Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zur Corona-Risikogruppe. Doch warum sind diese überhaupt ein Problem? Schliesslich ist Covid-19 eine Lungenkrankheit und beim Krankheitsverlauf ist hauptsächlich die Lunge betroffen.
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Es besteht kein Anlass zur Panik, aber es ist dringend Vorsicht geboten. Denn neben dem Alter zeigen Menschen mit bestehenden Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Krankheiten ein erhöhtes Risiko für einen ernsten Covid-19-Krankheitsverlauf, unter Umständen gar mit tödlichem Ausgang. Das betrifft vor allem Patienten mit Verengungen an den Herzgefässen (z.Bsp. nach einer Herz-Operation oder nach einer Stent-Operation), aber auch nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall, bei Herzschwäche, erhöhtem Bluthochdruck, Diabetes oder deutlichem Übergewicht.
Wie riskant genau eine COVID-19-Ansteckung bei bestehender Herz-Kreislauf-Erkrankung werden kann, ist allerdings von Fall zu Fall unterschiedlich.
Ganz generell betrachtet, stellen bakterielle oder virale Infektionen eine zusätzliche Belastung für das Herz-Kreislauf-System eines Menschen dar. Diese Zusatzarbeit kann ein durch Erkrankung geschwächtes Herz überfordern, um dieser enormen Belastung entgegenzuwirken, um es vereinfacht auszudrücken. Nachfolgend eine genauere Erklärung, weshalb Menschen mit einem geschwächten Herz bzw. einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zur Corona-Risikogruppe zählen.
Für die meisten Patienten beginnt die Krankheit COVID-19 in der Lunge, weil das Coronavirus eine Atemwegserkrankung auslöst. Oft geschieht dies in drei Phasen. Wichtig: Nicht alle Patienten durchleben alle drei Phasen.
Wenn in der Folge über die Lunge weniger Sauerstoff eindringen kann, dann hat der Patient eine geringere Konzentration von Sauerstoff im Blut (Sauerstoffsättigung). Nun müssen die Organe aber trotzdem noch genug Sauerstoff abbekommen, denn damit unsere Organe funktionsfähig bleiben, benötigen sie Sauerstoff. Dieser Sauerstoff gelangt über die Lungen in unsere Blutbahn oder genauer gesagt über die roten Blutkörperchen, die für den Sauerstofftransport verantwortlich sind. Das Molekül Hämoglobin bindet dabei den Sauerstoff und gibt ihn später wieder an die Organe ab.
Wenn aber die Sauerstoffkonzentration im Blut sinkt, kann das folgenreiche Auswirkungen mit sich bringen. Was das Herz dann nämlich machen muss, ist einfach extrem stark pumpen. Damit es quasi mehr Blutvolumen an den Organen vorbeitransportiert und immer noch genug Sauerstoff ankommt.
Das ist im Grunde genommen nichts anderes als das, was auch beim Sport passiert. Nur muss das Herz das jetzt nicht mal eben wie beim Joggen nur eine halbe Stunde lang machen, sondern unter Umständen über mehrere Tage hinweg.
Und das kann ein gesundes Herz durchaus abpuffern. Aber ein geschwächtes, krankes Herz, das nicht so fit ist, das wird da durchaus zu kämpfen haben. Deswegen sterben dann auch viele Leute mit Lungenproblemen eben am Herzversagen - wegen des Coronavirus. Ohne die Coronavirus-Infektion bzw. die Covid-19-Krankheit hätten sie trotz Herz-Kreislauf-Erkrankung weitergelebt.
Weiterführende Informationen:
• Herzstiftung.de
• Was geschieht im Körper?
(National Geographic)
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Autor: Schweiz - Redaktion