Fernsehen im Säuglingsalter das Verhalten von Kindern beeinflussen kann. Neue Forschungsergebnisse zeigen alarmierende Zusammenhänge zwischen Bildschirmzeit und Entwicklungsproblemen.
In einer Ära, in der Bildschirme allgegenwärtig sind, ist es kaum zu vermeiden, dass auch die Kleinsten in unserer Gesellschaft mit ihnen in Berührung kommen. Doch die neueste Forschung zeigt, dass der exzessive Konsum von Bildschirmmedien in den ersten Lebensjahren eines Kindes schwerwiegende Auswirkungen auf ihre sensorischen Verarbeitungsfähigkeiten und ihre allgemeine Entwicklung haben kann. Wir werfen einen genaueren Blick auf die besorgniserregenden Erkenntnisse aus einer Studie des Drexel College of Medicine aus Philadelphia und zeigen, warum es so wichtig ist, die Bildschirmzeit für Säuglinge und Kleinkinder zu begrenzen. Die Ausgangsfrage der Studie lautete: «Ist die frühkindliche Exposition gegenüber digitalen Medien mit einer späteren atypischen sensorischen Verarbeitung verbunden?» Und das sind die möglichen Folgen von Säuglings-Bildschirmzeit ...
Die Forscher am Drexel College of Medicine haben eine umfangreiche Studie durchgeführt, um die langfristigen Auswirkungen von Bildschirmzeit auf Säuglinge und Kleinkinder zu untersuchen. Die Studie verfolgte das Verhalten von Kindern im Alter von 12 Monaten bis zu 33 Monaten zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten und analysierte dabei, wie viel Zeit sie vor dem Fernseher oder mit Videos verbracht hatten.
Die Ergebnisse der Studie sind alarmierend: Kinder, die im Alter von 12 Monaten bereits Zeit vor dem Bildschirm verbrachten, hatten eine um 105 Prozent erhöhte Wahrscheinlichkeit, 21 Monate später hochsensorisches Verhalten zu zeigen. Dies bedeutet, dass diese Kinder empfindlicher auf Reize reagierten und möglicherweise Probleme mit der Verarbeitung sensorischer Informationen hatten.
Noch besorgniserregender ist, dass jede zusätzliche Stunde Bildschirmzeit pro Tag das Risiko für sensorische Verhaltensauffälligkeiten um etwa 20 Prozent erhöhte. Dies legt nahe, dass die Dauer der Bildschirmzeit einen direkten Zusammenhang mit den auftretenden Problemen hat. Es ist wichtig anzumerken, dass diese Verhaltensauffälligkeiten nicht nur vorübergehender Natur sind; sie können langfristige Auswirkungen auf die Entwicklung und das Verhalten eines Kindes haben.
Die Forscher am Drexel College of Medicine gehen sogar noch weiter und vermuten, dass der exzessive Konsum von Bildschirmmedien im Säuglingsalter neben der Tendenz zu hochsensorischen Verhaltensweisen auch mit Autismus und ADHS in Zusammenhang stehen könnte. Obwohl weitere Forschung erforderlich ist, deuten die vorliegenden Daten auf eine mögliche Verbindung hin.
Die American Academy für Pädiatrie (AAP) hat klare Empfehlungen für die Bildschirmzeit von Kindern herausgegeben. Sie rät davon ab, Kindern unter 18-24 Monaten überhaupt Bildschirmzeit zu gewähren. Diese Empfehlung basiert auf den wachsenden Erkenntnissen über die schädlichen Auswirkungen von Bildschirmzeit auf die Entwicklung von Kleinkindern.
David Bennett, Psychiater am Drexel College, betont die Bedeutung von Elternschulung und -erziehung, um die Bildschirmzeit bei Kindern unter zwei Jahren zu minimieren oder zu vermeiden. Die AAP ermutigt Eltern dazu, alternative Aktivitäten zu fördern, die die kognitive und soziale Entwicklung ihrer Kinder unterstützen.
Prof. Karen Heffler, eine Autorin der Studie, warnt eindringlich vor den potenziell schwerwiegenden Auswirkungen von Bildschirmzeit auf die Entwicklung von Kleinkindern. Sie schlägt vor, dass Kinder, die bereits Anzeichen von sensorischen Verhaltensauffälligkeiten zeigen, eine Phase der Reduzierung der Bildschirmzeit durchlaufen sollten, ergänzt durch sensorische Verarbeitungspraktiken, die von Beschäftigungstherapeuten angeboten werden.
Beschäftigungstherapie (Ergotherapie) kann dazu beitragen, die sensorischen Verarbeitungsfähigkeiten von Kindern zu verbessern und ihnen dabei zu helfen, ihre Umwelt besser zu verstehen und darauf angemessen zu reagieren. Beschäftigungstherapie kann eine wichtige Ressource und Stütze für Eltern sein, deren Kinder von sensorischen Verhaltensauffälligkeiten betroffen sind.
Die Forschungsergebnisse des Drexel College of Medicine sind ein Weckruf für Eltern und für die Gesellschaft als Ganzes. Es ist entscheidend, dass Eltern die Bildschirmzeit ihrer Kinder, insbesondere in den ersten beiden Lebensjahren, kontrollieren und begrenzen. Dies kann dazu beitragen, die langfristigen Auswirkungen auf die sensorischen Verarbeitungsfähigkeiten und das Verhalten von Kindern zu minimieren.
Es ist auch wichtig, die Rolle der Gesellschaft anzuerkennen. Schulen, Kinderbetreuungseinrichtungen und die Unterhaltungsindustrie sollten sich bewusst sein, wie ihre Entscheidungen und Angebote die Bildschirmzeit von Kindern beeinflussen können. Gemeinsam können wir dazu beitragen, die Gesundheit und Entwicklung unserer jüngsten Mitglieder der Gesellschaft zu schützen und zu fördern.
Die Forschungsergebnisse stammen aus einer Studie des Drexel College of Medicine aus Philadelphia.
Hier ist der direkte Link zur Studie: Early-Life Digital Media Experiences and Development of Atypical Sensory Processing
Die Studie ergab, dass Kinder im Alter von 12 Monaten, die Zeit vor dem Bildschirm verbrachten, eine um 105 Prozent erhöhte Wahrscheinlichkeit hatten, 21 Monate später hochsensorisches Verhalten zu zeigen.
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Autor: INFO Schweiz - Redaktion