Unbekannte sägen Gipfelkreuz ab

Unbekannte Täter haben ein Gipfelkreuz in Zermatt VS mit einer Trennscheibe abgesägt und mutwillig zu Boden geworfen.

Das Kreuz aus Metall - ein Symbol des christlichen Glaubens - thronte vier Jahre lang auf dem Gipfel Dent d'Hérens (4171 m ü. M.). Dann wurde es Opfer von Vandalen. Zwei Bergsteiger bemerkten Ende Juli 2017 das Fehlen des Gipfelkreuzes. Gefunden wurde es Anfang August am Fusse der Nordwand. Laut «Swissinfo» zeigen sich die lokalen Behörden über die «gewaltsame Entfernung des Gipfelkreuzes» und die «Kreuzschändung» (O-Ton «Walliser Bote») besorgt.

Gipfelkreuz: Ein Symbol des Christentum

 


Empörung über die Täterschaft:

«Es ist eine Tradition, dass auf allen Berggipfeln ein Kreuz steht», erklärte die Gemeindepräsidentin von Zermatt, Romy Biner-Hauser, gegenüber der sda. Der Vorfall brüskiere die ganze Zermatter Gemeinde. Für solcherlei Vandalismus gäbe es kein Verständnis.

Die Täterschaft habe den Spuren zufolge das Kreuz mithilfe einer Trennscheibe vom Sockel geholt.

Das Metallkreuz wurde von Privaten finanziert und anlässlich des 150-Jahre-Jubiläums zur Erstbesteigung des Nachbargipfels des Matterhorns von Bergführern auf besagtem Berggipfel errichtet. Einer dieser Bergführer, Harry Lauber, zeigte sich gegenüber dem «Walliser Boten» empört: «Eine verdammte Frechheit ist das! Jede Walliser Gemeinde hat das Recht, auf ihrem öffentlichen Raum Kreuze aufzustellen.» Wem das Gipfelkreuz nicht passe, der könne in der Öffentlichkeit darüber diskutieren.

Eine eigenmächtige Guerilla-Aktion wie diese sei aber nicht akzeptierbar und so, als «trampele man auf den Gräbern hinter der Kirche herum».

 

Symbol des Christentums «geschändet»?

Vandalismus ist ein Strafbestand. Doch stellt sich nicht generell die Frage nach der Sinnhaftigkeit solcher religiöser Symbole? Zumal die Schweiz trotz mehrerer unterschiedlicher Konfessionen im Alltag der Bürgerinnen und Bürger beileibe kein religiöses Land darstellt. Dies bestätigt auch die Tendenz hin zur zunehmenden Religionsmüdigkeit und dem spürbaren Anstieg bei den Konfessionslosen. Ist das christliche Symbol auf den Berggipfeln des Landes also eine längst verstaubte Tradition?

Nein, «die Kirche hat doch damit nichts zu tun», erklärt Lauber dem «Walliser Boten». «Die Kreuze sind heutzutage vor allem an individuelle Erlebnisse und Eindrücke, an persönlichen Glauben gebunden. Sie dienen zum Beispiel als Erinnerung an tödliche Stürze oder als Symbol für Frieden. So bleibt auch die spirituelle Dimension, die Ehrfurcht in den Bergen erhalten, die im neuen Alpinismus eher zu Klettergerüsten für Rekorde werden.»

Das solle nicht bedeuten, das man nun alle Schweizer Berge mit Gipfelkreuzen zukleistert. Ein bestimmtes Mass an Respekt gegenüber den bestehenden Gipfelkreuzen sei aber mehr als wünschenswert.


Das schreiben andere:
- Kreuzschändung an der Dent d’Hérens (Walliser Bote)
- Walliser Gipfelkreuz wurde Opfer von Vandalenakt (kath.ch)
- Unbekannte sägen Gipfelkreuz im Wallis ab (Swissinfo)

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(Last updated: 07.08.2017, 17:45)