Die Evangelische Volkspartei Schweiz (EVP)

Die Evangelische Volkspartei (EVP) ist eine Partei in der Schweiz mit einem evangelisch-christlichen Hintergrund. Ihre Anhänger gelten als überzeugte Christen, so dass über die Hälfte der Mitglieder Teil der reformierten Landeskirche sind, etwa 10 Prozent aus der evangelisch-methodistischen Kirche und der Rest aus weiteren Freikirchen. Die Katholiken sind, wenn auch nur in kleiner Anzahl, ebenfalls vertreten.

Die EVP zählt in der Schweizer Parteienlandschaft zur politischen Mitte (Parteien-Übersicht in der Schweiz).

Bei bestimmten Themen, wie Umwelt, Ausländer- und Asylpolitik nimmt die EVP eher eine linksgerichtete Position ein, während sie bei Themen wie Abtreibung, Sterbehilfe oder alles was Partnerschafts- und Ehegesetze betrifft eine äusserst konservative Sicht vertritt. Was wirtschafts- und finanzpolitischen Fragen betrifft, vertritt die Partei die politische Mitte.

Besonders stark vertreten ist die Partei im Kanton Zürich, wo 1989 noch mehr als 40 Prozent aller Mitglieder der EVP Schweiz wohnten, gefolgt von Bern, wo mehr als 20 Prozent der Mitglieder leben.


Inhalt:



Die Geschichte der EVP Schweiz


Die EVP ging aus der Protestantisch-Christliche Partei Uster und der Politischen Vereinigung christlicher Bürger in Bern hervor, die jeweils 1917 und 1918 gegründet wurden. Aufgrund der Nationalratswahlen 1919 entstand die Evangelische Volkspartei der Schweiz in Brugg. Bereits bei diesen Wahlen konnte die EVP einen Sitz im Nationalrat im Kanton Zürich erreichen und blieb dort bis 1939 vertreten.

Nach dem Krieg konnte sie sich bis 1963 sogar drei Sitze erarbeiten und bis 1995 alle davon behalten. In der Nachkriegszeit bildete die Partei immer wieder Fraktionen mit anderen Parteien, wie zum Beispiel den Demokraten, den Liberalen, dem Landesring der Unabhängigen (LdU) und der Eidgenössischen Demokratischen Union (EDU).


Das politische Terrain der EVP


Insgesamt hat die EVP 16 Kantonalparteien und ist derzeit in 11 Kantonsparlamenten der Schweiz vertreten.

Erst im Mai 2004 wurde die erste Kantonalpartei der EVP in der französischsprachigen Schweiz gegründet.

Bei den Parlamentswahlen der Schweiz im Jahr 2007, konnte die Partei mit 2,4 Prozent der Stimmen mit zwei Sitzen in den Nationalrat einziehen. Zur Zeit der Wahlen versuchte die EVP gemeinsam mit der Grünliberalen Partei (GLP) und der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP), eine Fraktion zu bilden, mit dem Ziel die politische Mitte zu stärken. Doch seit 2011 haben die Grünliberalen diese gemeinsame Fraktion wieder verlassen und eine eigene gegründet.


Der Mitgliederbestand der Evangelischen Volkspartei


Den Vorsitz der Partei bildet seit 2008 der Parteipräsident Heiner Studer, gemeinsam mit dem Generalsekretär Joel Blunier, der bereits seit 2002 im Amt ist.

Wie in politischen Parteien oftmals üblich, bemüht sich auch die Evangelische Volkspartei EVP um ihren Nachwuchs. So gründete sie 2004 die Junge EVP namens jevp.

Die EVP ist ausserdem Mitglied und Teil der politischen Bewegung bzw. Parteien-Vereinigung Europäische Christliche Politische Bewegung.

Wojtek Bernet   Autor: Wojtek Bernet auf ConvivaPlus.ch
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