Wasserprivatisierung weltweit - das Geschäft mit dem Wasser

Nur wenige Menschen denken über die Wasserversorgung in der Schweiz, in der Bundesrepublik Deutschland oder in anderen Ländern nach. Gerade in den genannten Länder ist das Wasser scheinbar im Überfluss vorhanden. Die Schweiz gilt zudem als das Wasserschloss von Europa.

Dieses freie Gut ist hierzulande für jeden Bürger genug vorhanden und praktisch zu jeder Zeit verfügbar. Die Wasserversorgung sowie die Abwasserversorgung liegen in der Schweiz und in Deutschland noch in öffentlicher Hand. Doch die EU plant auch hier eine weltweite Wasserprivatisierung auf dem lukrativen Wassermarkt.

Auch in der Schweiz sind derartige Bestrebungen zur Wasserprivatisierung zu registrieren. CocaCola hat sich bereits mehrere Wasserquellen einverleibt wie zum Beispiel die schweizweit bekannte Wasserquelle Vals (Quelle des Valser Mineralwasser). Zwei weitere Produktionsstätten liegen in Dietlikon und in Bolligen.

 ALS DER REGEN PRIVATISIERT WURDE (10min Film Doku)

Inhalt:


Der freie Wassermarkt und seine Folgen


Das ist für viele Städte und Gemeinden in Deutschland ein Grund zum jubeln, denn das Geld ist knapp und sie versinken in Schulden und da bedeutet die Privatisierung von Wasser eine gute Finanzspritze, um der Krise entgegen zu wirken. So erhoffen sich viele Städte und Gemeinden eine Verbesserung der Haushaltskasse und denken neben dem monetären Effekt auch an eine enorme Steigerung der Wasserqualität. Die Begründung lautet, dass Privatanbieter besser und effizienter aufgestellt sein können, als Unternehmen in staatlicher Hand. Wenn es in Zukunft mehrere private Anbieter gibt, dann hat der Kunde theoretisch die freie Auswahl, bei welchem Unternehmen er sein Wasser kaufen kann, so zumindest die Befürworter der Wasserprivatisierung.

Die Realität sieht nachweislich anders aus. Überall dort, wo private Wasseranbieter die Wasserversorgung übernommen haben, sinkt die Wasserqualität drastisch, dafür steigen die Wasserpreise um 30 bis 300 % an.

Die Wasserprivatisierung ist in unserer Bevölkerung stark umstritten

Die Vorgehensweise der Wasserprivatisierung hat mit Sicherheit einige Vorteile, dennoch ist sie sehr stark umstritten. Viele Gegner befürchten durch die Wasserprivatisierung zu Recht einen Preisanstieg für das Wasser durch die privaten Wettbewerber. Wenn die Wasserpreise aufgrund von Privatisierung steigen, dann wären gerade ärmere Menschen im grossen Nachteil, da für sie die Kosten für das tägliche Trinkwasser viel zu hoch ausfallen.

Das Wasser sollte für jeden bezahlbar bleiben, denn Wasser ist und bleibt ein Menschenrecht. Weiterhin sollte man auch bedenken, dass Wasser nicht nur ein täglicher Bestandteil unseres Lebens ist, sondern in vielen Unternehmen auch zur Produktion verwendet wird. Sollte also der Wasserpreis steigen, dann hat dies den Nebeneffekt, dass auch weitere Produkte teurer werden können.


Der weltweite Milliarden Wasserdiebstahl


Die Wasservorkommen erhalten die Konzerne nicht nur durch Grundwasservorkommen, sondern z. B. auch durch die Ausschöpfung von Flüssen und Strömen auf öffentlichem Grund dieser Welt.

Bei der Wasserprivatisierung eignen sich die Unternehmen sozusagen das Wasser als Allgemeingut der Erde an und erzielen dadurch Milliarden Gewinne. Dies kann gerade in ärmeren Ländern, wo das Wasser knapp ist, zu Wasser-Kriegen führen. Denn Wasser ist weitaus wertvoller als Öl, da Wasser lebensnotwendig ist.

Gerade beim Öl kann man beobachten, dass es deswegen viele Kriege um die Ressourcen-Zugänge auf der Welt gibt. Eine globalisierte Wasserprivatisierung ist in diesem Fall daher nicht so einfach und sollte gut durchdacht sein. Die privatisierte Wasserversorgung nutzt im Endeffekt nur den Milliardenschweren Konzernen, dem einfachen Bürger kommt sie nicht zu Gute. Vielmehr muss der Steuerzahler noch draufzahlen, weil die Wasserpreise steigen und erst noch eine schlechtere Wasserqualität in Kauf nehmen.

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