GLP will Rauchverbot für Autofahrer am Steuer einführen

Rauchverbot im Schweizer Strassenverkehr: Wer in der Schweiz am Steuer eines Autos sitzt, soll nicht mehr rauchen dürfen. Denn aus dem Fenster geworfene Zigarettenstummel seien gleich in mehrfacher Hinsicht gefährlich.

Es hat sich bald ausgequalmt am Steuer. Zumindest wenn es nach der Grünliberalen-Nationalrätin Isabelle Chevalley geht: «Rauchen oder fahren. Beides geht nicht!»

Der Bundesrat hat sich zwar kürzlich gegen ein explizites Rauchverbot für Autofahrer ausgesprochen. Die GLP-Nationalrätin will nun aber im Parlament einen zweiten Anlauf nehmen und einen entsprechenden Vorstoss auf Bundesebene lancieren, um für Autofahrer in der Schweiz ein ausdrückliches Rauchverbot einzuführen. Und erhält dabei auch Unterstützung aus den Reihen der CVP.

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Das Rauchverbot für Autofahrer:

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Die grünliberale Nationalrätin Chevalley will im Parlament einen Vorstoss zur Änderung der Verkehrsregel-Verordnung einreichen, sollte die Bundesverwaltung nicht von sich aus tätig werden.


Die GLP-Abgeordnete begründet die Forderung nach einem Rauchverbot unter anderem damit, dass Zigarettenstummel, die aus dem Fenster des Autos geworfen werden, eine Gefahr für die Verkehrssicherheit und für die Umwelt darstellen, z.Bsp. als Umweltverschmutzung: «Ein einziger Zigarettenstummel kann bis zu 500 Liter Wasser verschmutzen und die Trinkwasserqualität zerstören.» Oder weil Zigarettenstummel die Ursache für viele Waldbrände seien: «In den letzten 20 Jahren gab es in der Schweiz durchschnittlich 90 Brände pro Jahr, die rund 374 Hektaren Wald verwüstet haben. Mehr als die Hälfte dieser Brände (57 %) werden von Menschen verursacht, unter anderem durch nicht richtig ausgedrückte Zigarettenstummel, die aus Fahrzeugen geworfen werden.» Die Nationalrätin bezweifelt zudem, dass rauchende Autolenker «das Fahrzeug ständig so beherrschen, dass sie ihren Vorsichtspflichten nachkommen» können, wie es Artikel 31 des Strassenverkehrsgesetzes (SVG) verlangt.


Pendlerabzug in der Steuererklärung
neu nur noch für «saubere» Autos

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Zigarettenstummel sind gefährlich:

Isabelle Chevalley spricht dabei auch aus eigener, persönlicher Erfahrung. Die GLP-Parlamentarierin sah sich einmal gezwungen, einen Notfallstopp auf der Autobahn einzulegen, nachdem ein brennender Zigarettenstummel am Scheibenwischer ihres Autos hängenblieb. Sie musste die glühende Gefahr entfernen, «bevor er in den Motor gelangte», berichtet Chevalley über den Vorfall. Mit einem Rauchverbot für Autofahrer soll diese Gefahr gebannt werden.

Die Nationalrätin der Grünliberalen erinnert in ihrer Argumentation ausserdem an den Brand im Mont-Blanc-Tunnel vor rund zwanzig Jahren mit 39 Toten, der durch einen Zigarettenstummel ausgelöst wurde. Ein brennender Zigistummel hatte sich im Kühlergrill eines Lastwagens verfangen und so den Motor des Lkws in Brand gesetzt. Das tragische Unglück forderte 39 Menschenleben.


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«Rauchen oder fahren. Beides geht nicht!»

Der Bundesrat lehnt hingegen ein explizites Rauchverbot ab. Die Strassenverkehrsordnung verbiete bereits heute das Rauchen, sofern dies die Bedienung des Fahrzeuges erschwere. Aus diesem Grund sieht er davon ab, Nebentätigkeiten wie Essen, Trinken oder Rauchen separat zu verbieten. «Einzige Ausnahme bildet das Telefonieren ohne Freisprechanlage, welches ein besonders hohes Ablenkungs- und Gefährdungspotenzial hat und deshalb explizit geregelt ist», erklärt der Bundesrat in einer Stellungnahme auf Chevalleys ersten Interpellations-Vorstoss «Rauchen oder fahren. Beides geht nicht!».

Dem widerspricht die GLP-Nationalrätin. Sie fühlt sich von Reaktionen seitens der Bevölkerung bestärkt, einen neuen Vorstoss einzureichen. Zum Beispiel von den Motorradfahrern, diese «wären froh, wenn nicht mehr Zigarettenstummel an ihren Helmen abprallen würden», zitiert die «Luzerner Zeitung». Auch die CVP-Nationalrätin Ruth Humbel unterstützt das Verbot: «Das Rauchen sollte gleich behandelt werden wie das Telefonieren am Steuer. Man hat beim Rauchen auch nur eine Hand frei. Alles was ablenkt, sollte verboten werden», erklärt Humbel gegenüber «20 Minuten».

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(Last updated: 04.03.2019, 19:02)