Der Greifensee im Zürcher Oberland.
Etwa 10 Kilometer östlich der Stadt Zürich, mitten in einem Naturschutzgebiet, liegt der idyllische Greifensee mit den Zuflüssen Aa und Aabach. Unmittelbar am See befindet sich die gleichnamige Gemeinde Greifensee, von der sowohl das Zürcher Oberland wie auch Zürich mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht zu erreichen sind.
Den See kann man ihn in etwa vier Stunden umwandern. Parallel zum Wanderweg verläuft ein eigens angelegter Radweg, sodass sich Spaziergänger und Radler nicht in die Quere kommen.
Inhalt:
Der Greifensee bettet sich in eine Mulde innerhalb einer von Gletschern geformten Hügellandschaft ein.
Der zweitgrösste See im Kanton Zürich (ZH) ist gut sechseinhalb Kilometer lang und 1,6 Kilometer breit. Seine durchschnittliche Tiefe beträgt 17 Meter, doch seine tiefsten Stellen messen über 30 Meter. Mehr zum Thema: Übersicht der Seen in Zürich.
Das gesamte Seeufer steht unter Naturschutz und da es nicht bebaut wurde, ist es auch nur an wenigen Stellen zugänglich. Hier findet man noch Moore, breite Schilfgürtel und Rietwiesen mit über 400 Pflanzenarten. Ganze 120 Zugvogelarten leben hier und der See ist Heimat für 19 Fischarten.
Aufgrund seiner schönen Lage wird der See samt Umland als Naherholungsgebiet genutzt. Auf dem Wasser sind private Motorboote nicht gestattet, man kann jedoch Rundfahrten machen und die regelmässig verkehrende Schiffslinie zwischen Maur und Niederuster nutzen. Eine Uferstadt ist Uster, die grössere Greifensee. Am Südende geniesst man die herrliche Aussicht auf das Zürcher Oberland.
Badende haben an mehreren Stellen Zugang zum Wasser und am Westufer befinden sich einige schöne Campingplätze.
In Fällanden bietet eine Jugendherberge in Seenähe Gästen Platz und mehrere Badeanstalten am Seeufer erfreuen sich grosser Beliebtheit:
Das grösste Strandbad, ausgestattet mit einem 50-Meter-Becken, ist das von Niederuster. Man erreicht es mit den S-Bahnen 5,9, 14 und 15 bis Uster, dann nimmt man den Bus Richtung „See“. Mit der Fähre gelangt man von Maur aus zum Strandbad.
Badegäste, die nicht in öffentlichen Badeanstalten Zugang zum See suchen, sollten darauf achten, dass der Greifensee sehr schnell an Tiefe gewinnt. Nichtschwimmer sollten diese Stellen meiden.
Die historische Gemeinde Greifensee begeistert durch ihr mittelalterliches Schloss, das auch über Zürich hinaus bekannt ist.
Im frühen Mittelalter liess der Graf von Rapperswil eine Burg errichten und auf den Stadtmauerresten dieser Zeit steht die heutige Kirche der Gemeinde.
Auf der Rückseite des jetzigen Schlosses erkennt man noch Überreste eines früheren Wehrturms aus dem 13. Jahrhundert. Heute finden im Schloss Tagungen und nach Buchung Familienfeiern statt.
Der See hat sich auch durch historisch bedeutsame Funde einen Namen gemacht, denn an zehn Stellen wurden Reste von Pfahlbauten-Siedlungen aus der Bronzezeit gefunden.
Die erste Ufersiedlung stammt aus der Zeit von 8000 v. Chr. und ist einer der ältesten archäologischen Fundorte des Kantons Zürich. Er ist heute UNESCO-Weltkulturerbe für prähistorische Pfahlbauten in den Alpen - in Greifensee-Storen-Wildsberg.
Eine jüngere Dorfanlage von 1046 v. Chr. konnte genau rekonstruiert werden. Man baute die Pfahlbauten in Blockbautechnik und sicherte sie gegen das Absinken auf dem weichen Untergrund. Wichtige uhrgeschichtliche Fundstücke sind im Gemeindehaus Greifensee ausgestellt.