SVP will Nationalhymne verbieten

 


Wutbürger Nationalhymne Schweiz


Es kommt immer dicker.

Die SVP plant die Einführung eines schweizweit öffentlichen Betverbots.

Dafür nimmt sie offenbar gar ein allfälliges Verbot der Schweizer Nationalhymne in Kauf.

"Keine Gebete mehr im öffentlichen Raum!“ - Es gelte "als souveräner Staat frühzeitig einen Riegel zu schieben" - „Wehret den Anfängen!“ So klingt es bei den beiden SVP-Nationalräten Glarner und Wobmann. Sie sehen sich zum Schutze unserer Schweizer Kultur dazu veranlasst, ein generelles öffentliches Betverbot einzuführen.

Weshalb beide eine radikale Betverbot-Volksinitiative planen.

Dumm nur, ...

... dass dann das Singen der Schweizer Nationalhymne im öffentlichen Raum ebenfalls verboten werden müsste.

Der Schweizerpsalm ist nämlich ein einziges religiöses Loblied.

Auf den christlichen Allmächtigen.

Ein Gebet.


Erste Strophe
Trittst im Morgenrot daher,
Seh’ ich dich im Strahlenmeer,
Dich, du Hocherhabener, Herrlicher!
Wenn der Alpenfirn sich rötet,
Betet, freie Schweizer, betet!
Eure fromme Seele ahnt
Eure fromme Seele ahnt
Gott im hehren Vaterland,
Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.

Zweite Strophe
Kommst im Abendglühn daher,
Find’ ich dich im Sternenheer,
Dich, du Menschenfreundlicher, Liebender!
In des Himmels lichten Räumen
Kann ich froh und selig träumen!
Denn die fromme Seele ahnt,
Denn die fromme Seele ahnt
Gott im hehren Vaterland,
Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.

Dritte Strophe
Ziehst im Nebelflor daher,
Such’ ich dich im Wolkenmeer,
Dich, du Unergründlicher, Ewiger!
Aus dem grauen Luftgebilde
Tritt die Sonne klar und milde,
Und die fromme Seele ahnt
Und die fromme Seele ahnt
Gott im hehren Vaterland,
Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.

Vierte Strophe
Fährst im wilden Sturm daher,
Bist du selbst uns Hort und Wehr,
Du, allmächtig Waltender, Rettender!
In Gewitternacht und Grauen
Lasst uns kindlich ihm vertrauen!
Ja, die fromme Seele ahnt,
Ja, die fromme Seele ahnt
Gott im hehren Vaterland,
Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.“



Will die SVP also tatsächlich mit einem Betverbot die Nationalhymne mitabschaffen?

Oder hat die SVP die Konsequenzen ihrer Forderung nach einem nationalen Betverbot einfach nicht zu Ende gedacht?

Es gibt aber durchaus kreative Lösungsansätze.

Ein Ansatz wäre zum Beispiel - ganz im Rahmen des neuen Betverbots - sämtliche betroffenen religiösen Passagen gesetzeskonform und einzeln aus der Hymne heraus zu streichen.

Das haben wir vorsorglich getan.

Nur so. Für den (Not-)Fall.

Nicht, dass wir Schweizer Patrioten urplötzlich ohne Hymne dastehen.

So sähe die Schweizer Nationalhymne mit ihren vier Strophen aus, wenn wegen des SVP-Betverbots die Gebetspassagen verboten wären:


„ ... ... ...

... ... ...

... ... ...

... ... ...“



Zumindest könnte man diesem Betverbot eine positive Sache abgewinnen. Immerhin.

Keiner würde sich in Zukunft mehr aufregen, wenn die Secondos in unserer Schweizer Fussball-Nati den Text nicht mitsingen.

Und sie haben ja Recht.

Alle, die sich aufregen.

Ist ja wirklich ein Unding.

Diese undankbaren Eingebürgerten!

Da sollen die gefälligst mitbeten!

Lauthals.

Voller Inbrunst religiöse Zeilen singen.

Öffentlich.

Vor aller Welt.

Auf den christlichen Allmächtigen!

Nur nicht im Stillen für sich.

Also draussen.

Ohne TV-Kamera.

Da wollen wir das gefälligst verboten wissen.


ps: Die, die sich über nichtbetende nichtsingende Natispieler im öffentlichen Raum aufregen, und die, die sich über Betende im öffentlichen Raum aufregen, das sind doch dieselben?
 


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(Last updated: 14.02.2019, 18:08)