Industrie Schweiz - Industrienation Statistik

Auf den ersten Blick erscheint die Schweiz als Industrienation, nach dem geografischen Erscheinungsbild, keine herausragende Bedeutung zu haben. Jedoch Rang 19 in der Weltwirtschaft kann nicht allein nur durch Dienstleistungen erreicht worden sein, siehe dazu auch Wirtschaftsleistung Schweiz (Quelle: Studie des Internationalen Währungsfonds - IWF).

Der erste Blick hat den Betrachter also getäuscht. Die Industrie der Schweiz darf nicht unterschätzt werden.

Obwohl der Bereich Dienstleistungen permanent an Bedeutung gewinnt, weil industrielle Arbeitsplätze aus Kostengründen ins Ausland verlegt werden und dadurch mittlerweile rund 70 % aller Beschäftigten Dienstleistungen erbringen, behalten klassische Industriezweige ihr gesamtwirtschaftlich gesehen bedeutendes Gewicht.

Inhalt:



Pharma Industrie Schweiz


Bei der Schweizer Industrie sind zuerst die Pharma-Industrie und die Uhrenindustrie zu nennen.

Die beiden führenden Pharmabetriebe Novartis und Roche haben ihre Zentralen in Basel, sind dabei aber multinational tätig und rekrutieren ihr Personal oft ausserhalb der Schweiz.

Die Grösse des eigenen Landes bringt es mit sich, dass nur 2 % des Umsatzes im Inland und 75 % ausserhalb von Europa erzielt werden.


Uhren Industrie Schweiz


Schweizer Uhren entstehen traditionell in kleineren Fertigungsstätten im Gebiet von Schaffhausen, Neuenburg, Biel und Genf (siehe Liste aller Schweizer Uhrenmarken 1735-2013).

Industrie SchweizLange Zeit wurde jede zweite Uhr im Land der Eidgenossen produziert bis auch dieser Wirtschaftszweig durch Importe aus Billigproduktionsländern die heimische Uhrenindustrie an den Rand drängte.

Neben den allgemein üblichen internen Sofortmassnahmen gegen die asiatischen Wettbewerber kam der Wirtschaft die Erfindung der Swatch und die Rückkehr der begüterten Kundschaft zu mechanischen Uhren zu Hilfe.

Die Uhrenindustrie schreibt - besonders beeinflusst durch die Swatch Gruppe - wieder schwarze Zahlen.


Konzerne und KMU Schweiz


Neben den bereits genannten Pharmakonzernen gibt es in der Schweiz weitere Grossunternehmen wie Nestlé und ABB. Daneben existiert eine grosse Anzahl von kleinen und mittelgrossen Unternehmen (KMU).

Deutlich über 99 % der Betriebe zählen zu den KMU. Präzisionswerkzeuge und elektronische Instrumente werden von dort weltweit exportiert.

Energie Industrie Schweiz


Schliesslich ist der Energiebereich zu nennen.

Hier kann die Schweiz aus dem Vollen schöpfen: Topografische Lage und sehr grosse Niederschlagsmengen ergeben den Rohstoff Wasser, der zur Energieerzeugung genutzt wird.

Bis zum Bau der Atomkraftwerke in den 1970er Jahren wurden noch 90 % der schweizerischen Stromerzeugung durch diesen natürlichen Rohstoff gedeckt. Der Anteil beträgt aktuell immer noch 57 %.

Im Sommer exportiert die Schweiz Elektrizität, im Winter muss sie wegen des geringeren Wasservorkommens Energie importieren.

Mehr zum Thema: