«Flüchtlinge hängen an Bahnhöfen rum und haben immer die neusten Handys!» (Leserkommentar auf Facebook)
«In den sogenannten "asylkritischen", sprich fremdenfeindlichen Kreisen ist das Handy zum Beweis für Reichtum und "Sozialschmarotzertum" geworden. Der Asylwerber schlechthin lasse sich Kost und Logis vom Steuerzahler bezahlen, habe selbst aber genug Geld für neueste Elektrogeräte, so die Botschaft», analysiert der «Standard» die Stimmung in den sozialen Medien treffend. Manche gehen sogar so weit, Smartphones als ein Indiz dafür zu nehmen, ob Menschen verfolgt werden und daher Anspruch auf Asyl haben. Höchste Zeit für ein paar harte Fakten.
Inhalte:
An den Schweizer Bahnhöfen gibt es gratis WLAN (Internet-Zugang).
Frei zugänglich für alle.
Flüchtlinge sparen Geld, indem sie dank Bahnhof-Wifi kostenlos (z.B. per Whatsapp, Messenger etc.) mit ihren Familienmitgliedern in Kontakt bleiben. Ein teures Handy-Abo fällt schon mal weg, Prepaid reicht völlig.
Hat echt jemand das Gefühl, dass nur Menschen hier in Europa Handys haben?
Was sollen die anderen?
Trommeln?
«Smartphones sind mittlerweile ein fester Bestandteil unseres täglichen Lebens. Wurden im Jahr 2010 weltweit noch rund 300 Millionen Smartphones ausgeliefert, waren es im Jahr 2013 bereits mehr als eine Milliarde. Im Jahr 2017 belief sich der Smartphone-Absatz auf mehr als 1,4 Milliarden Geräte» pro Jahr, rechnet «Statista» vor. Die Zahl der weltweit sich in Gebrauch befindenden Android-Smartphones beläuft sich heute auf 2,7 Milliarden Geräte. Andere Handys und Gerätearten noch nicht mitgezählt.
«Das Smartphone ist die einfachste Tür zum Internet und eröffnet vielen einen Zugang zu Information und Bildung», wie das Informationszentrum Mobilfunk feststellt. Auch die Stadt München berichtet aus Erfahrung: «Die Kommunikation erfolgt zwischenzeitlich auf der ganzen Welt vor allem über Mobiltelefone. Flüchtlinge brauchen Handys, um mit ihren Angehörigen und Familien in der Heimat Kontakt aufzunehmen. Außerdem ist es ohne Handy kaum möglich, die lange und oftmals gefährliche Flucht aus den Krisengebieten nach Europa zu schaffen. Häufig sind es ältere oder funktionsreduzierte Geräte, welche die Elektronikkonzerne insbesondere im nahen und fernen Osten verkaufen», hält die offizielle Webseite der Stadt München fest.
Apple bietet seinen Kundinnen und Kunden Geld zurück oder einen Preisabschlag auf ein neues Gerät, wenn sie beim Kauf eines neuen iPhones das alte Smartphone eintauschen (Apple GiveBack). Die alten iPhone-Geräte werden von Apple repariert, darauf befindliche Daten gelöscht und danach in den Nahen Osten gebracht, so der «Standard».
«Das Resultat: Schon 2009 gibt es in Syrien 11,7 Millionen Handys bei damals rund 20 Millionen Einwohnern (mittlerweile ist mehr als die Hälfte der syrischen Bevölkerung auf der Flucht).»
Handy-Markt boomt in Afrika: Deshalb besitzt fast jeder Flüchtling ein eigenes Smartphone
Von aussen betrachtet sehen neue und alte Geräteversionen heute zum Verwechseln ähnlich aus. Es gibt kaum mehr auffallende visuelle Neuerungen. Die exakte Geräteversion stellt folglich nur fest, wer das Handy selber in der Hand hält. Alle anderen Ferndiagnosen sind Hokuspokus (im Sinne von "Gaukelei, [fauler] Zauber") und als unseriös einzustufen.
Handys gibt es übrigens ab 1 Fr. als Auktion auf Ricardo zu kaufen. Wer geschickt bietet, bekommt heute sogar hierzulande ein ehemals teures iPhone als günstiges Schnäppchen.
Screenshot: ricardo.ch
Ein Handy ist längst kein Luxusprodukt mehr, sondern ein Wegwerfartikel. Die bemühte Empörung ist und bleibt daher heisse Luft.
«Übrigens haben die Flüchtenden natürlich ihre Smartphones dabei.
„Die“ haben vorher nicht in der Steinzeit gelebt und sind aus irgendwelchen Buschhütten und Höhlen gekrochen.
Und vielen ist es zunächst wichtiger ihre Handys aufzuladen, als etwas zu Essen zu bekommen.
Und dreimal dürft ihr raten warum?
Was habe ich als erstes gemacht, als ich, bequem mit meinem Auto, trotz Glatteis, sicher im 500 km von zu Hause entfernten Camp angekommen bin?
Dass sie ein Lebenszeichen an die Lieben schicken wollen, wird diesen Menschen allerdings regelmässig zum Vorwurf gemacht und als Beleg für die fehlende Hilfsbedürftigkeit gesehen.
Mit Verlaub - das ist weltfremd und obendrein arschig!»
«Als würde es eine Pflicht geben, sich vor einer Flucht in Lumpen zu hüllen und bloß alle Wertgegenstände zurück zu lassen - inklusive der einzigen Möglichkeit zur Kontaktaufnahme zu den Angehörigen in Form eines Telefons.»
• Bericht aus erster Hand:
LESETIPP: → Hier geht's zum Bericht
«Wenn es allen Flüchtlingen so gut geht, wie behauptet, warum kommen sie dann hierher? Wenn sie die neusten Handys haben (die nicht mal wir uns leisten), dann wären sie ja verrückt hierher zu kommen. Ergo müssten diese angeblich steinreichen, mit Wohlstand gesegneten Menschen keinen Grund haben, ihr Paradies für die "verarmte" Schweiz verlassen.»
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Autor: Schweiz - Redaktion