STUDIE: Religion macht Kinder unsozial + intolerant

Religion macht unsozial - Forscher haben nachgewiesen, dass religiös erzogene Kinder unsozialer sind als atheistisch erzogene Kinder. Die Studie basiert auf der Untersuchung von über 1170 Kindern zwischen 5 und 12 Jahren aus sechs Ländern, verschiedenen Kulturkreisen und unterschiedlicher Religionszugehörigkeit.

Inhalt:

 


 

Das Resultat:


Kinder, die eine christliche oder eine muslimische Erziehung genossen haben, teilen nachweislich seltener mit ihren Altergenossen. Zudem fordern sie eine wesentlich härtere Bestrafung für unsoziales Verhalten. Je höher der Stellenwert der Religion innerhalb der Familie, desto ausgeprägter wurde dieses Verhalten beobachtet. Atheisten hingegen sind deutlich grosszügiger als gläubige Kinder.

 

(Doppel-)Moral der Religionen?


Diese Studienergebnisse erstaunen auf den ersten Blick. So gelten die Religionen doch allgemeinhin, zumindest in der Theorie, als feste Institutionen und heiliger Gral von Moral und sozialen Werten in dieser Welt. Dem Forscher Professor Jean Decety von der University of Chicago zufolge, ist diese Ansicht derart tief in der Gesellschaft verankert. Nicht-religiösen Menschen wird daher oftmals mit Argwohn und Ressentiments begegnet: "Diese Ansicht ist so tief verankert, dass Menschen, die nicht religiös sind, sogar in manchen Gesellschaften als moralisch suspekt gelten."

 

Ausgangsfrage der Studie


Die Forscher interessierten sich, ob eine religiöse Kinder-Erziehung tatsächlich zu einem sozialeren und grosszügigerem Verhalten führt, wie oftmals gebetsmühlenartig gepredigt wird. Diese Fragestellung untersuchten die Wissenschaftler anhand von Spielexperimenten an über 1170 Kindern im Alter zwischen 5 bis 12 Jahren aus den Ländern USA, Kanada, China, Türkei, Jordanien und Südafrika.

 

Religionszugehörigkeit der Kinder


Von den an der Studie teilnehmenden Kindern waren:

  • 40% Muslime
  • 25% Christen
  • 8% verteilten sich auf Juden, Buddhisten und Hindus.
  • Die restlichen 27% der Kinder waren Atheisten.

 

Die Studie und Auswertung


Im ersten altruistischen Spielexperiment mussten die Kinder selbständig entscheiden, wie viele Sticker von insgesamt je 10 sie zu teilen bereit waren - mit einem ihnen fremden Kind, aber mit demselben ethnisch-religiösen Hintergrund wie sie.

Im zweiten moralischen Spielexperiment schauten die Kinder einen kurzen Film, in dem ein Schauspieler einen anderen Schauspieler schubste. Nach dem Film mussten die Kinder diese Handlung moralisch werten - ob sie in Ordnung war oder nicht und wie die Handlung allenfalls bestraft werden sollte.

 

Grosszügigkeit bei religiöser Erziehung


Studie: Religion macht Kinder unsozial & intolerantALTRUISMUS: Die Auswertung der Resultate aus dem ersten Spielexperiment zeigte ein deutliches Bild: Die grosszügigsten Kinder entstammen nicht-religiösen Familien. Kinder aus atheistischen Familien zeigten sich mit ihren Altersgenossen besonders teilungsfreudig. Anders die Kinder mit christlicher und muslimischer Erziehung. Der Studie zufolge waren Kinder aus diesen beiden Weltreligionen die mit Abstand knausrigsten.

Da das Kind, mit dem man nach eigenem Gutdünken die Sticker teilen konnte, aus demselben ethnisch-religiösen Kulturkreis stammte, sprich derselben Bevölkerungsgruppe, ist dieses Verhalten auch nicht mit Vorurteilen gegenüber Andersgläubigen zu erklären.

FAZIT: Die Forscher kamen zum Schluss: Je religiöser und gläubiger die Erziehung eines Kindes, desto geiziger war sein Verhalten.

Bei den Christen und Muslimen war dieses Verhalten am ausgeprägtesten: „Die Kinder, deren Familien den beiden grossen Weltreligionen angehörten, waren eindeutig weniger altruistisch als Kinder aus nicht-religiösen Haushalten“, so die Kernaussage der Forscher in der renommierten Fachzeitschrift Current Biology.

 

Religiöse Kinder für härtere Bestrafung


MORAL: Beim zweiten Spielexperiment ging es um die Moral der Kinder, indem sie die Handlung des Schauspielers im Videofilm werteten. Auch hier förderte die Studie Interessantes zu Tage. Jene Kinder mit stark ausgeprägter religiöser Erziehung beurteilten den Aggressor im Film deutlich gemeiner und böser als die Kinder aus atheistischen Familien.

Auch forderten religiöse Kinder eine umso härtere Bestrafung des Täters (Schubser). Vor allem bei muslimisch erzogenen Kindern war dieses Verhalten sehr ausgeprägt. Sie befürworteten eine härtere Bestrafung des Täters als jene aus atheistischen, christlichen, jüdischen, buddhistischen oder hinduistischen Kreisen.

FAZIT: Der zweite Teil der Studie beweist den Forschern zufolge demnach, dass religiöse Menschen deutlich intoleranter sind gegenüber anderen Menschen.

Weiterführende Informationen:

- Die Studie wurde von der John Templeton Foundation mitfinanziert.

- Religious upbringing associated with less altruism, study finds (Artikel der UChicago News)

- The Negative Association between Religiousness and Children’s Altruism across the World (Fachzeitschrift Current Biology)

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Lokal. Regional. National. CH - www.ConvivaPlus.ch  Autor: Schweiz - Redaktion
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(Last updated: 04.01.2016, 20:23 Uhr)