Grossmünster-Kirche & Türme - Wissenswertes Zürich

Das eigentliche Wahrzeichen der Stadt Zürich! Die Grossmünster-Kirche ist nicht nur sehenswert, sondern auch eine sprudelnde Quelle von Veränderungen, welche die Geschichte dieser Stadt wesentlich mitgeprägt hat. Ausserdem ist sie mit ihren zwei hohen Türmen eine der begehrtesten Aussichtsplattformen Zürichs.

Stadtbild: Zusammen mit der St. Peter Kirche und dem Fraumünster ist dieses Gotteshaus mit den gut sichtbaren, charakteristischen Doppeltürmen die wohl bekannteste Kirche der Stadt.

Inhalte:

 

Grossmünster - Historische Entstehungsgeschichte

 

Limmatquai in Zürich mit Grossmünster

 Foto: Limmatquai mit Grossmünster - 1955.

Quelle: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Photographisches Institut der ETH Zürich.

Grossmünster - Zürich [VIDEO]:

 

Die Legende

Stadtheilige: Der Legende nach wurden durch Karl der Grosse die Gräber der verehrten Stadtheiligen Regula und Felix entdeckt. Diese Heiligen hatten im 3. Jahrhundert nach Chr. wegen des Übertritts zum christlichen Glauben kollektiv den Märtyrertod erlitten. In der Folge - so die Legende - liess der Monarch am Fundort eine Kirche errichten.

 

Kirchenbau

Historisches: Archäologische Funde deuten auf ein Memorialgebäude hin. Der heutige Bau wurde in wesentlichen Teilen im Jahr 1100 und dann, im Jahr 1250 fertiggestellt. Wobei der Bau in sechs Etappen stattfand. Das Grossmünster wurde mehreren notwendigen Renovierungsarbeiten unterzogen, wobei die Arbeiten in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts interessante historische Funde zu Tage förderten.

 

Die Bedeutung des Grossmünsters für die Reformation und die Stadt Zürich

Mit dem im Jahr 1519 berufenen Prediger Huldrich Zwingli begann die Reformation in der Schweiz, die deutliche Auswirkungen bis in den süddeutschen Raum, Ungarn und den Niederlanden hatte.

Das Zwingli-Prinzip: Nach seinem Amtsantritt liess Zwingli alles, was den einstigen prachtvollen Glanz dieser Kirche ausmachte, entfernen. Nichts, also auch keine Bilder, Skulpturen, Altäre und selbst die Orgel, sollten die Gläubigen ablenken.

 

Einfluss auf Zürich

Die Predigten des Reformators entfalteten eine grosse, weit über die Stadt Zürich hinausgehende Wirkung. Doch nicht nur die Kirche war von seinen Ideen betroffen, sondern zunehmend auch der Zürcher Staat wurde zur Zielscheibe seiner Lehren. Die zeitweise überstürzten aber stets unorthodoxen Reformen brachten ihm nicht nur Freunde ein.

Nach dem Tod des Reformators kam diese Situation zum Erliegen, was bei einigen die Hoffnung spiressen liess, dass die alte Ordnung wieder installiert werden würde. Doch mit der Berufung von Heinrich Bullinger als Pfarrer des Grossmünsters wurden die Vorstellungen von Zwingli in geordnete Bahnen weitergeführt.

Die Hochburg der Reformation: Das Grossmünster, von dem die Schweizer Reformation ausgegangen war, wurde zur Bastion der reformierten Kirche. Bullinger verfasste das "Zweite Helvetische Bekenntnis" (Confessio Helvetica posterior), welches heute noch als Grundlage der reformierten Lehre verstanden wird.

Doch auch im staatlichen Bereich hat die Zürcher Reformation Spuren hinterlassen, die bis in die heute Zeit nachwirken. Sowohl der Weg in die Demokratie wie auch in den Sozialstaat wären ohne diese Bewegung undenkbar gewesen.

 

Die Grossmünster-Sehenswürdigkeiten


Wer heute das Grossmünster besucht, wird zunächst durch die Schlichtheit der Inneneinrichtung beeindruckt sein. Dies ist das Ergebnis der recht radikalen Reformation unter Zwingli.

Sehenswürdigkeiten: Prägend im Innenraum des Gotteshauses sind die Kanzel von 1853 und der Taufstein, entstanden im Jahr 1598, der ebenfalls seinen Dienst als Abendmahltisch versieht.

Ausflugtipp: Ein Besuch des bedeutenden Sakralbaus sollte möglichst die Krypta mit einschliessen, den ältesten Teil der Kirche. Hier sind leider schon verblasste Wandmalereien aus dem 14. bzw. 15. Jahrhundert zu bewundern. Im Südturm kann eine bedeutende Statue von Karl dem Grossen bewundert werden, von der das Original in der Krypta ist.

Turm: Eine Treppenaufstieg, der sich bezahlt macht. Oben auf dem 62 Meter hohen Grossmünsterturm angekommen, empfängt einen eines der herrlichsten Stadtpanoramen mit weitschweifendem Blick über die Stadt Zürich. Siehe: Karlsturm: Der Grossmünster Turm mit Aussichtsplattform.

Orgel: Die Orgel, welche auf der Westempore der Kirche steht, stammt aus dem Jahr 1960 und ersetzte das in die Jahre gekommene und 1876 installierte Instrument.

 

Besichtigung der Kirche

Öffnungszeiten: Das Gotteshaus ist zur Besichtigung regelmässig geöffnet, wobei auch öffentliche Führungen angeboten werden. Der Besuch des Grossmünsters ist während eines Aufenthalts in der Stadt Zürich unbedingt zu empfehlen. Die jeweils aktuellen Öffnungszeiten entnehmen Sie bitte der offiziellen Seite.

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(Last updated: 06.05.2016, 19:21 Uhr)