Christoph Blocher möchte den «Blick» und weitere Titel übernehmen und sich damit ein Stück Deutungshoheit in der Schweiz erkaufen.
Die Zielgruppe wäre perfekt. Die Blocher-Übernahme der «Neuen Zürcher Zeitung» scheiterte jüngst nur knapp. Nun soll es die gesamte «Blick»-Gruppe werden. Das Druckmittel: Viel Geld und die Androhung einer eigenen gratis Sonntagszeitung (als Konkurrenz zum «Sonntags-Blick»). Doch der Reihe nach.
Die Leserzahlen sprechen für sich.
Print-Ausgabe:
Blick: 526'00 Leser
Sonntags-Blick: 586'000 Leser
Blick am Abend: 623'000 Leser
Blick Online:
714'000 Leser (täglich)
Quelle: Leserzahlen der Presse.
Blochers Sandkastenfreund, der ehemalige SVP-Nationalrat Walter Frey, hat dem Ringier-Verlag ein Angebot für die gesamte «Blick»-Gruppe unterbreitet. Der Medienkonzern Ringier vermutet jedoch Blocher hinter der Kaufofferte. Gegenüber der «NZZ am Sonntag» bestätigen zwei Ringier-Kaderleute, der Basler Wirtschaftsanwalt Martin Wagner habe der Ringierspitze eine entsprechende Offerte unterbreitet. Die Kaufsumme soll rund 230 Millionen Franken betragen und die Zeitungen «Blick», «Sonntags-Blick» und «Blick am Abend» beinhalten. Das Angebot gilt für die Printversionen wie auch für die entsprechenden Online-Plattformen.
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Das Leben von Christoph Blocher
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und wieder zurück
Hauptinvestor soll also Walter Frey sein. Neben Frey soll es aber weitere Investoren geben, die bis dato unbekannt bleiben. Frey ist beileibe kein Unbekannter und im Besitz mehrerer Lokalzeitungen in der Region Zürich. Doch die Anzeichen, dass in Tat und Wahrheit Alt-Bundesrat Blocher dahintersteckt, verdichten sich. Blochers BaZ-Anwalt Martin Wagner habe laut «NZZ am Sonntag» gegenüber Ringier angedroht, im Falle dass es zu keiner Einigung komme, dass das Projekt eine Gratis-Sonntagszeitung weiter vorangetrieben werde. Diese würde in unmittelbarer Konkurrenz zum «Sonntags-Blick» stehen - und ihr entsprechend finanziellen Schaden zufügen. Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Blochers sehnlichster Wunsch ein nationales Presseorgan mit schweizweiter resp. deutschschweizer Reichweite ist.
Wie stehen Blochers Chancen? Marc Walder, seines Zeichens CEO der Ringier AG, hat unterdessen via Twitter den Verkauf von «Blick» abgelehnt.
Die @Blickch Gruppe von @ringier_ag steht nicht zum Verkauf. Egal, zu welchem Preis. Egal, wer der Käufer wäre. https://t.co/PDEDsxYmJ5
— Marc Walder (@marcwalder) 5. März 2017
Weiterführende Informationen:
- Die SVP greift nach dem «Blick»
(Neue Zürcher Zeitung)
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Autor: Schweiz - Redaktion
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(Last updated: 06.03.2017, 00:01 Uhr)