Lohnschere Schweiz - Die Lohnungleichheit im Alltag

Die Lohnschere in der Schweiz geht immer weiter auf. Dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) zufolge steigt die Lohnungleichheit in der Schweiz und in den Kantonen stetig an.

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Bundesverfassung sieht Steuern nach wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit vor - statt Reiche zu begünstigen


Lohnschere LohnungleichheitLohnerhöhungen fielen laut SGB bei hohen Löhnen und üppigerem Einkommen wesentlich höher aus als bei den mittleren und tiefen Gehältern der Schweizer Arbeitnehmer.

Die Einkommensschere und Vermögensungleichheit hat in der Schweiz SGB-Präsident und SP-Ständerat Paul Rechtsteiner zufolge «dramatische» Züge angenommen. Als Grund für die steigende Lohnschere nennt Rechtsteiner unter anderem die Steuerpolitik und Abgabepolitik. Zum Beispiel entlaste die Unternehmenssteuerreform II jene Aktionäre, die auf keine Entlastungen angewiesen sind. 

Dies ist einer der Gründe weshalb in der Schweiz die Steuern nach wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit berechnet werden sollen. So stehe es nach den Worten des Präsidenten des Schweizerischen Gewerkschaftsbund, Paul Rechtsteiner, schliesslich auch in der Bundesverfassung.


Die Lohnungleichheit am Beispiel einer vierköpfigen Familie


Lohnungleichheit SchweizDaniel Lampart, Ökonom beim Schweizerischen Gewerkschaftsbund SGB nimmt als Beispiel eine Familie mit 2 Kindern.

Eine Schweizer Familie mit 2 Kindern und hohem Einkommen hatte im Jahr 2010 ein deutlich höheres zusätzliches frei verfügbares Einkommen als eine Familie mit ebenso vielen Personen im Haushalt und tiefem Einkommen.

Real hatte die vierköpfige Familie mit 2 Kindern insgesamt 15'000 Schweizer Franken mehr an frei verfügbaren Einkommen im Vergleich zum Jahr 2000.

Anders sieht es bei der Familie mit 2 Kindern und tiefem Lohn aus. Im Vergleich zum Jahr 2000 verfügte sie im Jahr 2010 über nur 1500 Schweizer Franken mehr an frei verfügbaren Einkommen.

Also eine zusätzliche steigende Lohnungleichheit von im Schnitt 13'500 Schweizer Franken zusätzlich zur bestehenden Lohnschere - pro Jahr.

Die Lohnschere und damit die Arbeitnehmer Lohnungleichheit geht hierzulande immer weiter auf - und nimmt von Jahr zu Jahr dramatischere Ausmasse an.

Damit die Lohnentwicklung in der Schweiz in Zukunft gerechter verläuft und mehr in Richtung Lohngleichheit tendiert als in der Lohnungleichheit mündet sei zum Beispiel die Mindestlohn Initiative ein probates Mittel gegen die ausufernde Lohnungleichheit zwischen den Schweizer Verdienenden. Auch die Volksinitiative einer nationalen Erbschaftssteuer in der Schweiz oder die "1:12" Lohn-Initiative unterstützen eine fairere und gerechtere Lohnentwicklung und Lohngleichheit.

Auf lange Sicht sei auch eine Prämien Politik der Krankenkassen nach Einkommen ein notwendiges Mittel, um die ungerechte Lohnungleichheit in der Schweiz zu bekämpfen.