Drohnen der Schweizer Armee aus Israel

Die Schweizer Armee kauft neue Drohnen aus Israel - zur Überwachung per Aufklärungsdrohnen.

Armeedrohnen-Einkauf: Nach dem NEIN zum Gripen Kauf stehen Drohnen-Einkäufe auf dem Rüstungsprogramm 2015 der Schweiz. Siehe auch: Höheres Armeebudget der Schweiz.

Pikant an diesem Rüstungsdeal: Die Überwachungsdrohnen stammen aus dem konfliktreichen Israel.

Weltweit führend: Bereits warnen mehrere Militär-Experten vor einem neuen Überwachungsstaat Schweiz. Diese Armeedrohnen glänzen nämlich dank hochsensibler Kamera-Technik, mit der die israelischen Drohnen ausgerüstet sind, mit noch genauerer und umfassenderer Überwachung. Die Kameras der Drohnen erkennen Gesichter und können Personen aus der Luft identifizieren. Israel gilt weltweit als führende Nation bei der Entwicklung und Herstellung von Überwachungsdrohnen für Militäreinsätze.

Siehe auch:
Petition gegen Drohnen-Kauf

Inhalt:



Hightech-Drohnen aus Israel fliegen über der Schweiz


Zwei verschiedene Drohnen-Modelle stehen beim Rüstungskauf der Schweizer Armee zur Diskussion:

Hermes 900 - mit einer Flügelspannweite von 15 Meter, einer Länge von 8,3 Meter und einer Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h. Flughöhe: 9,1 Kilometer. Die Hermes 900 kann über 36 Stunden ohne Unterbruch in der Luft bleiben.

Heron 1 - mit einer Flügelspannweite von 16,6 Meter, einer Länge von 8,5 Meter und einer Höchstgeschwindigkeit von 213 km/h. Maximale Flughöhe: 9,15 Kilometer. Eine Heron 1 Drohne kann über 30 Stunden in der Luft bleiben, ohne Unterbruch.

Beide Drohnen-Flugobjekte stammen aus Israel und sollen die bisherigen Ranger-Drohnen der Schweizer Luftwaffe ersetzen. Die Ranger-Drohnen stammen ebenfalls aus Israel.

Für die Entscheidung zur Anschaffung einer neuen Drohnenflotte wird der Bundesrat sich für eines der Drohnen-Modelle entscheiden müssen. Sobald diese Entscheidung feststeht, werde die Drohnenbeschaffung noch Teil des Rüstungsprogramms 2015.

Anders als bei der Gripen-Beschaffung hat hier nicht das Schweizer Stimmvolk das letzte Wort. Denn eine Eidgenössische Volksabstimmung ist für diesen Drohnenkauf nicht vorgesehen.

Die ersten unbemannten Fluggeräte sollen im Jahr 2018 in den Dienst gehen respektive in die Luft steigen und den Schweizer Luftraum überwachen.


Drohnen-Kamera erkennt Gesichter


Die staatliche Firma Israel Aerospace Industries (IAI) preist vor allem die Drohnenkamera an, welche teurer sei, als das unbemannte Flugobjekt selber.

Hightech-Kamera: Die Kamera erlaube es, hochauflösende Bilder aus der Luft zu schiessen. Hier können über die Drohne sogar Gesichter erkannt und Personen identifiziert werden.

 

Kosten der Rüstungsbeschaffung von Drohnen


Kostenpunkt: Insgesamt möchte die Schweiz sechs Stück dieser hochtechnisierten Drohnen aus Israel kaufen. Ursprünglich ging man von einem Kaufpreis von 400 Millionen Franken aus. Unterdessen geht der Bund von rund 250 Millionen Franken aus - für die sechs Drohnen inklusive Boden-System.


Israelische Drohnen "mit Blut befleckt"?


Das Herkunftsland der Drohnen sorgt allgemein für heftige Kritik. Für den Präsidenten der Aussenpolitischen Kommission (APK), Nationalrat Carlo Sommaruga (SP), ist eine Drohnen-Rüstungsbeschaffung aus Israel nicht haltbar und spricht deutliche Worte.

Kritik: Die Schweiz solle keine Drohnen kaufen, die "mit Blut befleckt" seien, so Sommaruga.

Israel verstosse gegen die Genfer Konventionen. Als Depositarstaat dürfe die Schweiz daher keine Rüstungsgüter aus Israel importieren.

Auch warnt Carlo Sommaruga vor einem Überwachungsstaat in der Schweiz. Der Staat erhalte mit den hochsensiblen Drohnen neue Werkzeuge, deren Einsätze nur schwer zu kontrollieren seien.

(Last updated: 08.05.2015, 12:55 Uhr)