Die neue Blocher-Gratis-Sonntagszeitung für die Schweiz


Christoph Blocher, der Sonntags-Prediger. Blocher plant, in der Schweiz eine neue Gratis-Sonntagszeitung zu lancieren, mit einer Auflage von 500'000 Exemplaren.

Und auch die Tamedia AG («Tages-Anzeiger», «20 Minuten», «BZ» etc.) mischt dabei mit (siehe unten).

CODENAME «007»: Es war und ist Blochers grosser Traum, über eine Zeitung mit schweizweiter resp. deutschschweizer Reichweite zu verfügen. Ein nationales Presseorgan und Sprachrohr. Dieses soll nun endlich Realität werden. Unter dem Codenamen «007» haben er und Blochers Mitarbeiter bei verschiedenen Druckereien in der Schweiz Offerten eingeholt. So wurden die Pläne zur neuen Sonntagszeitung bekannt.

 



Inhalte:

Christoph Blocher lanciert neue Schweizer Gratis-Sonntagszeitung

 

Die neue Blocher-Zeitung


Mit aller Macht versucht Alt-Bundesrat und SVP-Mäzen Blocher ein deutschschweizer Medium für seine Zwecke zu gewinnen. Sein Plan: Eine nationale Zeitung.

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Die Übernahme der «Neuen Zürcher Zeitung» (NZZ) war jüngst nur knapp am Widerstand der Aktionäre gescheitert. Die übernommene «Basler Zeitung» (BaZ) verliert stetig weiter an Lesern und zahlungskräftigen Abonnenten. Sein hauseigener TV-Sender «Tele Blocher» hat derweil eine zu geringe Ausstrahlung und richtet sich nur an ein ganz bestimmtes Klientel. Nun soll es also eine sonntägliche Gratiszeitung richten - mit einer stattlichen Auflage.

Eine clevere Strategie. Die Leute zahlen heutzutage, da alles frei verfügbar im Internet zu finden ist, ungern für eine Zeitung, wie der Trend zeigt - vor allem nicht für eine neu lancierte Zeitung. Dazu hätte er gegenüber den etablierten Sonntagszeitungen ein nicht zu unterschätzendes Alleinstellungsmerkmal: Gratis.

Die Pläne aufgedeckt hat das Fachmagazin «Schweizer Journalist».

 

Der Umfang

Der geplante Umfang der neuen gratis Blocher-Zeitung würde so manche (zahlbare) Sonntagszeitung in den Schatten stellen. Vorgesehen für die 500'000-fache Ausgabe im Zeitungsformat sind jeweils rund 64 Seiten. Digital auf einem Tablet gelesen, ergäbe dies einen Umfang von rund 120 Seiten pro Ausgabe.

Damit läge sie auf Augenhöhe mit den bekannten Schweizer Sonntagszeitungen wie «Sonntagszeitung», «NZZ am Sonntag» und «Sonntagsblick», für die der Leser allerdings bezahlen muss.

 

Die Druckstandorte

Die Druckstandorte der neuen Zeitung sollen offenbar bereits gefunden sein. Demzufolge würde die blochersche Sonntagszeitung bei der Druckerei der «Berner Zeitung» im Tamedia-Druckzentrum Bern (Zentweg), bei der NZZ-Tochter Zollikofer in St. Gallen und bei der Somedia-Druckerei in Haag gedruckt werden. Zusätzlich dazu soll eine vierte Druckerei folgen, um die hohe Auflage mit 500'000 Exemplaren drucken zu können.

 

Die Struktur

Blochers Projektleiter soll BaZ-Präsident & Vorsitzender Rolf Bollmann werden: «Ich kann nur bestätigen, dass wir eine neuartige Idee für den Sonntagsmarkt in der Schublade haben.» Für den Posten des Chefredaktors ist, wenig überraschend, Markus Somm vorgesehen, seines Zeichens Verleger und Chefredaktor bei der «Basler Zeitung» und treu ergebener Anhänger Blochers.

Den Schweizer Medien zufolge soll Blocher sein engeres Umfeld bereits eingeweiht haben mit den Worten:

«Ich würde es gerne noch erleben, eine Pressestimme in der ganzen Deutschschweiz zu haben.»

 

Das Tauschgeschäft mit Tamedia


Doch was passiert mit der «Basler Zeitung» (BaZ)? Laut «Schweizer Journalisten» arbeitet Christoph Blocher intensiv an einem Medientausch mit der «Tamedia AG».

Die «Basler Zeitung» würde er der Tamedia AG überlassen und im Gegenzug deren Zürcher Landzeitungen wie die «Zürichsee-Zeitung», den «Zürcher Unterländer», die Beteiligung am «Zürcher Oberländer» sowie möglicherweise «Der Landbote» erhalten.

Dies allerdings mit eine zusätzlichen Zahlung als Ausgleich, da besagte Zeitungen mehr einbringen als die BaZ mit ihren knapp 6 Millionen Franken.

Christoph Zimmer, Mediensprecher der Tamedia-Gruppe («Tages-Anzeiger», «Der Bund», «20 Minuten»,«Berner Zeitung» etc.) bestätigt denn auch im Tagi-Artikel: «Wir sind immer offen für Gespräche und kooperieren seit den 1980er-Jahren in verschiedenen Gebieten mit der ‹Basler Zeitung›. Ein Verkauf oder Abtausch der «Berner Zeitung» oder der Zürcher Regionalzeitungen ist aber allen anderslautenden Gerüchten zum Trotz kein Thema. «Berner Zeitung», «Landbote», «Zürcher Unterländer» und «Zürichsee-Zeitung» sind wichtige Partner in unserem Zeitungsnetzwerk.»

Die Bereitschaft ist also offensichtlich da. Der Rest ist durchschaubare Verhandlungstaktik, um den Preis nach oben zu treiben. Mal schauen, wie konsequent die Tamedia tatsächlich bleibt, wenn Milliardär Blocher in seine gut gefüllte Schatulle greift. Bisherige Erfahrungen zeigen vor allem Eines: Die Tamedia ist ein rein renditeorientiertes Unternehmen, mit gewinnorientierten Teilhabern.

Und dem schnöden Mammon nie abgeneigt.

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(Last updated: 03.08.2016, 17:10 Uhr)