Jetzt kommt die 13. AHV-Rente:
Das musst Du wissen

 

Rentner Hand Altersvorsorge AHV

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Die Hälfte aller Personen, die 2018 in der Schweiz in Rente ging, muss mit weniger als 1‘772 Franken AHV-Rente pro Monat auskommen.

Die AHV-Rente wird zwar häufig durch die Renten aus der Pensionskasse ergänzt. Die Renten der zweiten Säule befinden sich jedoch im freien Fall.

Im Jahr 2018 betrug die mittlere Rente der 2. Säule noch 1‘767 Franken pro Monat.

Ein Drittel der Frauen erhält sogar gar keine Rente aus der 2. Säule.

Fast jede 10. Person der Schweizer Bevölkerung benötigt direkt nach der Pensionierung Ergänzungsleistungen (EL), weil die Rente nicht zum Leben reicht.

Zieht man die Kosten fürs Wohnen und die Krankenkassenprämien ab, wird rasch klar, dass da nicht viel zum Leben übrigbleibt.

Obwohl die Schweizer Verfassung seit fast 50 Jahren eigentlich vorschreibt, dass die Renten existenzsichernd sein müssen (Bundesverfassung Art. 112, Absatz 2b).

Die Realität: Seit 15 Jahren sind die PK-Renten real durchschnittlich um 8 Prozent gesunken, obwohl die Berufstätigen immer höhere Beiträge einzahlen.

Und der Sinkflug wird immer schneller.

Laut einer Studie der Credit Suisse aus dem Jahr 2019 wird jemand, der im Jahr 2025 in den Ruhestand geht, eine um 20 Prozent niedrigere Rente erhalten als jemand, der sie seit 2010 mit demselben Kapital bezieht.

Die Initiative «Für ein besseres Leben im Alter» (AHV x13) will dem bürgerlichen Sozialabbau mit +8.33% mehr Monatsrente für alle AHV- und EL-Bezüger in der Schweiz entgegensteuern. Denn sinkende Renten treiben Rentner in die Ergänzungsleistungen (EL). Und Altersarmut trifft vor allem Frauen. Die Mutter. Die Schwester. Die eigene Tochter.

Inhalte:

 

 


Das Wichtigste
 über 13 x AHV-Rente

 


Wer ein Leben lang gearbeitet hat, der/die verdient eine gute Rente.

Das sieht auch die Linke so und fordert: neu 13 statt 12 AHV-Renten wie bisher.

Die Volksinitiative «Für ein besseres Leben im Alter» (AHV x13) will alle AHV-Renten in der Schweiz um 8,33% erhöhen.

So wie viele Beschäftigte einen 13. Monatslohn haben, sollen Rentner/innen neu auch eine 13. AHV-Rente erhalten.

Umgerechnet auf den Monat heisst das: Die AHV-Minimalrente würde von 1185 Franken neu auf 1284 Franken steigen (+99 Fr.), die AHV-Maximalrente von 2370 Franken neu auf 2567 Franken (+197 Fr.).

«Für eine Familie, sagen wir einen Tramführer und eine Teilzeit arbeitende Coop-Verkäuferin mit einem Kind, würde die Initiative rund 300 Fr. mehr Rente pro Monat bedeuten.» [siehe auch: Wer profitiert wie viel?]

Die Finanzierung: Gemessen an den letzten verfügbaren Zahlen kostet die Einführung einer 13. AHV-Rente rund 2.7 Mrd. Franken (nach Bundesanteil).

Die 13. AHV-Rente liesse sich mit den Gewinnen der Nationalbank oder mit einem zusätzlichen Arbeitnehmerbeitrag von 0,35% ohne Probleme finanzieren.

Zur Einordnung: Die Reserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) betragen über 1000 Milliarden Franken.

Die 13. AHV-Rente stärkt die Kaufkraft der Schweizer Bevölkerung und die wirtschaftliche Entwicklung.

Denn fast jeder AHV-Franken, den die Rentner erhalten, wird auch wieder ausgegeben.

Profitieren sollen von dieser Rentenerhöhung (13. Monatsrente) alle RentnerInnen und auch die EL-Bezügerinnen der Schweiz.

Für EL-Bezüger ist eine Besitzstandgarantie vorgesehen. Auf diese Weise wird verhindert, dass Rentner, welche Ergänzungsleistungen beziehen und eine Rentenerhöhung am dringendsten brauchen, schlechtergestellt sind.

 

 


Der Initiativtext
von «AHV x 13»

 


Dies ist der genaue Wortlaut der Initiative:


Die Bundesverfassung wird wie folgt geändert:

Art. 197 Ziff. 12

Übergangsbestimmung zu Art. 112 (Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung)

1 Bezügerinnen und Bezüger einer Altersrente haben Anspruch auf einen jährlichen Zuschlag in der Höhe eines Zwölftels ihrer jährlichen Rente.

2 Der Anspruch auf den jährlichen Zuschlag entsteht spätestens mit Beginn des zweiten Kalenderjahres, das der Annahme dieser Bestimmung durch Volk und Stände folgt.

3 Das Gesetz stellt sicher, dass der jährliche Zuschlag weder zu einer Reduktion der Ergänzungsleistungen noch zum Verlust des Anspruchs auf diese Leistungen führt.

 

 


Wer profitiert
wie viel von der 13. AHV-Rente?
 

 

  Lohn/Monat AHV-Rente /Monat 13. AHV-Rente /Monat
CH-Medianlohn 2016 6'502 Fr. 2'256 Fr. +188 Fr.
Bauarbeiter und Floristin (60%), Kinder 4'800 Fr.
2'400 Fr.
3'484 Fr. +290 Fr.
Tramführer und Coop-Verkäuferin (50%), 1 Kind 5'600 Fr.
2'300 Fr.
3'555 Fr. +296 Fr.
Landwirt und Landwirtin, 3 Kinder 3'000 Fr.
3'000 Fr.
3'294 Fr. +274 Fr.
Gartenbauer und Service-Angestellte (40%), 2 Kinder 4'000 Fr.
1'600 Fr.
3'135 Fr. +261 Fr.
Chemikant, ledig, kinderlos 7'000 Fr. 2'351 Fr. +196 Fr.
Professorin, ledig, kinderlos 15'000 Fr. 2'370 Fr. +197 Fr.
Buchhändlerin, 2 Kinder, geschieden 4'300 Fr. 1'915 Fr. +160 Fr.
Pflegefachfrau (80%), 1 Kind, geschieden 5'000 Fr. 2'026 Fr. +169 Fr.


Quelle: AHVx13.ch

 

 


Kosten & Finanzierung
der 13. AHV-Rente

 


Geld Münzen Gold

«Das Geld ist da», erklären die Initianten unverblümt.

Aus wirtschaftlicher Sicht sei die Situation paradox: «Während die Bevölkerung ärmer wird, werden die Institutionen der Eidgenossenschaft reicher

Beispiel gefällig? Der Rechnungsüberschuss der Schweizerischen Eidgenossenschaft betrug im Jahr 2019 rund +3,1 Milliarden Franken. Im gleichen Jahr erzielte die Nationalbank einen Gewinn von 49 Milliarden.


Die kolossalen Reserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) belaufen 2021 sich auf insgesamt über 1000 Milliarden Franken.


«Auch die Privatwirtschaft läuft mit einer Dividendenausschüttung von 41 Milliarden an die Aktionäre von Schweizer SMI-Unternehmen sehr gut.»


Zum Vergleich: Die 13. AHV-Rente würde rund 3,5 Milliarden im Jahr kosten.


«Dieses Geld ist also vorhanden. Es ist eine Frage der Solidarität: Wer sein ganzes Leben lang gearbeitet hat, verdient eine Rente, die ihm ein würdiges Leben im Ruhestand ermöglicht.»


FINANZIERUNG gemäss Initianten:

«Weil die Babyboomer-Generation in den nächsten Jahren in Pension geht, braucht die AHV vorübergehend etwas mehr Geld. Doch ein grosser Teil der Politik und der Medien dämonisiert diese demografische Alterung zu Unrecht als unbezahlbar. Gemäss Schätzungen des SGB wäre die AHV 2030 mit rund 4.7 statt wie heute 4.35 Lohnprozenten (Anteil der Arbeitnehmenden) weiterhin bestens finanziert. Gleichzeitig hängen die Finanzen der AHV auch stark von der Lohn- und Beschäftigungsentwicklung ab. Wenn die Löhne der Berufstätigen steigen und die Beschäftigung zunimmt, geht es auch der AHV besser.

Gemessen an den letzten verfügbaren Zahlen kostet eine 13. AHV-Rente rund 2.7 Mrd. Franken (nach Bundesanteil). Um dies zu finanzieren, müssten die Lohnbeiträge der Arbeitnehmenden um rund 0.35 Prozentpunkte erhöht werden oder es bräuchte eine Beteiligung der Nationalbank mit einem Teil ihrer Gewinne. Die Stärkung der AHV ist finanziell dennoch die beste Antwort, weil nur hier die grosse Mehrheit der Bevölkerung mehr Rente fürs Geld erhält. Je nach beruflicher und familiärer Situation ist die 13. AHV-Rente rund fünf bis zehn Mal günstiger als eine entsprechende Rente in der 3. Säule. Eine Stärkung der AHV nützt deshalb nicht nur den Rentnerinnen und Rentnern, sondern vor allem auch den Berufstätigen. Weil sie weniger fürs Alter sparen müssen, haben sie mehr Geld zum Leben. Das ist angesichts der hohen Mieten und Krankenkassenprämien heute umso wichtiger.

Neben einer Finanzierung über Lohnprozente setzt sich der SGB dafür ein, dass die Nationalbank mit einem Teil ihrer Gewinne zur Finanzierung der AHV beiträgt. Denn die Gewinne der SNB sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Während gleichzeitig sowohl der Bund als auch die Kantone auf ausreichend Reserven sitzen und jährlich Überschüsse verkünden.»

Quelle: AHVx13.ch

 

 

 


Sinkende Renten treiben Rentner in die Ergänzungsleistungen
 

 

  • Obwohl Berufstätige immer höhere Pensionskassen-Beiträge einzahlen, sinken die PK-Renten seit Jahren.

  • Die Altersarmut trifft vor allem Frauen schwer: Sofern sie überhaupt eine PK-Rente erhalten, ist diese durchschnittlich nur halb so hoch wie jene der Männer.

  • Die harte Realität: Die Hälfte aller Menschen, die 2018 in Rente gingen, müssen mit weniger als 1'772 Fr. AHV-Rente pro Monat auskommen. Für alle, die kaum Leistungen aus der zweiten Säule erhalten, führt dies direkt in die Altersarmut.

  • Die Renten sind rekordtief: Die Hälfte aller Personen, die 2018 in Rente gingen, müssen mit weniger als 3539 Fr. pro Monat über die Runden kommen (AHV+PK-Rente zusammen).

  • Während die Mieten und Krankenkassenprämien immer stärker steigen, bleibt den Rentnerinnen und Rentnern im Land immer weniger zum Leben.

Angesichts sinkender Pensionskassenrenten bei steigenden Lebenshaltungskosten entfernt sich die Schweiz dank asozialer Rechtspolitik von SVP, FDP, CVP immer mehr vom Verfassungsziel, ...

... wonach Pensionskassen und AHV zusammen „die Fortsetzung der gewohnten Lebenshaltung in angemessener Weise“ ermöglichen sollen.
(Auszug aus der Bundesverfassung)

 

«Die Altersvorsorge hat ein Problem: Die Pensionskassenrenten sinken, während die Beiträge steigen. Wer heute und morgen pensioniert wird, erhält weniger von seiner Pensionskasse als die Jahrgänge davor», erklärt der SGB in einer Medienmitteilung.

«Für das gleiche Kapital bekommen die Neurentner nun 25 Prozent weniger Rente als diejenigen, die vor 10 Jahren in Rente gegangen sind», so Gewerkschaftsbund-Präsident Pierre-Yves Maillard.

Immer mehr AHV-Rentner in der Schweiz sind auf Ergänzungsleistungen (EL) angewiesen, weil die Krankenkassenprämien einen immer grösseren Teil der Rente auffrisst. Besonders die Frauen sind bei der Rente schlechter gestellt.

Wohingegen der Rentenanspruch in der zweiten Säule jedes Jahr aufs Neue sinkt, «obwohl die Schweiz immer reicher wird und obwohl die Berufstätigen immer höhere Beiträge in ihre Pensionskasse einzahlen.

Grund sind die tiefen Zinsen und die Profite der Banken und Versicherungen aus der zweiten Säule.» In der BVG ist der Mindestzinssatz seit 2002 von 4% auf 1% um -75% gesunken.


Vorsorge Geld AHV Münzen

4000 Fr. statt nur 1175 Fr.
AHV-MINDESTRENTE
- 2. Säule abschaffen -


Die AHV-Volkspension-Revolution
- Lösung gegen Altersmut -


Die AHV-Mindestrente soll von 1175 Franken auf 4000 Franken steigen, die Maximalrente von 2350 Franken auf 6000 Franken. Eine Revolution der Altersvorsorge ...

 

 

 


13. AHV-Rente
stärkt Altersvorsorge

 


Schweizer Franken Münzen Geld

«Die Initiative versteht sich als erster Schritt hin zu existenzsichernden Renten. Denn wer ein Leben lang gearbeitet hat, soll von der Rente leben können. So wie es die Verfassung seit bald 50 Jahren vorsieht. Gerade Frauen sind besonders auf eine leistungsfähige AHV angewiesen. Die AHV ist die einzige Sozialversicherung, welche die vorwiegend von Frauen erbrachte nicht entlöhnte Pflege- und Sorgearbeit in die Rentenberechnung einbezieht», schreibt der SGB in einer Medienmitteilung.

Die Rentenhöhe sei ungenügend wegen der tiefen Zinsen in der zweiten Säule: «Stabile und sogar steigende Renten für ein Leben im Alter in Würde garantiert nur die AHV», betont der SGB. Ein anständiges Rentenniveau könne daher «nur über eine Stärkung der AHV» gesichert werden. Deshalb brauche es die Einführung einer 13. AHV-Rente «so wie es für die meisten LohnbezügerInnen einen 13. Monatslohn gibt». Das koste zwar etwas, aber die AHV bleibe für tiefe und mittlere Einkommen dennoch die Altersvorsorge mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis. Auch weil sie sehr sozial sei. Bei ihr bekämen 92 Prozent der Arbeitnehmenden mehr Rente als sie einbezahlt habe, so der SGB. Auch deshalb sollen Gewinne der Schweizerischen Nationalbank (SGB) zur Finanzierung der AHV herangezogen werden: «Sie wird mit der Tiefzinspolitik reicher. Diese Politik bringt aber für die Altersvorsorge Probleme, besonders bei der zweiten Säule.»

Von einem Ausbau der AHV profitierten vor allem die Frauen, weil sie häufig nur eine kleine oder gar keine Pensionskassenrente hätten. Und auch weil Erziehungs- und Betreuungsarbeit - anders als bei der Pensionskasse - zu mehr Rente führen.

 

 


Abstimmung
wann in der Schweiz?

 

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) hat die eidgenössische Volksinitiative «Für eine 13. AHV-Rente» in Zusammenarbeit mit den Linksparteien lanciert. Innert 14,5 Monaten - anstatt der 18-monatigen-Frist - hat die Dachorganisation bereits über 137’000 Unterschriften gesammelt, weit mehr als nötig für das Zustandekommen der Initiative.

SGB-Präsident Pierre-Yves Maillard sagt, die Volksinitiative könnte spätestens in zwei Jahren vor das Volk zur Abstimmung kommen.

Weiterführende Informationen:
AHV x 13 (Initiativseite)
Initiative für eine 13. AHV-Rente (Grüne)
Unterschriftensammlung für AHV x13 gestartet (Unia)
Weichenstellung in der Altersvorsorge: Volksinitiative für eine 13. AHV-Rente (SGB)
SGB-Initiativprojekt: Es braucht eine 13. AHV-Rente (SGB)
Es braucht eine solide, starke erste Säule! (SGB)

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Autor: INFO Schweiz - Redaktion

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(Last updated: 22.05.2021, 17:48)