Die National Covid-19 Science Task Force des Bundes zeigt sich wegen der rapiden Geschwindigkeit des Anstiegs neuer SARS-CoV-2-Infektionen in der Schweiz alarmiert.
Der Bundesrat reagiert mit der Maskenpflicht ab Montag auf die zuletzt gestiegenen Corona-Fallzahlen in der Schweiz. Eine Masken-Verweigerung kann im schlimmsten Fall bis zu 10'000 Franken Busse kosten. Einigen Kantonen und Forschern geht die Maskenpflicht beschränkt auf den öffentlichen Verkehr (ÖV) zu wenig weit. Erste Schweizer Kantone haben bereits die Maskenpflicht beim Einkaufen eingeführt. Die Schweizer Bevölkerung habe während der Corona-Pandemie bislang grosse Anstrengungen unternommen, um die Covid-19-Fallzahlen auf ein sehr niedriges Niveau zu senken. «Jüngste epidemiologische Analysen zeigen jedoch sowohl auf nationaler als auch auf regionaler Ebene stark beunruhigende Tendenzen auf (Zunahme der bestätigten Fälle, Zunahme der Spitaleinweisungen, hohe effektive Reproduktionszahlen)», mahnt die Science Task Force.
Mittlerweile gebe es in vielen Regionen der Schweiz neue Corona-Übertragungsherde. Wohl eine direkte Folge der jüngsten Lockerungen der Lockdown-Massnahmen. Vor allem an Orten, die eine hohe Bevölkerungsdichte aufweisen, wie z.Bsp. Clubs, Diskotheken und Bars, «nehmen die Fallzahlen exponentiell und mit hoher Geschwindigkeit zu». Es sei für die Schweiz daher immens wichtig, möglichst rasch auf die neue Situation zu reagieren. Würden die notwendigen Massnahmen nämlich zu spät eingeführt, «erschwert dies die Kontrolle der Epidemie und die Vermeidung einer zweiten Welle». Das wiederum hätte dramatische negative Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft und auf die Gesellschaft.
Die National Covid-19 Task Force hält fest:
«Erstens bedeuten steigende Fallzahlen, dass wir es mit einem exponentiell wachsenden Problem zu tun haben. Sobald die Fallzahlen zu steigen beginnen, werden sie so lange weiter zunehmen, bis eine Intervention (oder ein verändertes Verhalten der Bevölkerung) sie stoppt. Ohne Intervention und/oder Verhaltensänderung wird die Zahl der Infektionen auf ein Niveau ansteigen, bei dem die Auswirkungen auf Gesundheit und Wirtschaft massiv sind.»
«Zweitens wird selbst eine Sofortmaßnahme erst in einigen Wochen Wirkung zeigen, weil zwischen dem Zeitpunkt der Infektion und der Fallbestätigung eine erhebliche Verzögerung (~10 Tage) besteht. Angesichts der derzeitigen Verdoppelungszeit kann dies zu bis zu vierfach höheren Fallzahlen führen, bevor sich ein Effekt zeigt. Da in einigen Kantonen die Kontaktnachverfolgung bereits bei den derzeitigen Fallzahlen grössere Probleme bereitet, kann die Gefahr einer weiteren Verzögerung der Maßnahmen dazu führen, dass die Kapazitäten der Nachverfolgung überwältigt werden.»
Die National Covid-19 Science Task Force gibt deshalb dringende Empfehlungen für Sofortmassnahmen für die Bevölkerung, für Organisationen und für Behörden ab:
Quelle: National Covid-19 Science Task Force
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Autor: Schweiz - Redaktion