Was ist der Nationalrat? - Parlament Schweiz (grosse Kammer)

Parlament Schweiz - Alles zum Nationalrat (grosse Kammer): Der Nationalrat der Schweiz, auch grosse Parlamentskammer genannt, ist der parlamentarische Sitz der Schweizerischen Eidgenossenschaft.

Die Grosse Kammer besteht aus 200 Mitgliedern. Siehe auch: Die mächtigste Lobby im Parlament.

Gemeinsam mit dem Ständerat (kleine Kammer), der als Vertretung der Kantone (Stände) dient, wird die Vereinigte Bundesversammlung gebildet. Diese hat ihren Sitz im Bundeshaus in Bern.

Inhalt:



Nationalrat in der Schweiz - Allgemeine Fakten


Nachdem die Schweiz seit dem Ende des 13. Jahrhunderts als lockerer Staatenbund organisiert war, wurde im Jahr 1848 durch die Annahme der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft die Grundlage für die Arbeit der Grossen Kammer gelegt.

Die Anzahl der Mitglieder der Nationalrats-Kammer ergibt sich aus der Anzahl der Einwohner der jeweiligen Kantone (siehe auch: Kantone in der Schweiz und Einwohnerzahl Schweiz).

Bei der Gründung des Nationalrats waren damals insgesamt 111 Mitglieder (Nationalräte) als Vertreter der Bevölkerung anwesend. Die aktuelle Anzahl der Mitglieder besteht aus 200 Nationalräte. Diese Zahl wurde im Jahr 1963 festgelegt, wobei die Verteilung auf die jeweiligen Kantone nach dem sogenannten Hare-Niemeyer-Verfahren erfolgt. Als Grundlage der Einwohnerzahl für die Verteilung der Sitze im Nationalrat dient die jeweils gültige Volkszählung, welche jeweils auch Ausländer ohne Stimmrecht erfasst.


Nationalratswahlen 2015 - Neuwahl des Parlamentes


Die Wahl der Nationalräte findet durch das Volk statt. Die Nationalratswahlen werden in der Schweiz alle vier Jahre abgehalten. Die nächsten Wahlen finden im Herbst 2015 statt.

Die Anzahl der Nationalräte pro Kanton ergibt sich aus der Einwohnerstärke - wobei mindestens ein Nationalrat pro Kanton entsandt wird.

 

Arbeit und Kompetenzen der Grossen Kammer


Die Arbeit des Nationalrats ist durch das Parlamentsgesetz gesetzlich geregelt. Gemeinsam mit dem Ständerat (kleine Kammer) wird im Nationalrat die oberste Gewalt in der Schweiz ausgeübt.

Anders als in Deutschland arbeitet der Nationalrat nicht ständig, sondern kommt zu regelmässigen Beratungen (sogenannte Sessionen) zusammen.


Nationalrat Sessionen - 12 Wochen im Jahr


Bei diesen Zusammenkünften wird über Gesetzesvorlagen debattiert. Sollten diese Sessionen nicht ausreichen, können auch Sondersessionen einberufen werden.

Diese Sessionen finden in der Regel vier Mal im Jahr statt und haben eine Dauer von jeweils drei Wochen.

Ein Beschluss der Nationalräte ist nur dann gültig, wenn beide Kammern, also Nationalrat und Ständerat, diesem in der gleichen Fassung zustimmen. Folglich sind beide Parlamentskammern der Schweiz einander völlig gleichberechtigt.


Nationalratspräsident - nicht der oberste Schweizer


Der Nationalratspräsident resp. der Präsident der grossen Kammer wird jeweils für ein Jahr gewählt. Er leitet die Versammlungen und Sessionen der Vereinigten Bundesversammlung - sowie des Nationalrates.

Anders als angenommen ist der Nationalratspräsident nicht der protokollarisch " höchste Schweizer " - diese Ehre gebührt vielmehr dem Bundespräsidenten der Schweiz.

 
 

Nationalrat Lohn - Soviel verdienen Nationalräte in der Schweiz


Das Parlamentsressourcengesetz, welches durch die Parlamentsressourcenverordnung ergänzt wird, regelt die Vergütung der Abgeordneten.

Basierend auf der Gesetzesänderung von 2012 erhält jedes Nationalratsmitglied ein Jahreseinkommen in der Höhe von 33'000 Franken Lohn.

Hinzu kommen Taggelder von jeweils 440 Franken, Entschädigungen für Mahlzeiten (115 Fr. pro Tag), sowie für Übernachtungen (180 Fr. pro Tag).

Weitere Annehmlichkeiten sind ein Generalabonnement für Fahrten in der 1. Klasse der SBB (Schweizerischen Bundesbahnen) oder, wahlweise, den Gegenwert für Fahrten mit dem eigenen Fahrzeug.

Siehe auch: Bundesrat Lohn.

 
 

Sitzungen, Sitzungsprotokolle und Arbeitssprachen


Seit dem Jahr 1995 werden die Sitzungsprotokolle des Nationalrats online im Internet publiziert. Wenig später im 1997 erfolgte ausserdem die Veröffentlichung der Sitzungen auf CD-Rom.

Die Sitzungen der grossen Kammer werden allerdings auch weiterhin schriftlich protokolliert und können für 95 Franken jährlich käuflich erworben werden.

Die Sitzungen im Nationalrat werden durch den Sprachdienst der Parlamentsdienste der Bundesversammlung in deutsch, italienisch und französisch simultanübersetzt. Im Gegensatz zum Nationalrat wird beim Ständerat keine Übersetzung angeboten.

Ähnliche Themen: