Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB

Die Schweizer sind treue Bahnfahrer. In keinem anderen Land wird pro Kopf und Jahr so viel mit der Bahn gereist wie in der Schweiz. „Der Kluge reist mit dem Zuge“, so das Motto der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), das sich die Einwohner der Eidgenossenschaft offensichtlich durchaus zu Herzen nehmen.


SBB das größte Transportunternehmen der Schweiz


SBB Schweizerische BundesbahnenDie SBB ist das größte Transportunternehmen der Schweiz und befindet sich in staatlichem Besitz mit Hauptsitz in Bern. Das Streckennetz der Schweizerischen Bundesbahnen beläuft sich auf knapp über 3.000 Kilometer in Normalspur. Dazu kommen ca. 100 Kilometer in Meterspur. Über 750 Personenverkehrsbahnhöfe und fast 250 Güterverkehrsbahnhöfe sind in Betrieb. Täglich fahren bis zu 9.000 Züge auf dem gesamten Streckennetz der Schweizerischen Bundesbahnen und befördern pro Tag über 950.000 Passagiere und 200.000 Tonnen Güter. Mit ca. 350.000 Reisenden am Tag hat der Zürcher Hauptbahnhof HB das größte Personenaufkommen. Über 28.000 Mitarbeiter sind bei der SBB beschäftigt, der Jahresumsatz der Schweizerischen Bundesbahnen lag im Jahr 2010 bei acht Milliarden Schweizer Franken.


Einmalige SBB Zugfahrten als Erlebnis


Die Beliebtheit des Bahnfahrens in der Schweiz mag nicht zuletzt auch mit der schon fast sprichwörtlichen Pünktlichkeit der schweizerischen Züge zusammenhängen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Bahnstrecken, die sich ihres spektakulären Verlaufs und Ausblicks lohnen und jährlich eine Vielzahl von Touristen und Besuchern anziehen.

Glacier ExpressZu diesen einmaligen Zugfahrten zählen beispielsweise der Glacier Express, der in acht Stunden von St. Moritz nach Zermatt fährt. Auf dieser Strecke werden 291 Brücken passiert, teilweise mit einem atemberaubenden Ausblick auf tosende Bergbäche. Auf seinem Weg von Chur in Graubünden nach Tirano im Kanton Veltlin klettert der Bernina Express auf eine Höhe von 2.253 Meter und überquert dort den Berninapass. Spektakulär ist die Fahrt mit der Gelmerbahn. Die steilste Standseilbahn Europas wird ebenfalls von der SBB betrieben. Mit einer Steigung von 106 Prozent führt die Fahrt in offenen Waggons hinauf auf fast 2.000 Meter Höhe bis zum Gelmersee. Gebaut wurde sie in den 1920er Jahren und diente als Werkbahn für die Errichtung der Stauseemauer des Gelmersees. 2001 wurde die Standseilbahn für den Personenverkehr umgebaut und freigegeben.


110 Jahre Jubiläum der Schweizerischen Bundesbahnen


Im Jahr 2002 feierte die SBB ihr 100 jähriges Jubiläum. Die erste Bahnstrecke wurde zwar schon 1844 eingeweiht und führte von Straßburg nach Basel. 1847 folgte dann die erste Strecke, die sich ausschließlich auf schweizerischem Boden befand und von Zürich nach Baden führte. Bis 1902 wurden die Bahnen jedoch teilweise von den einzelnen Kantonen betrieben, bis im Jahr 1901 die Entscheidung getroffen wurde, die Eisenbahngesellschaften zu verstaatlichen, um eine einheitliche Infrastruktur für die Eidgenossenschaft zu gewährleisten.

Die bewegte und aufregende Geschichte der schweizerischen Eisenbahn ist mit vielen Superlativen verbunden. Für den Ausbau des SBB Streckennetzes mussten über 50 Tunnel in das Alpenland gebaut werden, darunter der Simplontunnel, der bis Anfang der 1980er Jahre mit einer Länge von 19,8 Kilometern der längste Gebirgstunnel der Welt war.


Der längste Gebirgstunnel der Welt


Diese Favoritenstellung wird derzeit mit dem Bau des Gotthard-Basistunnels erneut verfolgt. Nach seiner geplanten Fertigstellung Ende des Jahres 2016 wird er mit einer Länge von 57 Kilometern der weltweit längste Eisenbahntunnel sein. Das gesamte Tunnelsystem wird sich über 153 Kilometer weit verzweigen und 228 Kilometer Schienen werden darin verlegt sein. Die Gesamtinvestitionen für dieses Großprojekt betragen knapp 19 Milliarden Schweizer Franken. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB.

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